Schlammschlacht um Mesut Özil Real spricht von gefälschten Zitaten
12.09.2013, 12:43 Uhr
Sieht doch sehr professionell aus: Mesut Özil übt mit dem Ball.
(Foto: REUTERS)
Real Madrid eröffnet den nächsten Akt in der Schmierenkomödie um den deutschen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil. Nun heißt es aus der spanischen Hauptstadt: Alles zurück! Präsident Florentino Pérez habe Özil niemals diffamiert.
Im allseits beliebten Theaterstück um Mesut Özil hat Real Madrid den nächsten Akt eingeläutet. Und sorgt für die überraschende Wende. Es soll alles ganz anders gewesen sein. Florentino Pérez ist gar nicht der Bösewicht. Wie Sport Bild online berichtet, heißt es nun, der Präsident des Fußballklubs aus Spaniens Hauptstadt habe niemals über den Lebenswandel und die Berufseinstellung des deutschen Nationalspielers gelästert. Schuld sei ganz alleine die Tageszeitung "ABC". Das Blatt habe Pérez die üblen Zitate in den Mund gelegt.
Dichtung oder Wahrheit? Jedenfalls lässt der Verein jetzt verbreiten: "Real Madrid spricht wiederholt seinen Dank an Mesut Özil aus und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft." Ob das das Ende der Schlammschlacht ist? Vielleicht - wenn Özils Vater sich beruhigt, der den 24-Jährigen auch berät. Via "Bild"-Zeitung hatte Mustafa Özil angekündigt, Pérez zu verklagen, weil der den Ruf seines Sohnes geschädigt habe. "Mesut soll der Sündenbock sein. Und ich der gierige Vater, der nur auf das große Geld gewartet hat. Ein abgekartetes Spiel, ein mieses Geschäft. Wir werden uns juristisch wehren. Nur weil ein Mensch viel Geld verdient, ist er nicht automatisch ein Ehrenmann. Und Pérez ist kein Ehrenmann."
Der spanische Bauunternehmer steht unter Druck, weil mit Mesut Özil den Liebling der Fans und wohl auch der Kollegen für 50 Millionen Euro an den FC Arsenal verkauft hat. Besagte Zeitung "ABC" hatte berichtet, wie Pérez versucht haben soll, den Transfer vor der anstehenden Mitgliederversammlung des Vereins im Nachhinein zu rechtfertigen - indem er Sachen über Mesut Özil erzählt, die für den Spielmacher der DFB-Elf wenig schmeichelhaft sind. "ABC" hatte den Präsidenten mit den Worten zitiert: "Er war von Frauen besessen." Wegen seines Nachtlebens habe er zu wenig geschlafen. "Er war kein guter Profi." Zudem habe Vater Özil mehr Geld für eine Vertragsverlängerung gefordert, als Real zu zahlen bereit war. Mesut Özil selbst hatte dazu nur gesagt: "Die Leute, die mich kennen, wissen, wie professionell ich bin."
Wie schön für ihn, dass sie sich in London über ihn freuen - nicht nur Per Mertesacker und der zurzeit verletzte Lukas Podolski, seine Kollegen aus der Nationalelf. Santi Cazorla, spanischer Nationalspieler des FC Arsenal sagte: "Wir sind sehr glücklich, dass Özil zu uns kommt. Er ist ein einzigartiger und spektakulärer Spieler." Er denkt, was viele denken: "Ich verstehe nicht, warum Real ihn verkauft hat." Sein erstes Training mit den Gunners hat Mesut Özil mittlerweile hinter sich. Seine erste Pressekonferenz auch. "Arsenal ist einer der größten Klubs der Welt. Natürlich können wir um den Meistertitel mitspielen", sagte der 24-Jährige. Und wenn er sich professionell verhält, steht seinem Einstand am Samstag im Spiel beim Tabellenvorletzten FC Sunderland nichts mehr im Weg.
Quelle: ntv.de