Fußball

Alles zum Knaller in der Champions League Real tönt, der FC Bayern schwitzt

Hat ein gutes Gefühl: Toni Kroos, hier im Duell mit Reals Karim Benzema.

Hat ein gutes Gefühl: Toni Kroos, hier im Duell mit Reals Karim Benzema.

(Foto: dpa)

Gareth Bale hat es mit dem Magen, Toni Kroos ein gutes Gefühl - und Franz Beckenbauer bleibt lieber zu Hause. Heute treten die Fußballer des FC Bayern bei Real Madrid an, es geht um den Einzug ins Finale der Champions League. Schau'n mer mal.

Worum geht's?

Madrid - München, 20.45 Uhr

Real Madrid: Casillas - Carvajal, Pepe, Sergio Ramos, Fabio Coentrao - Modric, Xabi Alonso, di Maria - Bale, Benzema, Cristiano Ronaldo. - Trainer: Ancelotti
FC Bayern München: Neuer - Lahm, J. Boateng, Dante, Alaba - Javi Martinez - T. Kroos, Schweinsteiger - Robben, T. Müller, Ribery. - Trainer: Guardiola
Schiedsrichter: Webb (England)

Hallo? Hinspiel im Halbfinale der Champions League! Es geht (ab 20.45 Uhr im ZDF und im Liveticker bei n-tv.de) darum, wer am 24. Mai in Lissabon beim Endspiel mitmachen darf - entweder gegen Atlético Madrid oder die Maurermeister vom FC Chelsea, im Hinspiel gab's ein 0:0, das Rückspiel findet nächsten Mittwoch in London statt. Wir legen uns mal fest: Das wird heute bei der Partie Real Madrid gegen den FC Bayern nicht der Fall sein. Also, dass keine Mannschaft ein Tor schießt. Dafür machen sie das viel zu gerne. Die Bayern kommen in der Bundesliga auf 84 Treffer in 31 Partien, 24 sind es in der Königsklasse. Real hat in der Primera Division in 33 Spielen auf 94 Mal getroffen, dazu 32 Mal in der Champions League. Noch Fragen?

Wie stehen die Vorzeichen?

Was die Statistik betrifft, spricht viel für die Münchner. Allein vier Mal, nämlich bei der Premiere 1976, 1987, 2001 und 2012, haben die Bayern die Madrilenen im Halbfinale der europäischen Königsklasse ausgeschaltet. Bisher standen sich beide Teams 20 Mal gegenüber: elf Partien gewann der FC Bayern, sieben Mal ging der Sieg an Real und nur zweimal endete das Spiel mit einem Remis. Josep Guardiola spielt besonders gerne gegen die Königlichen. In 15 Duellen kassierte er als Trainer des FC Barcelona nur zwei Niederlagen. Das ergibt 2,07 Punkte im Schnitt bei 33:15 Toren. Und: Im Bernabéu ist er ungeschlagen. Was noch für die Bayern spricht: Franz Beckenbauer ist heute Abend nicht im Stadion. "Immer wenn ich dort neben Spaniens König Juan Carlos saß, haben wir verloren", sagte er der "Bild"-Zeitung. "So gesehen kann heute nichts schiefgehen."

Wie sind die Bayern drauf?

In der Liga wirkten sie zuletzt ein wenig schläfrig, auch das 5:1 gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern im Halbfinale des DFB-Pokals sorgte für wenig Begeisterung. Oder wie es der spanische Kolumnist Tomas Roncero in der Sportzeitung "As" formulierte: "Die Bayern fressen zuletzt niemanden mehr auf." Jetzt soll aber Knall auf Fall alles anders werden. Verordnete Leichtigkeit? Klingt riskant.

Beim Abschlusstraining: Manuel Neuer.

Beim Abschlusstraining: Manuel Neuer.

(Foto: dpa)

"Wir sind bereit", bekundete dessen ungeachtet Toni Kro os nach dem Abschlusstraining. "Ich habe ein sehr gutes Gefühl." Dabei weiß er gar nicht, ob er in der Startelf steht. Jedenfalls hat Trainer Guardiola noch nichts verraten, er fordert aber: "Um hier ein gutes Ergebnis zu erzielen, müssen wir eine überragende Leistung bringen." Guter Plan. Wieder fit ist auf jeden Fall Torhüter Manuel Neuer, dem es zuletzt in der Wade zwickte. Heute Morgen drehte er aber mit seinen Kollegen im Stadion des Erstligisten Rayo Vallecano ein paar lockere Runden. Anschwitzen heißt das. Auch alle anderen sind bereit, abgesehen vom langzeitverletzten Thiago Alcántara. Und abgesehen von Daniel van Buyten, der Abwehrspieler ist wegen der bevorstehenden Geburt seines dritten Kindes schon wieder zurück nach München geflogen.

Wie läuft's bei Real?

Seit 17 Champions-League-Heimspielen haben die Real-Profis zu Hause immer mindestens ein Tor geschossen, seit 17 Partien haben sie im Bernabeu nicht mehr verloren, 15 Siege und zwei Unentschieden stehen zu Buche. Die bisher letzte Niederlage datiert vom 27. April 2011. Damals gab's ein 0:2 gegen den FC Barcelona - mit Trainer Guardiola. Die Zeitung "El Pais" behauptet allerdings: Die Innenverteidiger der Bayern seien oft langsam und unkonzentriert. Schönen Gruß an Dante und Jeróme Boateng. Auch sonst geben sie sich in Madrid durchaus optimistisch. "Die Bayern sind vielleicht für Real eine Bestia Negra, aber nicht für mich", gab Trainer Carlo Ancelotti zu Protokoll.

Bleibt die Frage, was mit den beiden Superstars Cristiano Ronaldo und Gareth Bale ist. Während der Weltfußballer aus Portugal mittlerweile grünes Licht gegeben hat, steht der Einsatz des Walisers plötzlich wieder auf der Kippe. Bale leide Berichten spanischer Medien zufolge unter Magenproblemen, gehöre aber weiter dem Kader an. Am Dienstagabend sei er nicht zur vereinbarten Zusammenkunft mit der Mannschaft erschienen - auch, um seine Kollegen nicht anzustecken.

War sonst noch was?

Während der Kaiser also zu Hause bleibt, wird der König im Stadion weilen. Das spanische Königshaus hat mitgeteilt, der 76 Jahre alte Monarch werde im Bernabéu auf der Ehrentribüne sitzen. Ob er dort Beckenbauer vermissen wird? Egal. Das Spiel möge beginnen.

Quelle: ntv.de

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