Prestigeerfolg im Pokalfinale Real triumphiert über Barcelona
21.04.2011, 01:03 Uhr
Die Barcelona-Fans schauen zu, wie Real den Siegtreffer feiert.
(Foto: AP)
Die erste Halbzeit im spanischen Pokalfinale zwischen den Fußball-Erzrivalen aus Madrid und Barcelona geht überraschend an Real, doch der Innenpfosten verhindert die Führung. Im 2. Durchgang beherrscht Favorit Barça das Spiel, trifft aber auch nicht. Das bestraft Cristiano Ronaldo in der Verlängerung.
Mit einem Traum-Kopfball in der Verlängerung hat Superstar Cristiano Ronaldo Real Madrid den ersten Sieg im spanischen Pokal seit 18 Jahren beschert. Im zweiten Teil des diesjährigen Klassiker-Marathons gegen den Erzrivalen FC Barcelona traf der portugiesische Ausnahmestürmer in der 103. Minute zum 1:0 (0:0)-Erfolg der Königlichen. Die deutschen Profis Sami Khedira und Mesut Özil feierten mit dem Triumph in der "Copa del Rey", dem Königspokal, ihren ersten Titel im Real-Trikot und sorgten im Mestalla-Stadion von Valencia endlich wieder einmal für ausgelassene Festtagsstimmung bei den eigenen Fans. Die Gelb-Rote Karte für Angel di Maria (120.) konnten die Königlichen verschmerzen.
Die Meisterschaft hat das Team von Trainer José Mourinho bei einem Rückstand von acht Punkten auf die Katalanen praktisch verloren. Durch den Prestigesieg im Pokal tankten sie aber reichlich Selbstvertrauen für das Champions-League-Duell im Halbfinale. Vier Tage nach dem 1:1 im Punktspiel und eine Woche vor dem Köingsklassen-Hinspiel sahen die Zuschauer erst nach dem Wechsel ein hochklassiges Match.
Real war in den ersten 45 Minuten spielbestimmend, was nach der Mauertaktik im Ligaduell überraschte, vielleicht aber auch die Folge der harschen Kritik am Defensivdenken von Coach Jose Mourinho war. Nach dem Wechsel gab Real die Kontrolle aber aus der Hand. Der designierte spanische Meister Barcelona drehte nun auf und zeigte angeführt von Weltfußballer Lionel Messi zeitweise Traumkombinationen, schloss sie aber nicht mit Toren ab.
Özil belebt die Real-Offensive
Nach hitzigem Start in die Partie mit einigen Fouls und der ersten Rudelbildung nach nicht einmal drei Minuten hatte Reals portugiesischer Superstar Cristiano Ronaldo die erste Tormöglichkeit. Nach 12 Minuten wurde der Angreifer von Mesut Özil schön freigespielt, verfehlte aus halbrechter Position allerdings das Barça-Tor. Auch Özils Schuss aus der Distanz (21.) ging daneben.

Belebendes Element: Mesut Özil tat der Real-Offensive mit seinen Ideen und Vorlage spürbar gut.
(Foto: AP)
Der ehemalige Bremer Bundesliga-Profi war zur Clasico-Ouvertüre im Punktspiel am vergangenen Samstag von Trainer José Mourinho anfangs noch geschont und erst in der 56. Minute eingewechselt worden. Nun durfte der vielgelobte deutsche Mittelfeldmann wieder von Beginn an ran und war vor der Pause kreativer Takt- und Vorlagengeber bei Real. Nach 70 Minuten musste Özil aber für Emmanuel Adebayor weichen.
Auch bei der besten Real-Chance in Halbzeit eins servierte Özil den Ball gekonnt auf Pepe, dessen Kopfball am Innenpfosten landete. Von den Katalanen war bis dato vor den Augen des spanischen Königs Juan Carlos erstaunlich wenig zu sehen. Pedro setzte sich nach 51 Minuten im Real-Strafraum durch, scheiterte aber am Außennetz. Ein vermeintlicher Pedro-Treffer nach Zauberpass von Messi wurde zurecht wegen einer knappen Abseitsstellung nicht gegeben (69.).
Casillas hält die Null fest
Nun begann die stärkste Barça-Phase - mit mehreren Großtaten von Real-Keeper Iker Casillas. Der spanische Nationaltorwart rettete innerhalb einer Minute gegen Messi und Pedro (75.) und reagierte auch gegen Andres Iniesta (81.) glänzend. Fast hätte eine Minute vor Schluss Angel di Maria den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Aus 17 Metern zog der Argentinier ab, Barcelonas Pokal-Torwart José Pinto lenkte den Ball mit sehr viel Mühe gerade noch über die Latte.
In der Verlängerung setzte dann Ronaldo das erste Ausrufezeichen mit einem Flachschuss, der knapp am Pfosten vorbeistrich. Sein wuchtiger Kopfball fünf Minuten später entschied die Partie. Kurz nach dem Tor wurde Khedira von Krämpfen geplagt ausgewechselt - und bekam von Trainer Mourinho per Umarmung und Kopftätscheln ein Sonderlob.
FC Barcelona - Real Madrid 0:1 (0:0) n.V.
Barcelona: Pinto - Dani Alves, Mascherano, Pique, Adriano (119. Maxwell) - Xavi, Busquets (108. Keita), Iniesta - Pedro, Messi, Villa (106. Afellay). - Trainer Guardiola
Madrid: Casillas - Arbeloa, Sergio Ramos, Carvalho (119. Garay), Marcelo - Khedira (104. Granero), Pepe, Xabi Alonso - Özil (70. Adebayor), Cristiano Ronaldo, Di Maria. - Trainer: Mourinho
Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco (Pamplona)
Tor: 0:1 Cristiano Ronaldo (103.)
Zuschauer in Valencia: 55.000 (ausverkauft)
Gelb-Rote Karte: Di Maria wegen wiederholten Foulspiels (120.+1)
Gelbe Karten: Pepe, Xabi Alonso, Adebayor - Pedro, Messi, Adriano
Quelle: ntv.de, cwo/dpa