Fußball

In der Königsklasse gegen Lyon Real will den Fluch beenden

Sechsmal in Folge ist Spaniens stolzer Fußball-Rekordmeister Real Madrid im Achtelfinale der Champions League gescheitert, das kann man einen Fluch nennen. Im siebten Anlauf ruhen die Hoffnungen nun auf einem portugiesischem Startrainer und einem deutschen Mittelfeldzauberer.

Jose Mourinho weiß, wie man in der Champions League gewinnt.

Jose Mourinho weiß, wie man in der Champions League gewinnt.

(Foto: REUTERS)

Als Real Madrid zum letzten Mal das Viertelfinale der Champions League erreicht hat, war Jose Mourinho noch nicht "The Special One". Cristiano Ronaldo absolvierte seine Premierensaison bei Manchester United und Mesut Özil kickte damals, im Jahr 2004, als 15-Jähriger noch in der Jugend von Rot-Weiß Essen. Sieben Jahre später ruhen die Hoffnungen der Königlichen vor dem Achtelfinal-Hinspiel am Dienstag bei Olympique Lyon (20.45 Uhr/n-tv.de Liveticker) auf diesem Trio. Mit dem taktischen Geschick von Mourinho, den Ideen von Özil und den Toren von Ronaldo will der spanische Rekordmeister sein sechs Jahre währendes Achtelfinal-Trauma überwinden.

Zu diesem Zweck wurde Özil im zurückliegenden Punktspiel gegen UD Levante (2:0) eigens 75 Minuten geschont. "Wir haben Mesut und Xabi Alonso eine Pause gegönnt. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass beide gegen Lyon spielen werden", erklärte Mourinho seine Maßnahme. Für die spanischen Zeitungen reichte der 15-minütige Einsatz Özils, der für den Brasilianer Kaka eingewechselt wurde, um den deutschen Nationalspieler zum Hoffnungsträger für die Königsklasse auszurufen.

Mesut Özil soll das Real-Spiel in Lyon in die richtigen Bahnen lenken.

Mesut Özil soll das Real-Spiel in Lyon in die richtigen Bahnen lenken.

(Foto: dpa)

"Özil ist eindeutig der Chef im Mittelfeld, Kaka kommt an ihn nicht heran. Seine wenigen Minuten reichten ihm, um einen Spielzug a la Messi zu zaubern", kommentierte die "Marca" den Kurzauftritt Özils in der Partie, die für Mourinho eine besondere Bedeutung hatte. Der Portugiese hat seit neun Jahren mit seinen Mannschaften kein Heimspiel mehr verloren. Das bisher letzte Mal unterlag der Coach mit dem FC Porto am 23. Februar 2002. Seitdem musste Mourinho in 148 Liga-Heimspielen mit Porto, dem FC Chelsea und Inter Mailand keine Niederlage mehr hinnehmen.

Eine Art Angstgegner

Die Bilanz Reals gegen Lyon sieht allerdings ein wenig anders aus. Seit sechs Spielen warten die Spanier auf einen Sieg gegen den siebenmaligen französischen Meister. In Lyon gab es für Madrid zuletzt gar nichts zu holen. In drei Partien kassierte der Tabellenzweite der Primera Division drei Niederlagen und blieb ohne Tor. Im Achtelfinale des vergangenen Jahres bedeutete das 0:1 in Frankreich und das 1:1 zu Hause gegen Lyon das Aus.

"Diese Bilanz hat mich dennoch nicht um den Schlaf gebracht. Seit dem Tag der Auslosung habe ich mit meinen Leuten gearbeitet, um alle Details über Lyon zu kennen", sagte Mourinho: "Lyon hat ein starkes Team, das wird schwer für Real. Aber es wird noch schwerer für Lyon."

OL-Coach Claude Puel hat gute Erinnerungen an Madrid. Im Vorjahr warf Lyon die Madrilenen raus.

OL-Coach Claude Puel hat gute Erinnerungen an Madrid. Im Vorjahr warf Lyon die Madrilenen raus.

(Foto: AP)

Ganz anders sehen das die Profis der Franzosen, die in der heimischen Liga derzeit auf dem dritten Platz liegen. "Die Real-Spieler sind unter Mourinho mental stärker, aber dennoch hoffe ich, dass sich die Geschichte wiederholt", sagte der argentinische Stürmer Cesar Delgado, der allerdings ohne seinen verletzten Sturmpartner und Landsmann Lisandro Lopez auflaufen muss.

Ein Stürmer im Trikot der Spanier brennt dagegen auf seinen Einsatz. "Ich freue mich sehr auf die Familie und die Freunde", sagte der französische Nationalspieler Karim Benzema, der 2009 für 35 Millionen Euro von Lyon zu Real gewechselt war: "Trotz der alten Verbundenheit hoffe ich, dass wir Lyon schlagen und am Ende die Champions League gewinnen."

Chelsea muss für Ancelotti siegen

Die Champions League endlich zu gewinnen, ist auch das große Ziel des FC Chelsea. Dabei sollte der dänische Meister FC Kopenhagen im Achtelfinale kein großes Hindernis für die Startruppe des englischen Titelträgers darstellen. Teammanager Carlo Ancelotti warnt vor dem Hinspiel in der dänischen Hauptstadt allerdings vor Überheblichkeit: "Kopenhagen hat eine gute Mannschaft. Sie ist gut organisiert und dynamisch. Wir müssen vorsichtig sein."

Zumal Chelsea unter Erfolgszwang steht. Für die "Blues", die mit ihrem 59-Millionen-Einkauf Fernando Torres antreten, droht die Saison zu einem Desaster zu werden. In der englischen Liga sind sie auf Tabellenrang fünf gerutscht, im Pokal am Wochenende ausgeschieden. Nun bleibt nur noch die "Königsklasse".

Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa

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