Coach und Mitspieler "angelogen" Roms Präsident ätzt gegen Bayerns Benatia
09.09.2014, 12:59 Uhr
Mehdi Benatia ist beim FC Bayern ins Mannschaftstraining eingestiegen.
(Foto: imago/Lackovic)
Hat der AS Rom Geldsorgen und Mehdi Benatia deshalb für rund 30 Millionen Euro an den FC Bayern verkauft? Nein, sagt Roms Präsident James Palotta. Er bezichtigt den Marokkaner öffentlich der Lüge. Der freut sich auf die Champions-League-Duelle mit Rom.
Bayern Münchens neuer Verteidiger Mehdi Benatia hat mit seinen Aussagen über seinen ehemaligen Arbeitgeber AS Rom für größere Verstimmung gesorgt. "Es ist offenkundig, dass Benatia weiter an seinem Schloss aus Fantasien baut", sagte Präsident James Palotta. Benatia hatte dem "Kicker" mitgeteilt, dass der Verein Geld brauchte und er deshalb verkauft worden sei: "Ich wollte bleiben."
Palotta warf seinem Ex-Spieler Unehrlichkeit vor: "Im Juli hatten wir in Boston eine verbale Einigung über eine Gehaltserhöhung erreicht. Im darauf folgenden Monat hat er sowohl Trainer Rudi Garcia als auch seinen Teamkollegen gegenüber über seine Verbleibs-Absichten gelogen. Dass er mich angelogen hat, kann ich akzeptieren. Dass er Garcia und die Teamkollegen angelogen hat, ist nicht hinnehmbar", sagte Palotta.
Der Präsident erklärte zudem, dass die finanzielle Lage des AS Rom solide sei. Der Klub brauche sich nicht von namhaften Spielern zu trennen, um seine Kassen aufzufüllen. Benatia, der von weiteren europäischen Topklubs umworben war, hatte den FC Bayern rund 26 Millionen Euro Ablöse gekostet. Mit weiteren Bonuszahlungen könnte die Gesamtsumme auf 30 Millionen Euro steigen.
"Auf dem Platz werde ich eklig"
Seinen künftigen Gegenspielern hat Benatia eine harte Gangart angekündigt. Er sei generell ein zurückhaltender, freundlicher und respektvoller Mensch, sagte der 27 Jahre alte Marokkaner dem "Kicker". "Aber wenn ich spiele, kenne ich keine Freunde. Auf dem Platz bin ich unerbittlich und werde eklig. Bei den 90 Minuten auf dem Platz zählen nur mein Team, meine Kollegen und der Sieg. Nach der Partie freue ich mich, mit dem Gegner abzuklatschen, aber in der Zeit davor bin ich ein anderer. Da vergesse ich alles."
Über die Gruppenauslosung in der Champions League, die den Bayern Duelle mit Benatias Ex-Verein bescherte, freute sich dieser - auch wenn er "viele Pfiffe und Beleidigungen" erwarte. Roma-Star Francesco Totti soll Benatias Aggressivität dabei zu spüren bekommen. "Einen Totti konnte ich letztes Jahr im Training nicht hart rannehmen, denn wir brauchten ihn ja am Wochenende. Das wird diesmal anders sein", sagte er. Am 21. Oktober gastieren die Bayern zum Hinspiel in Rom.
Quelle: ntv.de, cwo/sid