Fußballgott erhört Englands Gebete Rooneys Bruch ist eine Stauchung
31.03.2010, 17:06 UhrBittere Pille für Manchester United, aber kollektives Aufatmen in Fußball-England: Wie ein englischer TV-Sender berichtet, hat sich Angreifer Wayne Rooney seinen Knöchel nur verstaucht. Sein WM-Start ist nicht gefährdet, zwei bis vier Wochen pausieren muss er dennoch. Das wiederum ist gut für den FC Bayern und Michael Ballack.
Stürmerstar Wayne Rooney hat sich nach Informationen des britischen Senders "Sky Sports" im Champions League-Viertelfinale bei Bayern München nur den Knöchel verstaucht. Damit wäre der WM-Einsatz des 24 Jahre alten Ausnahme-Torjägers nicht in Gefahr. Allerdings fehlt Rooney dem englischen Meister aus Manchester in der heißesten Saisonphase, denn der Stürmer wird laut "Sky Sports" auch durch die Stauchung zwei bis vier Wochen ausfallen.
Rooney muss somit im Spitzenspiel gegen den FC Chelsea mit Michael Ballack am Ostersamstag ebenso zuschauen, wie im Rückspiel gegen die Bayern am kommenden Mittwoch im Old Trafford. Auch ein Einsatz beim Stadt-Derby gegen Manchester City am 17. April ist fraglich. Im schlechtesten Fall für Manchester würde Rooney erst Anfang Mai für die letzten beiden Premier-League-Partien gegen den FC Sunderland und Stoke City wieder zu Verfügung stehen.
"Betet!"
ManU-Trainer Sir Alex Ferguson hatte schon nach dem Spiel versucht, Rooneys Blessur im rechten Fußgelenk nicht zu hoch zu hängen: "Es sieht nicht so schrecklich ernst aus." Doch auf der Insel fürchtete die Sportpresse bereits "Englands schlimmsten WM-Alptraum", am Morgen rief sie dann den nationalen Fußball-Notstand aus. "Betet!" titelte die größte Boulevardzeitung "Sun" und rief ihre Leser dazu auf, an höherer Stelle um schnelle Heilung für den verletzten Stürmerstar zu bitten. "Bilder des lahmenden Rooney lassen die Nation erschaudern", schrieb das Blatt weiter. "Rooney-Agonie: Bitte lass das nicht der Moment sein, in dem Englands WM-Traum stirbt", bat die "Daily Mail". Auch seriösere Blätter wie die "Times" zeigten sich besorgt. "Manchester und England müssen das Schlimmste fürchten", urteilte das Traditionsblatt.
Der "Mirror" erklärte den Augenblick, als der 24 Jahre alte Star kurz vor dem 2:1-Siegtreffer der Münchner Bayern im Champions-League- Viertelfinale zu Boden ging und nur mit fremder Hilfe vom Platz humpeln konnte, zu "dem Moment, an dem die Nation den Atem anhielt". Aus der Arena humpelte Rooney dann frisch geduscht auf Krücken. Das verletzte Bein war bis zum Knie geschient. Schon 2006 hatte ein malader Fuß die WM-Vorbereitung für Rooney zur Zitterpartie gemacht.
Erleichterung für Capello
Rooney, der in München im Viertelfinal-Hinspiel schon nach 63 Sekunden seine beeindruckende Saisonbilanz auf 34 Pflichtspieltreffer geschraubt hatte, gilt auf der Insel als unabdingbarer Schlüsselspieler für Englands Erfolg in Südafrika. Mitleid mit dem Kontrahenten hatte sogar Louis van Gaal: "Er ist der wichtigste Spieler bei Manchester. Ich hoffe für Manchester, dass er nicht schwer verletzt ist", sagte der Bayern-Trainer. Dass Rooney im Rückspiel fehlen wird, dürfte van Gaal dennoch ungelegen kommen.

Im Nationalteam ist Rooney Sturmführer und Hoffnungsträger zugleich.
(Foto: AP)
Für Englands Nationaltrainer Fabio Capello ist Rooneys leichte Entwarnung Grund zu großer Erleichterung. Den Italiener plagen vor der WM im Sommer schon genug personelle Probleme. Auf Superstar David Beckham (Achillessehnen-Riss) müssen die "Three Lions" in Südafrika definitiv verzichten. Chelsea-Linksverteidiger Ashley Cole kämpft nach einem Knöchelbruch darum, rechtzeitig vor Saisonende wieder fit zu werden. Sein Ersatz Wayne Bridge hat Capello nach dem Skandal um die Affäre von Abwehrchef John Terry mit seiner Ex-Freundin bereits abgesagt, weil er nicht mehr mit dem Chelsea-Kapitän in einer Mannschaft spielen will. Zudem fielen zuletzt auch Tottenham-Torjäger Jermain Defoe, sein Teamkollege Aaron Lennon und die Verteidiger Joleon Lescott und Wes Brown wochenlang verletzt aus.
Quelle: ntv.de, dpa