Letzter Tabellenplatz in Liga 3, Finanzlücke, drohende Sanktionen durch den DFB: Dem Fußball-Traditionsverein Rot-Weiß Erfurt steht das Wasser bis zum Hals. Gegen einen Aufstiegsaspiranten soll der Bock umgestoßen werden - ein denkwürdiges Spiel.

Der ums sportliche und wirtschaftliche Überleben kämpfende Thüringer Fußball-Traditionsverein Rot-Weiß Erfurt hat im Abstiegskampf der dritten Liga einen Überraschungssieg gefeiert. Der Tabellenletzte setzte sich im heimischen Steigerwaldstadion mit 3:1(0:0) gegen den bisherigen Tabellenführer 1. FC Magdeburg durch.

FCM-Torjäger Christian Beck brachte vor 7231 Zuschauern die Magdeburger in der 66. Minute in Führung. Bereits in der 70. Minute erzielte Florian Neuhold den Ausgleich für die Erfurter, die dann in der 74. Minute durch Andre Laurito sogar in Führung brachten. Elias Huth machte in der 89. Minute mit dem 3:1 den Deckel auf das Spiel.

"So konnte es nicht weitergehen, wie in der ersten Halbserie", sagte Erfurts neuer Trainer Stefan Emmerling dem MDR. "Wir wollten einen neuen Teamspirit entwickeln." Er räumte ein: "Natürlich gehört auch etwas Glück dazu, aber die Mannschaft hat alles rausgeknallt. Sie war auf den Punkt genau fit." Magdeburgs Beck sagte nach dem Spiel: "Erfurt hat gar keine Chancen, kriegt zwei Standards und macht die Tore. Es ist schwer, Worte zu finden. Wir müssen das jetzt aufarbeiten und den Mund abputzen."

Magdeburg liegt nun als Zweiter hinter Spitzenreiter SC Paderborn. Die Ostwestfalen hatten mit dem 2:0 am Samstag beim Chemnitzer FC die Tabellenführung übernommen. Die Erfurter stehen bei 15 Zählern und verringerten somit den Rückstand auf den 17. Tabellenplatz auf drei Punkte. Rot-Weiß kämpft derzeit um seinen Fortbestand. Dem Verein fehlt eine sechsstellige Summe an einem Betrag von 1,5 Millionen Euro, die der Verein dem DFB bis Dienstag nachweisen muss. Gelingt das nicht, droht mindestens ein Punkteabzug.