Erst alles auf Null, dann Bayen-Weltherrschaft Rummenigge skizziert Guardiola-Ära
01.06.2013, 17:38 Uhr
Pep Guardiola hat schon alles gewonnen mit dem FC Barcelona. Der FC Bayern ist gerade dabei, alle Titel abzuräumen. Klingt nach einer erfolgreichen Fußballehe.
(Foto: REUTERS)
Wann immer über den FC Bayern gefachsimpelt wird, steht eine Frage im Raum: Was will Neu-Trainer Pep Guardiola beim deutschen Meister, Champions-League-Sieger und DFB-Pokal-Gewinner in spe eigentlich noch erreichen? Ganz viel, sagt Karl-Heinz Rummenigge - und schließt Spielerverkäufe an den BVB aus.
Eigentlich sollte Pep Guardiola den Erfolg zum FC Bayern zurückbringen. Jetzt sieht es so aus, als ob der Katalane den deutschen Fußball-Rekordmeister nach seiner erfolgreichsten Saison aller Zeiten übernimmt. Meisterschaft und Champions League haben die Münchner unter Jupp Heynckes bereits gewonnen, der Pokal soll gegen den VfB Stuttgart folgen. Um dem 42-Jährigen die Bürde des grandiosen Heynckes-Erbes zum Einstieg am 1. Juli so leicht wie möglich zu machen, wird an der Säbener Straße in der kommenden Saison daher kollektiv auf Reset gedrückt.

Einen Generationenwechsel in der Bayern-Führung wird es nicht geben, dort bleiben Karl-Heinz Rummenigge (r.) und Uli Hoeneß die Chefs.
(Foto: REUTERS)
"Wir hatten auf dem Trainerposten einen Generationswechsel zu vollziehen. Jetzt kriegen wir mit Pep einen neuen Trainer, bei dem die Uhren für alle wieder auf null gestellt werden", sagte Vereins-Boss Karl-Heinz Rummenigge der "Bild".
"Erfolg muss man sich jedes Jahr neu erarbeiten. Im Uefa-Ranking steht der FC Barcelona noch vor uns", so Rummenigge weiter, der damit auch gleich die Direktive für die Saison 2013/14 ausgab: Titel verteidigen, Position an der Weltspitze, sportlich wie finanziell, aufrechterhalten beziehungsweise ausbauen und Guardiolas Ex-Club als Aushängeschild der Fußball-Dominanz ablösen.
Der Hunger, die Gier – alles ist da
Die Gefahr, dass das Team nach einem Erfolgsjahr sondergleichen satt sein könnte, sieht der 57-Jährige nicht. "Ich habe keine Sorge, dass die Mannschaft nur noch langsam macht und sagt: 'Die wichtigsten Titel haben wir ja geholt'", sagte Rummenigge. Der Hunger, die Gier – alles ist da. Auch vom scheidenden Heynckes gab es Grünes Licht auf allen Ebenen.
"Vor ein paar Tagen habe ich mit Jupp Kaffee getrunken. Dabei sagte er zu mir: 'Ihr kriegt einen Super-Trainer. Der hat einen Super-Charakter. Der hat eine Super-Qualität. Das wird alles gut mit ihm'", zitiert Rummenigge den 68-Jährigen, dessen Entscheidung über seine Zukunft (Real Madrid / Schwalmtal) in den kommenden Tagen dann auch offiziell kundgetan werden dürfte.
Zudem kommt mit "The Real German Messi" Mario Götze ein Mann, an dessen Händen der Henkelpott soeben vorbeigezogen ist und wie kein anderer darauf brennen wird, sich die Krone des europäischen Vereins-Fußballs aufzusetzen. Auch wenn Guardiola lieber den Brasilianer Neymar gehabt hätte.
Mandzukic, Shaqiri & Rafinha bleiben
Gleiches gilt für Robert Lewandowski, dessen Wechsel zu den Münchnern nur noch eine Frage der Zeit ist. "Es gilt zu respektieren, dass der Spieler einen Vertrag bis 2014 bei Borussia Dortmund hat", sagte Rummenigge, der nach der Dortmunder Kritik am ungelenken Götze-Deal zumindest so tut, als hätte er einen Nachhilfekurs in Sachen Respekt absolviert.
Einen Riegel schob Rummenigge hingegen vor einem von der "Sport Bild" kolportierten Wechsel-Szenario von Mario Mandzukic sowie Xherdan Shaqiri zum BVB. "Das ist überhaupt keine Option. Wir sind mit beiden Spielern super zufrieden. Mario hat im Champions-League-Finale das extrem wichtige 1:0 erzielt. Außerdem hat er eine super Saison abgeliefert. Und Xherdan wird ein Spieler sein, der in der Zukunft noch mehr in Erscheinung treten wird. Beide Spieler wollen auch unbedingt beim FC Bayern bleiben", sagte Rummenigge. Gleiches gelte für Rafinha, an dem sein Ex-Klub FC Schalke 04 baggert.
Quelle: ntv.de, sport.de