Fußball

Deutsche Legionäre im Formcheck Sadomaso-Huth feiert, van Gaal motzt

Applaus, Applaus: Robert Huth und seine Kollegen von Leicester City.

Applaus, Applaus: Robert Huth und seine Kollegen von Leicester City.

(Foto: dpa)

Robert Huth von Fortuna Biesdorf ist englischer Meister - zum dritten Mal in seiner Karriere, erstmals mit Leicester City. ManUniteds Louis van Gaal meckert trotzdem, haarige Angelegenheit. Mario Gomez ist beim VfL Wolfsburg im Gespräch.

Gastarbeiter des Wochenendes

Robert Huth (Leicester City): Der Mann aus Berlin feiert vermutlich immer noch, dass er mit Leicester die englische Meisterschaft gewonnen hat. Durch das 2:2 des Rivalen Tottenham im Londoner Derby beim FC Chelsea sind die Foxes zwei Spieltage vor dem Ende der Saison nicht mehr von Platz eins der Premier League zu verdrängen. Das ist, in Zeiten, in denen stets dieselben Mannschaften die europäischen Topligen dominieren, ein veritables Fußball-Wunder. Und mittendrin: Robert Huth, der Innenverteidiger.

Dabei ist es nicht der erste Titel des 19-maligen deutschen Nationalspielers auf der Insel, der bis zum Jahr 2000 für Fortuna Biesdorf kickte. Schon mit dem FC Chelsea gewann er zweimal die Meisterschaft, dazu einmal den Ligapokal. Damals allerdings nicht als Stammspieler, der er seit anderthalb Jahren bei Leicester City ist. In 35 von bisher 36 Ligapartien kam er mit seinen 31 Jahren zum Einsatz, steuerte gar drei Tore bei. Und er hatte sich noch am Wochenende mit ManUniteds Trainer Louis van Gaal angelegt. Oder besser: der mit ihm. Anlass war, dass Huth beim 1:1 in Manchester sich in den durchaus üppigen Haaren seines Gegenspielers Marouane Fellaini festgekrallt hatte. Der Schiedsrichter ließ das durchgehen, ahndete allerdings auch nicht, dass der belgische Nationalspieler Huth den Ellenbogen ins Gesicht rammte. Van Gaal sah das so: Fellaini habe nur das getan, "was jedes menschliche Wesen in so einer Situation machen würde, wenn es an den Haaren gezogen wird". Und überhaupt: "Haare ziehen ist nur beim Sadomaso-Sex erlaubt, nicht in anderen Situationen." Nun aber ist Huth wieder Meister. Und aus diesem Anlass sei noch einmal an das liebevolle Lied erinnert, das die Fans von Stoke City, wo er von 2009 bis 2015 spielte, eigens für ihn gedichtet hatten:

Robert Huth, Huth, Huth,
He’s a massive german youth,
Robert Huth, Huth, Huth,
He’ll knock out your tooth.
To the left to the right,
He'll defend with all his might,
He's the best defender in the land,
And he shits on Ferdinand ...

Gefeiert

Mario Gomez (Besiktas): Der VfL Wolfsburg, abgestürzter Fußball-Bundesligist, möchte sich gerne verstärken, auf das die Mannschaft in der nächsten Saison wieder mehr Tore schieße. Dabei soll, berichtet der "Kicker", Klaus Allofs auch an Gomez denken. Demnach habe der Manager sich bereits in der Winterpause um den 30 Jahre alten Nationalspieler bemüht. Nun habe Gomez, ausgeliehen vom AC Florenz und dort bis 2017 unter Vertrag, seine Option auf eine Verlängerung bei Besiktas ungenutzt verstreichen lassen. Klingt interessant, in der Autostadt scheinen sie auf die Jugend zu setzen. Da könnte auch Miroslav Klose ein Thema sein - der ist auch nur sieben Jahre älter. Wie dem auch sei: In der türkischen Süper Lig geht, wie die Sportzeitung "Fanatik" titelte, auch am viertletzten Spieltag "die Gomez-Show weiter". Will heißen: Die Istanbuler besiegten Kayserispor mit 4:0, Gomez erzielte nach zehn Minuten den ersten Treffer, war damit zum 24. Mal in dieser Saison erfolgreich und steuert mit seiner Mannschaft auf den Gewinn der Meisterschaft zu. "Wir können zufrieden sein, es war ein toller Abend", kommentierte Gomez, der 20 Minuten vor dem Ende der Partie einen Elfmeter vergab. Gleichzeitig wurde berichtet, dass er bis zum 9. Mai eine Entscheidung über seine berufliche Zukunft treffen und mutmaßlich auch verkünden wird. Vielleicht spielt er demnächst ja wieder in der Bundesliga.

Läuft für ihn: Miroslav Klose.

Läuft für ihn: Miroslav Klose.

(Foto: imago/Insidefoto)

Miroslav Klose (Lazio Rom): Der Altmeister kennt Allofs aus gemeinsamen Zeiten beim SV Werder Bremen. Und Tore schießt er auch. Da deutet doch alles auf einen Rentenvertrag in der Metropole am Mittellandkanal hin. Bis es so weit ist, lässt sich Klose in Rom feiern. Beim so nicht erwarteten 2:0 Lazios in der italienischen Serie A gegen Inter Mailand erzielte er mit einem formidablen Heber das erste Tor, damit seinen fünften Treffer in dieser Saison und erlebt gerade seinen siebten Frühling. Sagen wir es so: Wolfsburgs bester Torschütze in dieser Saison ist Bas Dost - mit acht Treffern.

Gefragt

Mesut Özil (FC Arsenal): Der Zauberfuß spielt mit den Gunners in der Premier League längst nur noch die dritte Geige. Da ändert auch das 1:0 gegen Norwich City nichts. Immerhin ist der FC Arsenal mit Trainer Arséne Wenger auf sehr gutem Weg, sich erneut für die Champions League zu qualifizieren. Und Özil? Stand wieder in der Startelf, machte seine Sache sehr ordentlich, hatte meist spielerische Ideen der besseren Art - und sah fünf Minuten vor dem Abpfiff Gelb, weil er zu viel gemeckert hatte.

Kevin Trapp (Paris St. Germain): Es läuft für den ehemaligen Torhüter der Frankfurter Eintracht. Französischer Meister ist er mit PSG längst, beim 4:0 gegen Stade Rennes blieb Trapp wieder einmal ohne Gegentor. Logisch. Und Paris hat drei Spiele vor dem Ende der Saisonn den Punkterekord der Ligue 1 eingestellt. Der Titelverteidiger kommt nun auf 89 Zähler und egalisierte die eigene Bestmarke aus der Saison 2013/2014.

Nebendarsteller

Shkodran Mustafi stand in der Partie seines FC Valencia gegen den FC Villarreal zwar in der Startelf, dennoch siegten die Gäste - und sicherten sich als Tabellenvierter der spanischen Primera Division die Teilnahme an der Champions League. Derweil bleibt Antonio Rüdiger mit AS Rom im Kampf um die direkte Qualifikation für die Königsklasse am Ball, beim FC Genua gab's ein 3:2. In der Türkei verloren Lukas Podolski und Galatasaray weiter an Boden, das 1:1 bei Bursaspor war das zwölfte Auswärtsspiel in Folge ohne Dreier. Und Per Mertesacker hat sich beim 1:0 seines FC Arsenal gegen Norwich am, Oberschenkel verletzt und musste nach 51 Minuten ausgewechselt werden.

Pausenraum

Die Meisterschaft ist unter Dach und Fach und so saß Sami Khedira 90 Minuten auf der Bank, während Juventus Turin am 36. und somit drittletzten Spieltag der Serie A mit 2:0 gegen den FC Carpi gewann. Toni Kroos wurde bei Real ebenfalls geschont, ohne ihn siegten die Madrilenen in der Primera Division mit 1:0 in San Sebastian und bleiben damit dem Tabellenführer aus Barcelona auf den Fersen, der wiederum mit 2:0 bei Betis Sevilla und Heiko Westermann gewann. Während der sich nach zwei dummen Fouls bereits nach 35 Minuten und der Gelb-Roten Karte verabschieden musste, durfte Marc-André ter Stegen, der sonst in der Liga stets auf Barças Bank sitzt, mitspielen. Allerdings wechselte ihn Trainer Luis Enrique erst in der 89. Minute ein. Und Bastian Schweinsteiger? Immer noch verletzt. Dass Manchester United 1:1 gegen den englischen Meister aus Leicester spielte, der am Sonntag allerdings noch nicht Meister war, hatten wir ja erwähnt.

Quelle: ntv.de

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