Halbzeit in der Fußball-Bundesliga Schalke droht die nächste Pleite
13.11.2010, 16:30 UhrLange Zeit sieht es so aus, als wenn Schalke die Punkte kampflos in Wolfsburg lassen will. Der VfL kommt zu einer 2:0-Führung, die Edu kurz vor der Halbzeit entschärft. In den restlichen Stadien sind Tore an diesem 12. Bundesliga-Spieltag Mangelware - außer in Kaiserslautern, wo Stuttgart 2:0 führt, haben die Zuschauer noch keine Treffer bejubeln dürfen.
Wolfsburgs wiedererstarkter Torjäger Grafite bejubelt seinen siebten Saisontreffer.
(Foto: dpa)
Vizemeister Schalke 04 steht in der Fußball-Bundesliga vor einem weiteren Rückschlag. Eine Woche nach dem 3:1-Sieg gegen den FC St. Pauli liegen die Königsblauen beim VfL Wolfsburg zur Halbzeit mit 1:2 hinten und konnten ihrem Trainer Felix Magath zumindest in den ersten 45 Minuten die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte nicht versüßen.
Die Gastgeber gingen bereits in der elften Minute in Führung. Nach einer kurzen Ecke von Diego schlug Marcel Schäfer den Ball vors Tor, Graftite gewann das Kopfball-Duell gegen Jermaine Jones und markierte mit seinem siebten Saisontor die Führung. In der 33. Minute war Edin Dzeko nach erneuter Schäfer-Flanke zum 2:0 zur Stelle. In der 39. Minute konnte Edu nach einem der wenigen gelungenen Angriffe der Gäste verkürzen.
In der 21. Minute hatte Grafite schon das 2:0 auf dem Fuß gehabt, als er nach einem klugen Pass von Peter Pekarik durch die gesamte Schalker Abwehr aus spitzem Winkel vergab. Zwei Minuten später verstolperte Dzeko allein vor Manuel Neuer.
Schalke kam nur schwer ins Spiel und fand zunächst kein Mittel gegen den Offensivdruck der Gastgeber. Nur durch Wolfsburger Fehler kamen die Gäste zu Chancen. In der siebten Minute zog Klaas-Jan Huntelaar auf die kurze Ecke, doch Wolfsburg Schlussmann Diego Benaglio klärte zur Ecke.
Stuttgart steht vor Auswärtserfolg
Boka (rechts) erzielte auf dem Betzenberg die Führung für seinen VfB.
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Der VfB Stuttgart ist dagegen auf dem besten Weg aus dem Tabellenkeller. Die Schwaben führen zur Pause 2:0 beim 1. FC Kaiserslautern. Arthur Boka (19.) und Nationalspieler Cacau (32.) erzielten die Treffer für die Schwaben, die mit einem Erfolg den Anschluss ans Tabellen-Mittelfeld herstellen würden.
Die rund 48.000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion sahen einen nervösen Beginn beider Mannschaften. Die Profis auf beiden Seiten gingen zwar engagiert zu Werke, leisteten sich dabei aber eine hohe Fehlerquote. Nach knapp zehn Minuten nahmen die Gastgeber das Heft in die Hand. Torjäger Srdjan Lakic (10.) und Spielmacher Christian Tiffert (16.) vergaben die ersten Möglichkeiten der Pfälzer, die das Spiel in dieser Phase vor allem aufgrund ihrer Zweikampfstärke dominierten. Zählbares sprang allerdings nur für die Schwaben heraus. Beim ersten gefährlichen Angriff erzielte Boka seinen zweiten Saisontreffer.
Der VfB ließ die Lauterer nun das Spiel machen und lauerte auf Konter. Aus einem dieser Gegenstöße resultierte das fünfte Saisontor Cacaus. Der Angreifer nutzte einen Fehler des Lauterer Kapitäns Martin Amedick aus. Nach dem Treffer kochten die Emotionen auf dem Betzenberg hoch, da die Lauterer Sekunden vor dem Gegentreffer vehement einen Foulelfmeter für sich gefordert hatten. Schiedsrichter Babak Rafati ließ die Partie allerdings weiterlaufen, obwohl Tiffert zu Boden gegangen war.
Bremen ohne Fortune
Mit viel Engagement, aber ohne Erfolg vor der Pause hat Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt versucht, sich aus der Krise zu schießen. Die stark ersatzgeschwächten Norddeutschen dominierten zwar über weite Strecken die Partie, blieben vor dem Tor aber glücklos und mussten mit einem 0:0 in die Kabine.
Am Tag vor dem Spiel gab es bereits einen weiteren Rückschlag für die Bremer. Stürmer Hugo Almeida meldete sich mit einer Grippe ab. Da auch Claudio Pizarro (Muskelfaserriss) fehlte, bot Trainer Thomas Schaaf Sandro Wagner neben Marko Marin als Spitze auf. Im Mittelfeld stellte der Werder-Coach auf 'klassische' Raute mit Torsten Frings als einzigen Defensivspieler um. 'Problemfall' Marko Arnautovic blieb trotz der Personalnot zunächst auf der Bank.
Die Gastgeber begannen druckvoll und motiviert gegen die nach Borussia Dortmund erfolgreichste Mannschaft der letzten Wochen. Insbesondere Marin wirbelte in der Anfangsphase, hatte aber in der 4. Minute Pech, als er freistehend im Strafraum einen halbhohen Steilpass nicht kontrollieren konnte. In der 8. Minute klärte Eintracht-Keeper Oka Nikolov glänzend einen Fernschuss des Nationalspielers.
Mit dem ersten gefährlichen Angriff der Frankfurter hätte Torjäger Theofanis Gekas allerdings für die Gästeführung sorgen können. Verteidiger Sebastian Prödl rutschte auf dem Rasen aus und ermöglichte dem Griechen damit freie Bahn Richtung Tor. Gekas legte sich jedoch den Ball zu weit vor, sodass Torwart Tim Wiese erfolgreich eingreifen konnte. In der 33. Minute dann Glück für die Frankfurter, als ein Kopfball von Marin nur Zentimeter über das Tor strich.
Tore sind Mangelware
Auch auf den anderen Plätzen sind noch keine Tore gefallen. In Hamburg hält der FC St- pauli ein schmeichelhaftes 0:0 gegen die überlegenen Leverkusener. Während die Werkself beste Chancen vergab, kam St. Pauli nie zwingend vors gegnerische Tor.
In Köln liefern sich der FC und Mönchengladbach eine rassige Wasserschlacht. Für Schiedsrichter Peter Gagelmann war das Spiel ausgesprochen schwer zu leiten, nicht immer ließ sich zwischen Fouls und Rutschern einwandfrei unterscheiden. Die erste Gelegenheit des Spiels hatten die Gladbacher durch einen Schuss von Thorben Marx (11.), wirklich in der Luft lag das erste Tor erstmals nach 17 Minuten, als der freistehende Mato Jajalo mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nicht genug Druck hinter den Ball bekam und dieser so zur dankbaren Beute für Christopher Heimroth im Gladbacher Tor wurde. Die Kölner waren von nun leicht am Drücker, Torszenen blieben aber Mangelware.
Quelle: ntv.de, sid