Fußball

Bochum spürt Klassenunterschied Schalke scheitert nach spätem VAR-Eingriff

Schlager traf den Ball, William nur Schlager.

Schlager traf den Ball, William nur Schlager.

(Foto: imago images/Noah Wedel)

Das Bemühen ist da, die Chancen auch, nur ein Tor fehlt dem FC Schalke im Achtelfinale des DFB-Pokals. Dem VfL Wolfsburg helfen dabei Schiedsrichter und Videoassistent. Der Zweitliga-Topklub VfL Bochum findet beim klassenhöheren Rasenballsport Leipzig seinen Meister.

VfL Wolfsburg - FC Schalke 04 1:0 (1:0)

Torjäger Wout Weghorst hat einen wenig überzeugenden VfL Wolfsburg im DFB-Pokal ins Viertelfinale geschossen. Zunächst per Foulelfmeter an Torhüter Ralf Fährmann gescheitert, besiegelte der Niederländer im Nachschuss (40.) einen durchaus schmeichelhaften 1:0 (1:0)-Sieg der Niedersachsen gegen Bundesliga-Schlusslicht Schalke 04. Nach Intervention des Videoassistenten ahndete Schiedsrichter Felix Zwayer eine Attacke des Ex-Wolfsburgers William an Xaver Schlager nachträglich als Foulspiel. Eine durchaus diskutable Entscheidung, auch weil der Eingriff erst mit Verzögerung erfolgte.

"Es ärgert mich, dass wir nicht weitergekommen sind. Das wäre möglich gewesen", sagte Fährmann, der in den Schlussminuten bei Eckbällen mit in den gegnerischen Strafraum geeilt war: "Wir haben ein gutes Spiel gemacht und sind jetzt natürlich enttäuscht."

VfL Wolfsburg - FC Schalke 04 1:0 (1:0)

Wolfsburg: Casteels - Mbabu, Lacroix, Brooks, Paulo Otavio - Schlager (86. Guilavogui), Arnold - Baku (46. Brekalo), Gerhardt (68. Philipp), Steffen (68. Joao Victor) - Weghorst (86. Bialek). - Trainer: Glasner
Schalke: Fährmann - Becker, Thiaw, Nastasic, Kolasinac (62. Oczipka) - Stambouli, Mascarell (62. Boujellab) - William (76. Mendyl), Uth, Harit - Hoppe. - Trainer: Gross
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Tor: 1:0 Weghorst (40.)
Zuschauer: keine
Gelbe Karten: Brooks, Paulo Otavio (2) - Thiaw, William
Bes. Vorkommnis: Fährmann hält Foulelfmeter von Weghorst (40., nach Videobeweis)

Auch ohne den wegen Quarantäne noch nicht einsetzbaren Shkodran Mustafi und Klaas-Jan Huntelaar (Wadenprobleme) agierten die Gäste insbesondere in der ersten Halbzeit überhaupt nicht wie ein designierter Zweitligist. Nach einer ausgeglichenen Auftaktviertelstunde übernahm die Mannschaft von Trainer Christian Gross das Kommando und brachte den Bundesliga-Dritten mehrfach in Verlegenheit.

Speziell den quirligen und leichtfüßigen Amine Harit bekamen die Norddeutschen kaum in den Griff. Der Mittelfeldspieler war Ausgangspunkt der ersten Schalker Torchance in der 14. Minute, auch an einer weiteren Einschussmöglichkeit, bei der Matthew Hoppe (45.) an Torwart Koen Casteels scheiterte, war er maßgeblich beteiligt.

Fast eine halbe Stunde lang bekamen die Platzherren kaum Zugriff auf die Partie. Ungewöhnlich laut äußerte VfL-Coach Oliver Glasner gleich mehrfach seine Verärgerung. Sichtlich ungehalten marschierte der Österreicher nach dem Halbzeitpfiff in die Kabine. Personelles Opfer seines Zorns wurde Ridle Baku. Der Jung-Nationalspieler wurde nach Wiederbeginn durch Josip Brekalo ersetzt. Und durch diesen Wechsel kam zunächst tatsächlich mehr Zug in die Angriffsaktionen der Wolfsburger.

Klare Torchancen blieben dennoch rar. Aber die Königsblauen fanden nicht zur Klarheit der ersten 45 Minuten zurück, entsprechend fahrig entwickelte sich die Begegnung.Nach einer Stunde reagierte auch Gross, etwas überraschend mussten Sead Kolasinac und Omar Mascarell das Spielfeld verlassen. Die Partie versandete mehr und mehr, erschreckend viele Fehlpässe wurden hüben wie drüben gespielt. In der Schlussphase nahm die Hektik von Minute zu Minute zu. Eine Großchance von Mark Uth (74.) vereitelte Casteels, Hoppe (85.) vergab eine weitere Möglichkeit auf den Ausgleich.

RB Leipzig - VfL Bochum 4:0 (2:0)

RB Leipzig darf dank Doppelpacker Yussuf Poulsen weiter vom ersten Pokal-Triumph in der Klubgeschichte träumen. Der Däne führte den Bundesliga-Zweite mit zwei Toren (67./75.) zum ungefährdeten 4:0 (2:0)-Sieg gegen den Zweitligisten VfL Bochum. Amadou Haidara (11.) und Marcel Sabitzer (45.+1) per Foulelfmeter erzielten die weiteren Treffer. Nach dem Aus von Bayern München und Bayer Leverkusen zählen die Sachsen nun zu den großen Favoriten im Wettbewerb. Zum ersten Cup-Triumph fehlen nur noch drei Siege. Der VfL Bochum enttäuschte und kann sich nun in der 2. Liga ganz auf den Aufstiegskampf konzentrieren.

RB Leipzig - VfL Bochum 4:0 (2:0)

Leipzig: Gulacsi - Klostermann (64. Mukiele), Orban, Halstenberg - Adams, Samardzic (46. Hwang), Angelino - Haidara, Sabitzer (74. Wosz) - Nkunku (64. Dani Olmo), Poulsen (75. Sörloth). - Trainer: Nagelsmann
Bochum: Drewes - Gamboa, Bella Kotchap, Decarli, Soares - Losilla, Masovic (46. Chibsah) - Holtmann (61. Bockhorn), Eisfeld (61. Zulj), Pantovic (62. Zoller) - Ganvoula (87. Novothny). - Trainer: Reis
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Tore: 1:0 Haidara (11.), 2:0 Sabitzer (45.+1, Foulelfmeter), 3:0 Poulsen (66.), 4:0 Poulsen (75.)
Zuschauer: keine
Gelbe Karten: Angelino, Hwang - Masovic, Drewes, Soares, Chibsah

Die Bochumer, zweimaliger Pokalfinalist (1968, 1988) überraschten mit sechs Umstellungen, sogar Abwehrmann Saulo Decarli kam nach fast einjähriger Verletzungspause zum Einsatz. Doch Leipzig stellte sich schnell darauf ein. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Armel Bella-Kotchap schaltete Kapitän Marcel Sabitzer schnell um, flankte in die Mitte auf Haidara, der unbedrängt zum 1:0 einköpfte.

Bochum tat den Leipziger den Gefallen und spielte mit. Dadurch kamen die Gastgeber, bei denen der vom FC Bayern umworbene Abwehrchef Dayot Upamecano geschont wurde, zu schnellen Umschaltmomenten. Mitte der ersten Halbzeit versprühten die RB-Profis auch bei Ballbesitz durchaus große Spiellaune und schüttelten die VfL-Abwehr mit Doppelpass-Stafetten immer wieder kräftig durcheinander. Doch erst ein zweiter Abwehrfehler der Bochumer brachte Leipzig kurz vor der Pause die beruhigende 2:0-Führung. VfL-Keeper Patrick Drewes, der den gesperrten Stammkeeper Manuel Riemann ersetzte, holte den schnellen Christopher Nkunku von den Beinen, den fälligen Strafstoß setzte Sabitzer gekonnt in die Maschen, obwohl Drewes die Ecke geahnt hatte.

Leipzig, das drei Tage vor dem Bundesliga-Spiel bei Schalke 04 auf die verletzten Emil Forsberg (Knieblessur) und Kevin Kampl (Sprunggelenk) auskommen musste, war auch nach dem Wechsel die deutlich gefährlichere Mannschaft. Nach einem erneuten Patzer von Keeper Drewes hätte der eingewechselte Hee Chan Hwang fast zum 3:0 (49.) für Leipzig eingeschoben. Erst nach einer Stunde brachte Reis, dessen Vertrag zuletzt bis 2023 verlängert wurde, endlich seine Leistungsträger Robert Zulj und Simon Zoller. Doch fast postwendend fiel das 0:3, wieder eingeleitet durch einen Schnitzer, dieses Mal wares Herbert Bockhorn, der im Mittelfeld den Ball verlor. Dani Olmo bediente Poulsen, und der Däne erhöhte mit seinem ersten Pflichtspieltor im Kalenderjahr 2021 auf 3:0. Kurz darauf traf der Däne zum 4:0.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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