Fußball

Montpellier trifft in der Schlussminute Schalke vergibt zwei Punkte

Draxler (l.) gegen Bocaly - der Schalker muss am Ende ins Krankenhaus.

Draxler (l.) gegen Bocaly - der Schalker muss am Ende ins Krankenhaus.

(Foto: AP)

Der Mann des Spiels muss am Ende ins Krankenhaus. Das ist die eine Hiobs-Botschaft für Schalke 04 nach dem Champions-League-Duell gegen Montpellier. Die andere: Vor dem Spitzenspiel der Gruppe B hat der Revierclub vier statt der erhofften sechs Punkte auf dem Konto.

Erst gezaubert, dann schwer verletzt: Jungstar Julian Draxler war beim unnötigen 2:2 (1:1) des FC Schalke 04 gegen Montpellier HSC der tragische Held. Der 19-Jährige erzielte im zweiten Gruppenspiel seinen ersten Treffer in der Fußball-Königsklasse (26. Minute) und holte mit einem atemberaubenden Solo den Elfmeter heraus, den Klaas Jan Huntelaar (53.) zum 2:1 für S04 verwandelte.

Am Ende freut sich Montpellier über den gewonnenen Punkt.

Am Ende freut sich Montpellier über den gewonnenen Punkt.

(Foto: AP)

Doch der Champions-League-Abend endete bitter. Draxler verletzte sich bei der Aktion schwer und musste mit einem Bruch des linken Unterarms sofort ins Krankenhaus. Sein Gegenspieler Garry Bocaly sah für das Foul die Rote Karte. Die Franzosen waren durch ein Tor von Karim Ait Fana (13.) in Führung gegangen und nutzten die Schalker Sorglosigkeit zum Ausgleich vor 50.004 Zuschauern durch Souleymane Camara in der Schlussminute.

Schalke verpasste den vierten Heimerfolg im vierten Spiel gegen eine französische Mannschaft und reist mit vier statt der Maximal-Ausbeute von sechs Punkten zum Spitzenspiel der Gruppe B am 24. Oktober beim FC Arsenal nach London. Die Fans schienen durch den couragierten Auftritt nach dem unnötigen 2:2 in Düsseldorf wieder versöhnt, doch dann gab es das bittere Ergebnis-Déjà-Vu.

Signal zum Aufbruch

Kampf und Leidenschaft hatten die Schalker nach der Remis-Enttäuschung versprochen. Doch erstmals herrschte erstaunliches Phlegma. Jefferson Farfan - der nach seiner Knöchelblessur zunächst nur auf der Bank saß - fehlte als Impulsgeber. Und die Franzosen nutzten die Anfangslethargie eiskalt aus. Nach Pass von Remy Cabella schlenzte Ait Fana von der Strafraumgrenze ins lange Eck. Schalke-Keeper Lars Unnerstall war schlecht postiert.

Der zuletzt unzufriedene Draxler war es, der danach die Signale zum Aufbruch gab. Ein Schuss (15.) wurde von HSC-Torwart Geoffrey Jourdren pariert. Nach Pass von Teemu Pukki - der etwas überraschend in der Startelf stand - verzog er aus spitzem Winkel knapp (19.). Kurz darauf klappte es besser: Nach Traumpass von Huntelaar umkurvte er Jourdren und schob lässig zu seinem Königsklassen-Premierentor ein.

Nun hatte Schalke das Spiel besser im Griff. Die technisch versierten Franzosen wurden früher attackiert. Kyriakos Papadopoulos (39.) per Kopfball und Pukki (43.) boten sich schon vor der Pause Chancen zur Führung.

Huntelaar verzieht vor dem Tor

In der zweiten Halbzeit setzte Schalke sofort nach. Pukkis (47.) Schuss wurde von Jourdren entschärft. Dann klärte der Schlussmann vor Benedikt Höwedes (49.). Minuten später setzte Draxler zu einem Zaubersolo an. Vier Franzosen ließ der zweifache Nationalspieler spielerisch leicht stehen. Dann stoppte ihn Bocaly per Notbremse.

Bitter: Draxler fiel auf den linken Unterarm und musste mit schmerzverzerrtem Gesicht ausgewechselt werden. Die Handzeichen der Ärzte verhießen sofort nichts Gutes. Die Diagnose kam wenig später. Er dürfte Schalke mehrere Wochen fehlen. Immerhin: Huntelaar behielt beim Elfmeter die Nerven und verwandelte nach seinem Fehlschuss in Piräus diesmal sicher.

Letzte Zweifel am Sieg hätte Huntelaar bei einer Großchance (89.) vertreiben können, doch er verzog freistehend. Auch Affelay vergab eine Großchance kurz vor Schluss - und dann kam der Nackenschlag durch die Franzosen.

Quelle: ntv.de, dpa

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