BVB zieht souverän ins Viertelfinale des DFB-Pokals Schalke vermasselt's gegen Hoffenheim
03.12.2013, 22:26 Uhr
(Foto: AP)
Trotz einer Rumpfelf lässt Borussia Dortmund beim Drittligisten in Saarbrücken nichts anbrennen und steht im Viertelfinale des DFB Pokals. Die Schalker hingegen sind nicht mehr dabei. Drei Tore der TSG Hoffenheim in einer Halbzeit sind am Ende einfach zu viel.
Die Torfabrik der TSG Hoffenheim hat nun auch im DFB-Pokal die Produktion aufgenommen und das erste Saisonziel des FC Schalke 04 zerstört. Durch ein überraschendes 3:1 (3:0) bei den Königsblauen zog der Fußball-Bundesligist aus dem Kraichgau zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren ins Viertelfinale des Wettbewerbs ein. Dagegen ist die Borussia aus Dortmund auch mit ihrer zweiten Garnitur eine Nummer zu groß für den 1. FC Saarbrücken. Trotz aller Personalsorgen siegte sich der BVB durch das hochverdiente 2:0 (1:0) beim Vorletzten der 3. Liga mühelos ins Viertelfinale.

Jubel, Trubel, Heiterkeit: Die Hoffenheimer Roberto Firmino, Kevin Volland und Sebastian Rudy feiern auf Schalke.
(Foto: dpa)
Vor 51.078 Zuschauern auf Schalke machten Kai Her dling (21.), Kevin Volland (32.) und Roberto Firmino (35.) den Pokal-Ambitionen der Gelsenkirchener schon frühzeitig den Garaus. Lohn für die Schalker Bemühungen im zweiten Durchgang war das Anschlusstor von Jefferson Farfan (67.), zu mehr reichte es nicht. Die Königsblauen, die beim 3:3 in Sinsheim vor einigen Wochen noch eine Zwei-Tore-Führung verspielt hatten, übernahmen zu Beginn das Kommando. Allerdings konnten sie sich zunächst keine große Chance erspielen und wackelten in der Abwehr bei den schnellen Kontern der Gäste bedenklich. Dennoch resultierte die Hoffenheimer Führung eigentlich nicht aus einer echten Möglichkeit. Herdlings als Flanke gedachter Schuss von der linken Seite segelte an Freund und Feind vorbei zum überraschenden 1:0 ins Netz. Torhüter Ralf Fährmann schien von Volland noch irritiert.
Doch damit nicht genug. Elf Minuten später traf Volland nach einem Ballverlust von Atsuto Uchida und einem Pass von Roberto Firmino durch die Beine des Schalke-Keepers zum 2:0. Und auch der nächste Konter saß, nachdem der am Samstag noch für seine starke Leistung gefeierte Jermaine Jones einen Fehlpass produziert hatte: Diesmal vollendete Roberto Firmino eiskalt. Schalke war völlig konsterniert. Mit der Einwechslung von Youngster Max Meyer für Roman Neustädter versuchte Schalke-Coach Jens Keller mit Wiederbeginn die Offensive zu beleben, doch zwingende Aktionen hatten in der nun härter werdenden Partie weiterhin Seltenheitswert. Nach einer Rangelei mit Sven Schipplock stieß Benedikt Höwedes seinen Gegenspieler vor die Brust, der daraufhin spektakulär zu Boden ging (55.). Schiedsrichter Knut Kircher beließ es bei Gelb für die beiden Streithähne. Das mögliche Anschlusstor vereitelte Grahl, der in der 64. Minute einen Schuss von Julian Draxler mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenkte. Drei Minuten später schlenzte Farfan den Ball nach einer feinen Einzelleistung zum 1:3 in die lange Ecke.
Klopp rotiert sechs Neue in die Startformation
Vor 30.931 Zuschauern in Saarbrücken gelangen Julian Schieber (19.) mit seinem ersten Pflichtspieltreffer in dieser Saison und Jonas Hofmann (49.) die Tore für den Favoriten aus Dortmund. Nach der beschwerdefreien Dienstreise ins Saarland wird es für die Dortmunder am Samstag in der Fußball-Bundesliga wieder ernst. Im Spitzenspiel der Bayern-Verfolger gegen Bayer Leverkusen benötigen die Gelb-Schwarzen unbedingt einen Sieg. So nutzte BVB-Trainer Jürgen Klopp das Duell gegen die Saarländer, um einigen Stammkräften trotz der Personalmisere eine Verschnaufpause zu geben.

Souveränes Ding: Julian Schiebe und Pierre-Emerick Aubameyang freuen sich in Saarbrücken.
(Foto: REUTERS)
Die drei Polen - Torjäger Robert Lewandowksi, Jakub Blaszczy kowski und Lukasz Piszczek - saßen zunächst nur auf der Bank, im Tor durfte der Australier Mitch Langerak Neu-Nationalspieler Roman Weidenfeller vertreten. Ungeachtet seiner Ankündigung, mit der bestmöglichen Mannschaft anzutreten, rotierte Klopp im Vergleich zum 3:1 am Samstag in Mainz insgesamt sechs Neue in die Startformation.
Mats Hummels, Ilkay Gündogan, Neven Subotic, Marco Reus, Marcel Schmelzer, Nuri Sahin und Sven Bender fehlten ohnehin verletzt. Zumindest im Pokal passte auch der zweite Anzug der Borussia. Der Champions-League-Finalist der vergangenen Saison war von Beginn an wie erwartet das spielerisch reifere Team und in allen Belangen überlegen - kombinationssicherer, gedankenschneller und zweikampfstärker. Die Einstellung stimmte, nur die Abschlusssouveränität ließ wie bei den Niederlagen gegen Wolfsburg, Arsenal und die Bayern zu wünschen übrig. Bis auf den Treffer von Schieber, der eine butterweiche Flanke von Hofmann einköpfte (19.), brachte die Dortmunder Dominanz vor der Pause wenig Zählbares. Schieber (10./36.), der starke Henrich Mchitarjan (14./21.) und Pierre-Emerick Aubameyang (12.) vergaben aussichtsreiche Möglichkeiten.
So wäre dem Team von Milan Sasic bei seinem einzig gefährlichen Konter beinahe der Ausgleich geglückt: Marcel Ziemers Rechtsschuss nach einem langen Ball von Nils Fischer touchierte aber nur leicht den linken Außenpfosten (38.). Anders als beim bisher einzigen Aufeinandertreffen beider Clubs im DFB-Pokal, als sich Dortmund in der Saison 1998/99 nach einer Zitterpartie erst im Elfmeterschießen durchgesetzt hatte, war die Begegnung diesmal früh entschieden. Hofmann nahm den Platzherren nach der Halbzeit durch das schnelle 2:0 (49.) jeglichen Glauben an eine Überraschung. Danach ließen beim 1. FC Saarbrücken merklich die Kräfte nach. Die Borussia gefiel mit einigen netten Pass-Stafetten - die letzte Konsequenz im Angriff war aber nicht mehr da.
Quelle: ntv.de, dpa