Fußball

"Wenn die Bayern mal straucheln" Schalkes Heldt will mehr Gier auf Siege

In Dortmund freut man sich über die Meisterschafts-Phobie des Revierrivalen FC Schalke.

In Dortmund freut man sich über die Meisterschafts-Phobie des Revierrivalen FC Schalke.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit Ewigkeiten wartet der FC Schalke auf den nächsten Meistertitel, die Bundesliga-Schale durften die "Königsblauen" noch nie in die Höhe stemmen. S04-Manager Horst Heldt wünscht sich von seinem Team deshalb mehr Mut - falls Topfavorit FC Bayern stolpern sollte.

Manager Horst Heldt vom Fußball-Bundesligisten Schalke 04 hat von seinen Spielern mehr Entschlossenheit und Mut gefordert. "Die Gier nach Siegen muss noch ausgeprägter werden", sagte Heldt der "Süddeutschen Zeitung": "Da muss man vielleicht erst wieder lernen, selbstbewusst anzugreifen."

Horst Heldt weiß, wie man Meister wird. Ihm glückte das als Spieler mit Stuttgart 2007.

Horst Heldt weiß, wie man Meister wird. Ihm glückte das als Spieler mit Stuttgart 2007.

(Foto: imago sportfotodienst)

Der 44-Jährige betonte, man müsse die Schalker Vorgeschichte verstehen, denn "so was sitzt tief drin". Seit 1958 warten die Gelsenkirchener auf den Meistertitel. Heldt unterstrich die Vormachtstellung des Rekordmeisters Bayern München: "Die Bayern sind es gewohnt zu gewinnen, sie haben in diesem Punkt ein großes Selbstverständnis."

Damit man um den Titel mitspielen könne, sei es wichtig, dass sich "die Spieler damit beschäftigen, die Bayern jetzt da oben wegzuholen. Man muss es für möglich halten. Wenn die Bayern mal straucheln, müssen wir da sein."

An der Geschäftsform als eingetragener Verein (e.V.) möchte Heldt festhalten, eine Ausgliederung der Fußballabteilung wie beim Hamburger SV schloss er kategorisch aus: "Da sind sich alle Gremien einig, das ist das größte Anliegen unserer Fans." Heldt nannte Tradition und Emotion als Vorteile der e.V. gegenüber Werks- oder Investorenklubs: "Das zieht. Die heutige Spielergeneration ist für so was empfänglich, die lassen sich gerne begeistern."

Gazprom-Kritik populistisch

Um im sportlichen Wettkampf mit Werksklubs wie Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg mithalten zu können, setzt Heldt auf die eigene Jugend: "Unsere Jugendförderung ist eine Antwort auf die Politik der Werksklubs."

Gleichzeitig verteidigte Heldt die Partnerschaft des Fußball-Bundesligisten mit dem russischen Gaslieferanten Gazprom. Der Staatskonzern, der Hauptsponsor der Gelsenkirchener ist, sei immer ein loyaler Partner gewesen und hätte sich nie in die Belange des Vereins eingemischt, sagte Heldt.

"Es ist mir aber zu einfach, immer nur Schalke 04 an den Pranger zu stellen - als wären wir das einzige deutsche Unternehmen, dass Geschäftsbeziehungen zu Gazprom unterhält." In der Öffentlichkeit werde Kritik häufig "populistisch auf den Fußballclub aus Gelsenkirchen verkürzt", sagte Heldt der Zeitung.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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