Fußball

Zusammenbruch "war nur Theater" Benfica lacht Fischer aus

Im Fallen: Schiedsrichter Christian Fischer.

Im Fallen: Schiedsrichter Christian Fischer.

(Foto: dpa)

Der Eklat in Düsseldorf geht in die nächste Runde. Wer glaubt, dass Benficas Luisao nach seinem Ausraster gegen Schiedsrichter Fischer Worte der Entschuldigung findet, irrt gewaltig. Im Gegenteil: Sowohl Luisao als auch Benficas Fußball-Direktor Antonio Carraça deuten an, Fischer habe nach dem Rempler einen K.o. nur simuliert.

Im Skandal um die Düsseldorfer "Schiri-Attacke" zeigen weder Luisao noch Benfica Lissabon Reue. Im Gegenteil: Die Portugiesen machen nun Schiedsrichter Christian Fischer für alles verantwortlich. "Das Spiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Sport Lisboa Benfica wurde nach einer bedauerlichen Theaterszene des deutschen Schiedsrichters abgebrochen", heißt es auf der offiziellen Homepage des portugiesischen Rekordmeisters. Eine Stellungnahme des portugiesischen Nationalverbandes FPF gab es zunächst nicht.

"Rambo" Luisao unterstellt seinem Opfer Schauspielerei.

"Rambo" Luisao unterstellt seinem Opfer Schauspielerei.

(Foto: dpa)

Sowohl Luisao als auch Benficas Fußball-Direktor Antonio Carraça deuteten an, Fischer sei nach dem Rempler des brasilianischen Nationalspielers am Samstag praktisch von allein umgefallen und habe einen K.o. simuliert. Der 31-jährige Abwehrmann beteuerte im Vereins-Portal, er habe "keine Aggressionsbewegung" gemacht. "Die Haltung des Schiedsrichters war bedauerlich", fügte er an. Er befürchte keine Strafe, da er sich lediglich schützend vor den Schiedsrichter gestellt habe, um seine protestierenden Teamkollegen "zu beruhigen". "Nun arbeite ich in aller Ruhe weiter", so Luisao.

TV-Szenen nicht eindeutig

Portugiesische Medien wie die Sportzeitung "Record" befürchten, dass Luisao von der Uefa wegen der Attacke für zwei Monate gesperrt werden und den "Adlern" somit bei den fünf ersten Runden der Liga sowie bei den zwei ersten Begegnungen der Champions League fehlen könnte. "So etwas hat man im Fußball noch nie gesehen. Die TV-Szenen sind nicht klar. Der brasilianische Nationalspieler scheint den Deutschen mit der Schulter zu berühren, aber das ganze sieht gelinde gesagt komisch aus", so das Blatt in einem Kommentar.

Für Fischer selbst ist die Sache klar. Er will Strafanzeige stellen. "Ich bin schwer geschockt. So etwas habe ich in meiner 20-jährigen Tätigkeit als Schiedsrichter noch nicht erlebt", sagte der 42 Jahre alte Oberstudienrat aus Hemer. Der Referee war sogar kurze Zeit bewusstlos.

Fischer will einen Sonderbericht anfertigen und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) darüber informieren. Der DFB erklärte, dass weder der deutsche noch der internationale Verband zuständig seien. "Die Zuständigkeit für diesen Fall liegt bei der portugiesischen Sportgerichtsbarkeit", so DFB-Mediendirektor Ralf Köttker in einer Mitteilung.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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