Hannover 96 kommt nicht zur Ruhe Schmadtke lässt Klub zappeln
15.04.2013, 16:13 Uhr
"Das ist nicht der richtige Zeitpunkt. Solche Dinge sollten zuerst hausintern besprochen werden": Jörg Schmadtke.
(Foto: dpa)
Beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 spitzt sich die Situation zu. Klubchef Martin Kind will mit Jörg Schmadtke über die Gerüchte um einen Rücktritt reden. Der Manager hält sich bedeckt. Er hat schließlich einen unbefristeten Vertrag. Aber was heißt das schon?
Die Zeichen stehen auf Abschied, auch wenn es noch niemand so deutlich aussprechen will. Nach turbulenten Wochen könnte das Engagement von Geschäftsführer Jörg Schmadtke bei Hannover 96 schon in dieser Woche enden. Zum schwelenden Konflikt mit Trainer Mirko Slomka kamen zuletzt wachsende Spannungen mit Klubchef Martin Kind, der die dauernden Diskussionen beim Fußball-Bundesligisten immer wieder anheizte.
Die Frage zu einem Rücktritt beantworte Schmadtke nicht direkt, aber doch vielsagend. "Das ist nicht der richtige Zeitpunkt. Solche Dinge sollten zuerst hausintern besprochen werden." Ein Dementi klingt anders. Präsident Martin Kind hatte in den vergangenen Tagen die Gerüchte über einen Abschied von Schmadtke zum Saisonende in mehreren Interviews aufgegriffen und ein Gespräch mit dem Manager angekündigt. "Ich rede jeden Tag mit meinen Mitarbeitern und anderen Vereinsmitgliedern. So zu tun, als sei ich ein Stummfilmstar und spreche nicht, ist nicht richtig."
"Haben den Medien Schlagzeilen geliefert"
Der frühere Bundesliga-Torwart hat nach eigenen Angaben zuletzt am Donnerstag mit Kind gesprochen. Dabei sei es um die Personalplanungen für die nächste Saison gegangen. Das nächste Gespräch könnte schon das erste über die Modalitäten des Abschieds sein. Kind will auf jeden Fall mit Schmadtke beim nächsten Treffen auch über dessen angebliche Rücktrittsabsichten sprechen. "Wenn dieser Wunsch konkret geäußert wird und eine Basis nicht vorhanden ist, dann wird man sicher offen und ehrlich über alles reden müssen", sagte er dem NDR. Er erklärte aber auch, dass er mit Schmadtke und Slomka weiterarbeiten möchte.
Bei Hannover 96 herrscht seit einigen Wochen Unruhe, ursprünglich ausgelöst durch das schwierige Verhältnis zwischen Schmadtke und Trainer Mirko Slomka. Angeheizt wurde die Situation aber vor allem durch Kind selber. "Wir haben den Medien Schlagzeilen geliefert", sagte der Klubchef nun. "Wir müssen akzeptieren, dass wir nach außen scheinbar ein Bild der Irritation und Unruhe vermitteln." Vor knapp einem Jahr hatte Schmadtke bereits um die Auflösung seines Vertrages gebeten. Der Geschäftsführer nannte vor allem private Gründe für seinen Schritt. Kind kämpfte um Schmadtke, der im Sommer eine mehrwöchige Auszeit nahm und im Oktober wieder einstieg.
Für Schmadtke beeinträchtigt die Diskussion um seine Person nicht das sportliche Abschneiden der Mannschaft. Der zweimalige Europaliga-Teilnehmer ist nach schwachen Leistungen auf Platz zehn abgerutscht. "So ein Gedanke bietet sich zwar an, daran glaube ich aber nicht. Seit drei Jahren wird in Hannover über das Verhältnis zwischen Slomka und Schmadtke geredet. Dennoch hatten wir sportliche Erfolge zu verzeichnen."
Quelle: ntv.de, Peter Hübner und Michael Rossmann, dpa