Kampf und Krampf im KellerduellSchon wieder sieglose Mainzer und St. Pauli schenken sich nichts

Auch im elften Bundesliga-Spiel in Folge bleibt der FSV Mainz 05 ohne Sieg, unter dem neuen Trainer Urs Fischer aber immerhin auch ungeschlagen. Trotzdem bringt die Partie gegen den FC St. Pauli das Schlusslicht nicht voran.
Der FSV Mainz 05 hat mit einer mauen Nullnummer gegen den FC St. Pauli den dringend benötigten Befreiungsschlag im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga verpasst. Drei Tage nach dem umjubelten Einzug ins Achtelfinale der Conference League lieferten die Rheinhessen vor 33.000 Zuschauern eine enttäuschende Offensivleistung ab. Deshalb blieben sie in der Liga zum elften Mal in Folge sieglos und gehen als Tabellenletzter mit weiter vier Punkten Rückstand auf die Hamburger in die kurze Winterpause.
Nach dem Remis sind die Mainzer unter Neu-Trainer Urs Fischer zwar weiter ungeschlagen, warten aber immer noch auf den ersten Bundesliga-Heimsieg in dieser Spielzeit. Die 05er verbuchten in insgesamt 15 Partien nur acht Punkte und müssen im neuen Jahr deutlich zulegen, um den ersten Abstieg seit 2007 noch zu verhindern. Auch St. Pauli muss mit zwölf Zählern um den Klassenverbleib zittern.
Die Konstellation vor dem Anpfiff war klar. Bei vier Zählern Rückstand auf den Rivalen aus Hamburg brauchte Mainz dringend einen Sieg, um mit neuer Hoffnung im Abstiegskampf in den Weihnachtsurlaub gehen zu können. Fischer war deshalb bemüht, etwas Druck von seiner Mannschaft zu nehmen. "Es bringt nichts, jeden Tag über dieses Thema zu sprechen. Die Jungs wissen, worum es geht", sagte der Schweizer.
Batz und Vasilj halten alles, was es zu halten gibt
Die Kiezkicker, die sich in der Vorwoche mit dem ersten Saison-Heimsieg beim 2:1 gegen den 1. FC Heidenheim viel Selbstvertrauen geholt hatten, wollten jedoch keine Geschenke verteilen und traten zu Beginn mutig auf. Nach gut acht Minuten verzeichneten die Gäste schon vier Ecken, aus denen allerdings keine echte Gefahr resultierte. Mainz wirkte vom anfänglichen Offensivgeist der Hamburger etwas überrascht und kam zunächst überhaupt nicht dazu, sein eigenes Spiel aufzuziehen. Die Rheinhessen agierten viel zu behäbig und ideenlos, um die kompakte Defensive des Gegners in Bedrängnis bringen zu können.
Mitte der ersten Halbzeit verlagerte sich das Geschehen zwar mehr in die Hamburger Hälfte, eine echte Chance ihrer Mannschaft bekamen die Mainzer Fans bis zur Pause aber nicht zu sehen. Die gab es dafür auf der anderen Seite, als Jackson Irvine mit einem Schuss aus etwa 14 Metern an 05-Torwart Daniel Batz scheiterte. Es war der einzige Schuss aufs Tor in einer an Höhepunkten armen ersten Halbzeit, die von viel Kampf und Leerlauf geprägt war.
Nach dem Wechsel erhöhten die Hausherren den Druck und kamen zu ersten Gelegenheiten durch Dominik Kohr und Silvan Widmer. Beiden fehlte im Abschluss jedoch die nötige Präzision, sodass Gäste-Torwart Nikola Vasilj nicht eingreifen musste. Es war jedoch nur ein kurzes offensives Strohfeuer, denn in der Folge neutralisierten sich beide Teams wieder. Eine Direktabnahme von Widmer, die über das Tor ging, blieb lange die einzig nennenswerte Szene. Erst in der Nachspielzeit musste sich Vasilj bei einem Schuss von Armindo Sieb strecken. So blieb es bis zum Ende torlos.