Fußball

WM-Countdown (33) Selfies mit toten Legenden? Kein Problem!

Knips! Lew Jaschin (r.) steht  WM-Fans ab sofort für Selfies parat.

Knips! Lew Jaschin (r.) steht WM-Fans ab sofort für Selfies parat.

Der legendäre sowjetische Torwart Lew Jaschin ist seit fast 30 Jahren tot. Das heißt aber nicht, dass man bei der Fußball-WM mit ihm kein Selfie machen kann. Oder doch lieber mit Iwan dem Schrecklichen?

Dieser Text muss mit einer Korrektur beginnen. Vor ein paar Wochen habe ich mich in dieser Kolumne gefragt, warum die russischen WM-Organisatoren eigentlich so ein großartiges Poster mit Lew Jaschin drauf entwerfen, es dann aber so gut wie nirgends plakatieren und auch nicht verkaufen. Im Moskauer Stadtbild ist das Motiv bis heute so gut wie nicht zu sehen, aber immerhin: Im Online-Shop der Fifa ist es vor kurzem aufgetaucht.

Auch hübsch: Das WM-Poster mit Lew Jaschin.

Auch hübsch: Das WM-Poster mit Lew Jaschin.

(Foto: Katrin Scheib)

Außerdem hat Moskaus Stadtregierung nun eine Neuigkeit vorgestellt, die den Jaschin-Mangel im öffentlichen Raum beheben soll - immer vorausgesetzt, man guckt sich die Stadt durch die Handykamera an: Eine Horde virtueller Jaschins wird während der Weltmeisterschaft an zentralen Orten in Moskau rumstehen: an den beiden WM-Stadien, klar, an der Fan-Zone vor der Lomonossow-Universität, aber auch in vielen Parks - Gorki, Sokolniki, Fili, Sarjadje und Taganski (die komplette Liste gibt es hier). Auch die anderen Gastgeberstädte bekommen ihre virtuellen Jaschins. Wozu? Damit russische Fußballfans und angereiste WM-Touristen Selfies mit der sowjetischen Torwart-Legende machen können. Insgesamt soll das an 23 Orten in Russland möglich sein - einen Probelauf gab es bereits im vergangenen Herbst, damals konnte man die ersten Jaschins in Moskau entdecken.

Unsere Kolumnistin

Katrin Scheib ist Journalistin, Schalke-Fan und kommt aus dem Rheinland. Als die deutsche Mannschaft 2014 in Brasilien Fußball-Weltmeister wurde, war sie gerade nach Moskau gezogen. Seitdem bloggt sie unter kscheib.de über ihren Alltag und informiert mit ihrem "Russball"-Newsletter jede Woche über den Fußball und die WM-Vorbereitungen in Russland. Und nun schreibt sie für n-tv.de den Countdown, bis das Turnier am 14. Juni beginnt.

Wie geht das also ganz konkret, wenn man ein Selfie mit der “Schwarzen Spinne” machen will? Die App dazu heißt "Histars", wer sie runterlädt und ihr erlaubt, auf seinen Standort zuzugreifen, der kann aus einem Menü auswählen, mit wem er gerne posieren möchte. Nicht nur die Torwart-Legende, sondern auch Peter der Große, Alexander Puschkin, Juri Gagarin oder Viktor Tsoi warten nur darauf, in eine auf sie gerichtete Handykamera zu blicken, auch wenn nur wenige von ihnen lächeln. Aus einer Übersicht auf dem Handy wählt man einen prominenten Foto-Partner aus und lässt sich dann anzeigen, wie weit weg er rumsteht. Ein Kompass in der App hilft bei der Orientierung auf dem Weg dorthin. Ergebnis: ein Selfie mit Puschkin …

... mit Gagarin …

… mit Tolstoi …

... oder mit Iwan dem Schrecklichen - wer's mag.

Nun also auch noch Jaschin-Selfies. Zwei Posen bietet der Torwart an, entweder Ball unterm Arm oder Hand am Käppi. Übrigens muss auch, wer es diesen Sommer nicht nach Russland schafft, nicht auf sein Foto verzichten: Selbst ans Wembley-Stadion in London haben die App-Macher einen virtuellen Jaschin gestellt.

Alle Folgen des WM-Countdowns finden Sie hier

Quelle: ntv.de

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