Halbzeit in der Bundesliga Spitzenduo wartet auf Tore
24.04.2010, 16:22 UhrIm Fernduell um den Meistertitel liegt der FC Bayern zur Pause unverändert mit zwei Punkten vor Verfolger Schalke, weil beide Topteams in ihren Auswärtsspielen noch keine Treffer erzielen konnten. Gleich drei Tore gibt es schon zwischen Mainz und Frankfurt, zwei beim Gastspiel des BVB in Nürnberg und eins in Leverkusen - für die Gastgeber.
Borussia M'gladbach - FC Bayern 0:0
Drei Tage vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League bei Olympique Lyon gönnte Trainer Louis van Gaal seinen Stars keine Schonung, Rekordmeister Bayern München lief bei Borussia Mönchengladbach fast in Bestbesetzung auf. Lediglich der gesperrte Kapitän Mark van Bommel wurde auf der Sechserposition wie schon im Hinspiel gegen Lyon von Danijel Pranjic vertreten. Holger Badstuber ersetzte in der Viererkette zudem erwartungsgemäß Diego Contento.
Das 84. Bundesliga-Duell der großen Rivalen der 70er Jahre begann mit klaren spielerischen Vorteilen für die Gäste, die erste Torchance hatte jedoch die Borussia: Marco Reus schob den Ball nach einem Patzer der Bayern-Abwehr aus elf Metern knapp am Tor vorbei (9.). Acht Minuten später narrte Raul Bobadilla Bayern-Verteidiger Martin Demichelis mehrfach, wurde aber in letzter Sekunde am Schuss gehindert.
Torchancen für den Tabellenführer resultierten zunächst ausschließlich aus Unsicherheiten von Gladbachs Torhüter Logan Bailly, der Schüsse von Bastian Schweinsteiger (7.) und Franck Ribery (26.) nach vorne abprallen ließ. Ansonsten taten sich die Bayern trotz guter Ideen von Ribery und Arjen Robben lange schwer, gegen die stabile Innenverteidigung der Gastgeber bis zum gegnerischen Tor zu kommen. Erst in der 38. Minute tauchte Robben gefährlich im Strafraum auf, scheiterte aber aus kurzer Distanz am diesmal aufmerksamen Bailly.
Hertha BSC - FC Schalke 0:0
Vor 60.000 Zuschauern begannen beide Mannschaften sehr vorsichtig. Hertha BSC tat sich schwer gegen den dichten Defensivblock von Schalke 04. Nur bei schnellem Direktspiel entstanden Torchancen. So in der 16. Minute, als Theofanis Gekas nach einem Doppelpass mit Adrian Ramos aus kurzer Distanz übers Tor schoss. Zwei Minuten zuvor hatte Gojka Kacar Schalkes Keeper Manuel Neuer mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze geprüft.
Die Gäste, bei denen Nationalspieler Heiko Westermann nach überstandener Grippe wieder die zentrale Rolle im defensiven Mittelfeld übernahm, bemühten sich um Spielkontrolle und tauchten einige Male brandgefährlich vor dem Berliner Tor auf. In der 17. Minute vergab Kevin Kuranyi per Kopf. Kurz darauf besaß der Stürmer, der sich immer noch Hoffnungen auf eine WM-Nominierung macht, die große Chance zur Führung. Nach einem Konter kam er aus elf Metern zum Schuss, schoss aber Herthas Lukasz Piszczek an. In der 30. Minute forderte er nach einem Zweikampf mit Steve von Bergen einen Elfmeter, doch Schiedsrichter Jochen Drees (Münster) ließ weiterspielen.
1. FC Nürnberg - Borussia Dortmund 1:1
Borussia Dortmund ging beim 1. FC Nürnberg zunächst äußerst forsch zu Werke. Die Westfalen, die aus den vier Spielen zuvor nur fünf Punkte geholt hatten, attackierten den Club bereits in dessen Hälfte und versuchten so, ein geordnetes Aufbauspiel der Franken zu verhindern. Zu Torchancen kam der BVB, bei dem Nuri Sahin nur eine Woche nach seinem Nasenbeinbruch in Hoffenheim mit einer Gesichtsmaske spielte, aber zunächst nicht.
Der Club ließ sich von den Dortmundern allerdings nicht den Schneid abkaufen, hielt mit hohem Einsatz und spielerisch durchaus überzeugend dagegen. Bei den Franken musste Kapitän Andreas Wolf wegen einer Daumen-Operation passen, für ihn spielte der Norweger Harvard Nordtveit in der Innenverteidigung.
Die Dortmunder gingen in der 27. Minute etwas überraschend mit 1:0 Führung. Nach einer umstrittenen Freistoß-Entscheidung von Schiedsrichter Knut Kircher (Rottendorf) verwandelte Lucas Barrios die Hereingabe von Sahin mit dem Kopf zu seinem 16. Saisontreffer. Der Club antwortete prompt: Nach einem Fehler von Mats Hummels schloss Frantz ein Solo zum 1:1 ab (30.).
Bayer Leverkusen - Hannover 96 1:0
Bayer Leverkusen hatte einige Mühe, um gegen den Abstiegskandidaten Hannover 96 in Fahrt zu kommen. Das Spiel der Werkself wirkte in der Anfangsphase umständlich und ohne Überraschungsmomente. Die ohne neun verletzte Spieler angetretenen Niedersachsen standen kompakt in der Abwehr, 96-Trainer Mirko Slomka hatte in Mike Hanke nur eine Angriffsspitze aufgeboten.
Bayer, das ebenfalls sechs Stammkräfte, darunter auch Nationaltorhüter Rene Adler (Rippenbruch), ersetzen musste, konnte aus dem optischen Übergewicht zunächst kein Kapital schlagen. Doch die erste Torchance in der 26. Minute bescherte Leverkusen gleich die Führung. Burak Kaplan bediente von der Rechtsaußenposition Torjäger Stefan Kießling mit einem Pass in die Tiefe. Der Blondschopf ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und vollstreckte zum 1: 0-Führungstor. Für Kießling war es bereits Saisontreffer Nummer 20.
Nach dem Rückstand wurden die 96er etwas offensiver. Allerdings konnten sie zunächst keine Gefahr vor dem Tor von Bayer-Keeper Fabian Giefer heraufbeschwören. Der 19-Jährige kam zu seinem zweiten Bundesligaeinsatz. Pech hatten die Hannoveraner in der 37. Minute, als Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) ein klares Handspiel von Manuel Friedrich im Strafraum übersah. Die berechtigten Proteste der Niedersachsen waren umsonst.
FSV Mainz - Eintracht Frankfurt 1:2
Das "Hochsicherheitsspiel" vor 20.300 Zuschauern zwischen den Erzrivalen FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt begann emotionslos. Die vermeintliche Brisanz des Rhein-Main-Derbys war zunächst weder auf dem Platz noch auf den Rängen zu spüren. Die Tabellennachbarn tasteten sich zunächst erst einmal ab, ehe Aristide Bance mit einem Schuss aus halbrechter Position die erste Chance für die Mainzer vergab (7.).
Die Frankfurter, deren 2000 Anhänger zumeist mit dem Schiff nach Mainz gereist waren, hatten zunächst einige Probleme, Ordnung in ihr Spiel zu bringen. Der erste gelungene Angriff der Eintracht führte dann allerdings zur Führung. Der Österreicher Ümit Korkmaz legte den Ball von der Grundlinie zurück auf Alexander Meier, der aus acht Metern keine Mühe hatte, zum 1:0 einzuschieben (13.). Nach einem katastrophalen Fehlpass von FSV-Verteidiger Nikolce Noveski erhöhte Meier nur sieben Minuten später mit seinem zehnten Saisontor auf 2:0. In der 25. Minute lief Meier erneut alleine auf den Mainzer Keeper Heinz Müller zu, scheiterte aber am gebürtigen Frankfurter im FSV-Tor. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verkürzte Bance mit seinem neunten Saisontreffer per abgefälschtem Freistoß aus 34 Metern.
Den Mainzern, die in der Bundesliga noch nie gegen die Hessen gewannen, fehlten verletzungsbedingt Kapitän Tim Hoogland (Kniereizung) und Elkin Soto (Rückenblockade). Auch der zuletzt starke Andre Schürrle saß nach überstandener Grippe zunächst nur auf der Bank. Den Frankfurtern waren die Ausfälle der Brasilianer Chris (Bauchmuskelzerrung) und Caio (Muskelfaserriss) kaum anzumerken. Der US-amerikanische Nationalspieler Ricardo Anthony Clark feierte drei Monate nach seiner Verpflichtung zudem sein Debüt bei der Eintracht, fiel im ersten Durchgang aber kaum auf.
Quelle: ntv.de, sid