Fußball

Saisonziele in Gefahr Stuttgart beschert Walter die Kündigung

Das Unentschieden gegen Hannover 96 galt als schlechtestes VfB-Spiel unter Walters Leitung.

Das Unentschieden gegen Hannover 96 galt als schlechtestes VfB-Spiel unter Walters Leitung.

(Foto: imago images/Nordphoto)

Das Ziel war klar - beim Weg dorthin aber hatten Trainer und Verein offenbar unterschiedliche Vorstellungen. Mit Beginn der Winterpause trennt sich der VfB Stuttgart von Übungsleiter Walter. Ein Nachfolger beim Zweitligisten steht noch nicht fest.

Fußball-Zweitligist VfB Stuttgart reagiert auf die verhaltene sportliche Leistung und trennt sich von Trainer Tim Walter. Für den 44-Jährigen endet damit nach nur einem halben Jahr das Gastspiel beim baden-württembergischen Traditionsverein. Der frühere Kieler Trainer Walter sollte nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga den Neuanfang gestalten. Wer den Trainingsauftakt am 6. Januar leitet und am 29. Januar im Duell mit Heidenheim auf der Bank das Sagen hat, ist nach VfB-Angaben noch unklar.

Stuttgart hatte in den vergangenen zehn Liga-Spielen nur dreimal den Platz als Sieger verlassen. Der Druck, das Saisonziel zu erreichen, stieg. Dennoch geht der Verein als Tabellen-Dritter und punktgleich mit dem Zweiten - dem Hamburger SV - in die Winterpause. Der 1. FC Heidenheim als Vierter liegt allerdings nur einen Zähler zurück.

"Es war unser Wunsch und unser klares Ziel, gemeinsam mit Tim Walter unsere kurz- und mittelfristigen Ziele zu erreichen: die Rückkehr in die Bundesliga und die Weiterentwicklung unserer Mannschaft", lässt sich VfB-Vorstandsvorsitzender Thomas Hitzlsperger zitieren. In den vergangenen Wochen und auch nach dem Spiel in Hannover seien "viele intensive Gespräche" geführt worden. "Dabei wurde zunehmend deutlich, dass unterschiedliche Ansichten über die Entwicklung des Kaders zur Realisierung unserer sportlichen Ziele bestehen."

Auch unter der neuen sportlichen Führung kehrt bei den Schwaben damit keine Ruhe ein. Mit Walter sollte eigentlich eine Ära der Kontinuität beginnen, doch der 44-Jährige war zunehmend unter Druck geraten. Spielerisch entwickelte sich der teure Kader kaum weiter. Der desolate Auftritt im ersten Durchgang beim 2:2 in Hannover im letzten Spiel des Jahres war einer der schwächsten unter Walter überhaupt.

Labbadia bleibt ungeschlagen 

Die Trennung von Walter ist auch für Sportdirektor Sven Mislintat und Hitzlsperger das frühe Eingeständnis des eigenen Scheiterns. Sie hatten Walter im vergangenen Sommer auch deshalb von Holstein Kiel verpflichtet, weil dessen offensive, mutige, dominante Idee vom Fußball sinnbildlich für den gesamten VfB stehen sollte. "Leistungsfußball unterliegt aber auch dem Diktat des Ergebnisses, der Entwicklung und des sportlichen Trends", sagte Mislintat nun.

Mit der neuerlichen Trainerentlassung setzt sich die Reihe der ständigen Wechsel auf dem Übungsleiterposten fort. Bruno Labbadia hielt sich vom Dezember 2010 bis zum August 2013 als bislang letzter Trainer mehr als zwei Jahre im Amt.

 

Hitzlsperger ist bei den Schwaben nun schon zum zweiten Mal für einen Trainerwechsel verantwortlich. Im Frühjahr hatte auch das Aus für Markus Weinzierl und die Verpflichtung von Nico Willig als Interimstrainer den Abstieg nicht mehr verhindern können. 

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen