Fußball

Lissabon zerstört Träume des VfB Stuttgart verspielt Auswärtssieg

Am Ende mussten die Stuttgarter doch den Portugiesen den Vortritt lassen.

Am Ende mussten die Stuttgarter doch den Portugiesen den Vortritt lassen.

(Foto: dpa)

70 Minuten lang führte der VfB Stuttgart bei Benfica Lissabon mit 1:0. Doch in der zweiten Halbzeit drehten die Portugiesen mit zwei Treffern innerhalb von gut zehn Minuten das Spiel. Nun müssen die Schwaben das Rückspiel zu Hause gewinnen.

Abstiegskandidat VfB Stuttgart hat in der Europa League einen greifbar nahen Achtungserfolg nur knapp verpasst. Die lange überzeugenden Schwaben verloren ihr Zwischenrunden-Hinspiel beim portugiesischen Fußball-Rekordmeister Benfica Lissabon nach einer 70-minütigen 1:0-Führung noch mit 1:2 (1:0), dürfen sich in dieser Form aber durchaus Chancen für das Rückspiel am kommenden Donnerstag ausrechnen. Die nach dem jüngsten 1:4-Heimdebakel gegen den 1. FC Nürnberg nicht wieder zu erkennende Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia trumpfte vor allem in der ersten Halbzeit stark auf und ging durch einen Heber von Martin Harnik (21. Minute) in Führung.

Nach dem Wechsel drehten Oscar Cardozo (70.) und Franco Jara (81.) vor 45.000 Zuschauern im Estádio da Luz die Partie für die nun seit 17 Spielen ungeschlagenen Portugiesen. "Was die ersten 70 Minuten betrifft, war das ein Fortschritt", sagte Labbadia. "Ich bin nur mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Andererseits können wir mit einem 1:0 im Rückspiel weiterkommen. Das wird sehr sehr interessant."

Freigabe für Okazaki

Eine freudige Nachricht gab es für die Schwaben immerhin am Nachmittag. Wenige Stunden vor dem Anpfiff erteilten FIFA und UEFA dem japanischen Neuzugang Shinji Okazaki die provisorische Spielerlaubnis, nachdem dessen bisheriger Club bislang die Freigabe verweigert hatte. Der 24-Jährige stand nicht nur in der Startelf, er hatte auch nach einer Viertelstunde die bis dato beste Tormöglichkeit der überraschend kreativen und spielfreudigen Gäste. Nach feiner Einzelleistung scheiterte der Asien-Cup-Sieger an Torwart Roberto.

Die zwei Gegentore konnte Stuttgarts Keeper nicht verhindern.

Die zwei Gegentore konnte Stuttgarts Keeper nicht verhindern.

(Foto: dpa)

Okazaki lieferte ein beeindruckendes Debüt: Der Mittelfeldmann rackerte unermüdlich, machte viel Druck nach vorne und erwies sich als echte Bereicherung für die zuletzt so schwachen Stuttgarter. Der Vorletzte der Fußball-Bundesliga war dem Tabellenzweiten Portugals zunächst ein ebenbürtiger Gegner. Mehr noch: In den ersten 45 Minuten diktierten die Stuttgarter das Tempo und bestimmten das Geschehen.

Und das obwohl in Timo Gebhart, Christian Gentner und Arthur Boka drei weitere Stammkräfte im Mittelfeld fehlten, Stürmer Pawel Pogrebnjak mit einem Rippenbruch ausfiel und Angriffskollege Ciprian Marica wegen Egoismus aus dem Kader verbannt worden war. "Sie rufen die Qualität heute sehr gut ab", sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic zur Pause. "Ich hoffe, dass wir in der zweiten Halbzeit irgendwie nochmal eiskalt zuschlagen können."

Lissabons starke Halbzeit

Das schafften die nachlassenden Schwaben nicht. Glück hatten sie drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff, dass Schiedsrichter Eric Bramhaar nach einer Attacke von VfB-Torwart Sven Ulreich gegen Fabio Coentrao auf Schwalbe und Gelb für den portugiesischen Nationalspieler und nicht auf Elfmeter entschied. In einer hitzigen Partie behielten die Schwaben die Nerven gegen permanent provozierende Portugiesen.

Nach dem Wechsel sahen die Zuschauer im Estádio da Luz endlich den erwarteten Benfica-Angriffswirbel. Der starke Ulreich rettete im Minutentakt bei einem Freistoß von Nicolas Gaitan (59.), einem platzierten Schuss von Pablo Aimar (60.) und erneut gegen Gaitan (61.). Die Stuttgarter standen nun stark unter Druck und konnten sich kaum noch befreien. Fast schon folgerichtig fiel dann der Ausgleich durch Oscar Cardozo - Ulreich war erstmals machtlos. Die Gastgeber drängten den VfB nun stets in deren Hälfte und wurden durch Jaras Schuss an die Unterkante der Latte in der 80. Minute erneut belohnt.

Quelle: ntv.de, Elmar Dreher, dpa

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