Fußball

"Ich bin so stolz" Supertrainer Flick ist nach berauschendem Clásico verrückt vor Liebe

Hansi Flick (mit Pokal) inmitten seines "unglaublichen Teams".

Hansi Flick (mit Pokal) inmitten seines "unglaublichen Teams".

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Der FC Barcelona demütigt seinen Erzrivalen schwer, der deutsche Trainer Hansi Flick darf seinen ersten Titel in Spanien feiern: Die Leistung seines Teams im Finale des spanischen Supercups reißt Flick zu einer Liebeserklärung hin.

Hansi Flick ist der König der K.o.-Spiele - der Trainer des FC Barcelona verliert einfach keine Finals. Das war schon so beim DFB, wo Co-Trainer Flick 2014 Weltmeister wurde und beim FC Bayern, wo er die Champions League, den DFB-Pokal und den deutschen Supercup gewann, Klub-Weltmeister und europäischer Supercup-Sieger geworden war und ändert sich nun auch nicht beim FC Barcelona: erstes Finale, erster Titel.

Durch das furiose 5:2 gegen Real Madrid holte Flick nun den spanischen Supercup - und war nach dem denkwürdigen Clásico völlig außer sich vor Begeisterung für ein Team: "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, die Mitarbeiter, den Verein, die Fans ... auf alle, die Barça unterstützen. Ich bin stolz darauf, ein so unglaubliches Team zu führen", sagte er nach dem wilden Spiel, in dem sich seine Mannschaft nach einem frühen Rückstand in einen Rausch spielte. "Wir sind ein Team. Das konnte man nach dem Sieg sehen, aber das zeigt sich immer. Wir halten zusammen und unser Ziel ist es, aus jedem Spiel zu lernen."

In den vergangenen Tagen hatte die Posse um seine Spieler Dani Olmo und Pau Victor für eine Menge Ärger rund um die Mannschaft gesorgt: Barcelona war nicht in der Lage, die Spieler für die Rückrunde zu registrieren - weil der Klub sich außerhalb des von der Liga gesteckten Rahmens bewegte. Der Klub tat alles, um eine Lizenz für die Spieler zu erhalten, ging einen Deal mit einem arabischen Investor ein, doch das Geld traf erst nach Ablauf der Frist ein. Die Lizenz der Spieler war weg. Der Verein protestierte.

Kurz vor dem Supercup sorgte ein Gericht immerhin dafür, dass Olmo und Victor zumindest bis zu einer endgültigen Klärung Teil des Barça-Ensembles sein dürfen. Für das Halbfinale kam die Entscheidung zu kurzfristig, fürs Finale nicht. Olmo, vor der Saison für mehr als 50 Millionen Euro von RB Leipzig gekommen, kam in der zweiten Hälfte zum Einsatz.

"Wir sind Barça!"

Was Flick im Stadion King Abdullah Sports City von Dschidda in Saudi-Arabien sah, könnte seiner Vorstellung von einer Masterclass schon sehr nahegekommen sein - doch Flick gibt in der Euphorie auch den Mahner: "Wir sind Barça und müssen uns immer verbessern. Aber jetzt können wir diesen großen Sieg feiern. Das Spiel war unglaublich." Aber: "Die Art und Weise, wie wir spielen, ist wichtig. Heute haben wir Fehler gemacht und das müssen wir korrigieren." Flick habe das Gefühl gehabt, dass man noch zu oft den Ball verloren habe. "Wenn man den Ball hat, ist alles einfacher." Sein Gegenüber Carlo Ancelotti war angesichts der schweren Demütigung schwer mitgenommen: "Ich bin traurig, wie alle Fans. Es war ein harter Abend", sagte der Italiener.

Nach dem frühen Rückstand durch den Treffer von Reals Superstar Kylian Mbappé (6. Minute) lieferte Flicks Mannschaft eine denkwürdige erste Halbzeit ab, die in der 10. Minute der Nachspielzeit durch das 4:1 durch Alex Balde gekrönt wurde: Einen Überschall-Konter nach einer Ecke Reals schloss der 21-Jährige sehenswert zur Vorentscheidung ab. "Barça fegt Madrid vom Platz", staunte die spanische Sportzeitung "As". Und Torjäger Robert Lewandowski, der mit einem verwandelten Elfmeter für die 2:1-Führung der Katalanen gesorgt hatte, will die Supercup-Gala ganz offen als Kampfansage an die Fußballwelt verstanden wissen: "Es ist ein Zeichen, wie wir jetzt und in Zukunft spielen wollen", sagte der Pole.

Nach dem Platzverweis für Torhüter Szczęsny "war es für niemanden einfach. Wir Trainer hatten eine kleine Diskussion und ich danke ihnen allen, denn am Ende haben wir die richtige Entscheidung getroffen. Und Iñaki hat einen tollen Job gemacht und wir haben als Team verteidigt. Das hat mir gefallen."

Vom Sieg in der Supercopa erhoffte sich Flick eine Menge Rückenwind für den Kampf um die Meisterschaft. Dort war man nach einem furiosen Saisonstart zuletzt völlig aus dem Tritt geraten und hinter Atlético Madrid und Real auf Rang drei abgestürzt. Auf Tabellenführer Atlético beträgt der Rückstand schon sieben Punkte, auch der Erzrivale Real Madrid ist schon fünf Punkte enteilt.

Quelle: ntv.de, ter

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