Fußball

"Ich kann Neuer nicht verkaufen" Tönnies lässt nichts unversucht

Noch nie ist in Deutschland so um einen Torwart gerungen worden wie um Manuel Neuer.

Noch nie ist in Deutschland so um einen Torwart gerungen worden wie um Manuel Neuer.

(Foto: dpa)

Der Transfer von Torhüter Manuel Neuer von Schalke 04 zu Bayern München ist immer noch nicht über die Bühne. Die Gelsenkirchner ziehen offensichtlich alle Register, um den 25-jährigen Star doch noch zu halten. Aufsichtsratschef Tönnies hat offenbar einen neuen Plan.

Im Transferpoker um Fußball-Nationaltorwart Manuel Neuer liegen nun offenbar alle Karten auf dem Tisch. Laut "Bild"-Zeitung sieht ein neuer Plan von Schalke-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies vor, den 25-Jährigen mit einem neuen Vierjahresvertrag und geschätzt sieben Millionen Euro Jahressalär bis 2015 zu ködern.

Der Clou: Neuer könnte nach zwei Jahren von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machen und 2013 zu Rekordmeister FC Bayern München wechseln. Der noch bis 30. Juni 2012 geltende Kontrakt Neuers bei den Königsblauen bindet ihn noch eine weitere Saison, sollten die Schalker die fürstliche Bayern-Offerte von angeblich 25 Millionen Euro (inklusive Sonderzahlungen) doch ausschlagen.

"Ich kann Manuel Neuer nicht verkaufen - und Schalke muss ihn auch nicht verkaufen. Allerdings wollen wir das Thema nicht noch wochenlang köcheln lassen", sagte Tönnies dem Blatt. Fakt ist, dass das Schalker Aufsichtsratsgremium, das den Verkauf des Weltklassekeepers absegnen muss, erst am 30. Mai zusammentritt. Allerdings ist es wahrscheinlich, dass ein Treffen in kleinerer Runde noch in dieser Woche stattfindet und eine Entscheidung vorbereiten könnte.

Appell an Schalkes Ehrenmänner

In München reagierten die Verantwortlichen gelassen. "Ich bin überzeugt, dass sich Schalke 04 an die getroffene Vereinbarung, die wir per Handschlag besiegelt haben, halten wird. Ich kenne die Vertreter von Schalke nur als Ehrenmänner und seriöse Kaufleute, so wie wir es auch sind", sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge.

Clemens Tönnies bietet den Bayern die Stirn.

Clemens Tönnies bietet den Bayern die Stirn.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem 5:0-Pokaltriumph der Gelsenkirchener in Berlin gegen den Zweitligisten MSV Duisburg hatte es beim anschließenden Bankett der Schalker einen intensiven Gedankenaustausch von Tönnies unter vier Augen mit Neuer gegeben.

Nun soll Neuer noch zwei Jahre der große Rückhalt auf Schalke sein. Allerdings hatte Schalkes Urgestein, seit 20 Jahren im Klub, erst am 20. April tränenreich auf einer Pressekonferenz verkündet, dass er seinen 2012 auslaufenden Vertrag bei den Knappen nicht verlängern werde.

Die Bayern wiederum hatten mit der Verlängerung mit Torhüter-Routinier Jörg Butt für ein Jahr Anfang Mai signalisiert, dass sie zur Not auch ohne die deutsche Nummer eins in die neue Saison gehen können. Damals waren allerdings die Rahmenbedingungen für den teuersten Torhüter-Transfer der Bundesliga-Geschichte - Ablösesumme rund 18 Millionen Euro plus sieben Millionen Euro Sonderzahlungen - noch nicht zwischen beiden Parteien eingetütet worden. Inzwischen wurde aber ganz augenscheinlich am 10. Mai grundsätzliche Einigung über den Wechsel Neuers  an die Isar erzielt.

Keine Anzeige Neuers

Neuer sorgt aber nicht nur durch den Transferpoker für Schlagzeilen. Auch die Ohrfeige für ihn beim Autokorso am Sonntag in Gelsenkirchen ist immer noch Gesprächsthema. Der Schlussmann verzichtet nach dem Eklat auf eine Anzeige gegen den Täter. "Für mich ist das Thema erledigt", sagte Neuer der "Bild"-Zeitung.

Während der Keeper und der Klub keine Strafanzeige stellen wollen, hat die örtliche Polizei die Ermittlungen intensiviert. "Wir sprechen hier von einer einfachen Körperverletzung, solch ein Verfahren wird normalerweise nach wenigen Tagen eingestellt und nur weiter verfolgt, wenn ein Strafantrag gestellt wird", sagte Gelsenkirchens Polizeisprecher Konrad Kordts dem Reviersport: "Hier liegt allerdings ein Fall von öffentlichem Interesse vor, daher gehen die Ermittlungen weiter."

Quelle: ntv.de, Ralph Durry und Heiko Buschmann, sid

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