Fußball

Neunter Deutscher bei Real Toni Kroos wird ein Königlicher

Fortan in Weiß: Toni Kross schlie0ßt sich Real Madrid an.

Fortan in Weiß: Toni Kross schlie0ßt sich Real Madrid an.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit Tagen wird spekuliert, nun ist es fix: Bayern München lässt Toni Kroos zu Real Madrid ziehen. Der Weltmeister setzt die Tradition deutscher Spieler bei den "Königlichen" fort. Die genaue Ablöse ist unbekannt, soll sich aber auf 30 Millionen Euro belaufen.

Der Transfer von Fußball-Weltmeister Toni Kroos von Bayern München zu Real Madrid ist perfekt. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister bestätigte, wechselt der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler mit sofortiger Wirkung zum Champions-League-Sieger in die spanische Hauptstadt.

Die Ablöse dürfte 30 Millionen Euro betragen. Kroos soll bei Real spanischen Medien zufolge einen Vertrag bis 2020 unterschreiben, sein Jahresverdienst dürfte sich auf sechs Millionen Euro belaufen - netto. Er ist nach Günter Netzer, Paul Breitner, Uli Stielicke, Bernd Schuster, Bodo Illgner, Christoph Metzelder, Mesut Özil und Sami Khedira der neunte deutsche Nationalspieler bei Real. Allerdings war von ihnen nur Breitner wie nun auch Kroos als frisch gekürter Weltmeister gekommen.

Verbesserte Bayern-Offerte abgelehnt

Bei den Königlichen könnte der gebürtige Greifswalder seinen Nationalmannschaftskollegen Sami Khedira ersetzen. Der 27-Jährige wird mit FC Arsenal in Verbindung gebracht. Bei einem möglichen Wechsel würde Medienberichten zufolge eine ähnliche Ablöse aufgerufen.

Kroos verlässt die Münchner ein Jahr vor dem Ende seines eigentlich bis 2015 laufenden Kontrakts, nachdem Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung mit leicht angehobenen Bezügen vor der WM gescheitert waren.

Bayern hatte den Mecklenburger ziehen lassen, "weil wir den Spieler im nächsten Jahr nicht ablösefrei verlieren wollten", wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gesagt hatte. "Diese finanzielle Sorgfaltspflicht haben wir gegenüber dem Klub". Den "Luxus", Kroos für eine weitere  Saison zu behalten und danach zu verschenken, wollte sich der Rekordmeister "nicht erlauben".

Statt an der Seite von Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Co. spielt Kroos künftig mit Cristiano Ronaldo und Gareth Bale zusammen.

Straffer Zeitplan nach WM

Nach dem WM-Titelgewinn in Rio am Sonntagabend hatte Kroos alle Hände voll zu tun, um den Transfer abzuschließen. Zuerst der Rückflug zur Party nach Berlin, dann weiter nach München, wo er sich  vom FC Bayern verabschiedete. Noch am Dienstagabend kam er mit seiner Freundin Jessica und Söhnchen Leon auf Mallorca an, wo er mit  seinem Berater Volker Struth letzte Details klärte. Noch am Abend (17.00 Uhr) soll er im Estádio Bernabeú in Madrid vorgestellt werden, ehe er den Rest seines dreiwöchigen  Urlaubs bis 5. August antritt.

Sein erstes Pflichtspiel im weißen Trikot könnte das Duell um den europäischen Supercup in Cardiff gegen Europa-League-Sieger FC Sevilla am 12. August sein. Während Real nach diesem erwarteten Transfer mit WM-Torschützenkönig James Rodríguez vom AS Monaco den nächsten Coup plant, üben sich die Bayern in Gelassenheit. Sportvorstand Matthias Sammer betonte, dass der Klub "nicht unter Druck" stehe. Der Klub werde nicht "kaufen um des Kaufens Willen".

Alaba bringt sich in Stellung

Nach der Verpflichtung von Juan Bernat für die linke Abwehrseite dürfte David Alaba im Mittelfeld die Kroos-Rolle bekleiden. "Es ist kein Geheimnis, dass ich mich im Zentrum wohlfühle. Ich weiß, das ich es dort kann", ließ Alaba via "Sport Bild" wissen.

Kroos spielte von 2006 bis 2008 und nach einer Ausleihe zu Bayer Leverkusen seit 2010 beim Rekordmeister. Die größte Wertschätzung erfuhr er dort nie, obwohl er 205 Pflichtspiele (24 Tore, 49  Vorlagen) bestritt und je dreimal deutscher Meister sowie  DFB-Pokalsieger wurde. Den Final-Sieg in der Champions League 2013 verpasste er verletzt. Beim vierten WM-Sieg der DFB-Elf bestritt Kroos, einer der besten deutschen Spieler bei der Endrunde, sein 51. Länderspiel (sieben Tore).

Quelle: ntv.de, jwu/apo/sid/dpa

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