Fußball

Riesen-Euphorie nach Rekordsieg Tormonster Haaland schnürt Norwegen-Experte die Luft ab

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Erling Haaland löst in Norwegen Euphorie aus. Weil er fünf Tore in einem Spiel erzielt und weil Norwegen der WM 2026 immer näher kommt. Dort, so lehnt sich jemand aus dem Fenster, seien sie sogar Favorit. Nationaltrainer Stolbakken macht sich deswegen Sorgen. Steckt ein Herzstillstand hinter der Einschätzung?

Fünf Tore in einem Spiel. Das gelingt sogar den gefräßigsten Tormonstern der Welt nur ganz selten. Auch Erling Haaland nicht. Dem langsam aus der Mode kommenden ehemaligen Bundesliga-Torgiganten. Mit nunmehr 25 Jahren, mit der Erfahrung von 100 Spielen in der englischen Premier League, von bald 100 Pflichtspielen zuvor für Borussia Dortmund und seiner konstant hohen Torausbeute, ist er zumindest in Deutschland etwas in Vergessenheit geraten.

Vollkommen ohne Grund, wie nicht zuletzt sein fulminanter Auftritt für Norwegen am gestrigen Dienstag zeigt. Mit seinen fünf Treffern beim epochalen 11:1 (5:0) über Moldau schraubt der einst als "Torweger" bekannte Haaland seine Länderspieltore 44 bis 48 in seinem erst 45. Länderspiel. "Das ist ziemlich verrückt, muss ich sagen", erklärte Haaland im norwegischen TV. "Es gibt nichts zu sagen, das spricht alles für sich." Danach grummelt er noch einige Worte in die Kamera, sagte, dass viel Druck auf ihm laste. Er habe keine Lust mehr auf die Interviews. Er schloss mit: "Jetzt reicht es!"

Andere sagten mehr. "Erling ist der beste Spieler der Welt", erklärte Verteidiger Leo Skiri Ostigard im "Dagbladet": "Allein seine Anwesenheit flößt den anderen Teams Angst ein." Angst war auch das beherrschende Thema in den Minuten vor Abpfiff. Weil der Sieg so euphorisch daherkam, warnte der Stadionsprecher die Fans, nicht auf das Spielfeld zu stürmen. Polizei und Ordner strömten herbei, um die Spieler nach dem Ende zu schützen.

Die Sache mit dem Herzschrittmacher

Während die Norweger aber vor den eigenen Fans geschützt werden konnten, waren sie den Worten der Experten schutzlos ausgesetzt. Die hatten es an diesem Abend in sich. Weil Norwegen kurz vor der ersten WM-Teilnahme seit Frankreich 1998 steht, gegenüber Italien in Gruppe I sechs Punkte Vorsprung und das weitaus bessere Torverhältnis vorzuweisen hat, ging mit Carl-Erik Torp die Fantasie durch.

Der 40-Jährige hatte seine Karriere 2011 nach einem Herzstillstand während eines Ligaspiels beendet und arbeitet dieser Tage unter anderem als Experte beim TV-Sender NRK. Dort sagte er nach dem Spiel, dass das Team nicht nur gut genug für die WM-Qualifikation, sondern auch für den Titel sei. Sehr zur Freude von Nationaltrainer Stale Solbakken, der Torp auf der Pressekonferenz antwortete. Er sagte: "Ich glaube, dass Carl-Erik einen Herzstillstand hat. Wir wissen alle: Wenn ein Herzschrittmacher seine Impulse sendet, wird die Luft zum Gehirn knapp. Ich vermute, das ist jetzt passiert." Wie Torp hat auch Stolbakken einen Herzschrittmacher.

Bevor Haaland an diesem Abend grummelte und verschwand, sagte er noch: "Es würde mir viel bedeuten, Norwegen zur WM zu führen." Sollte ihm das gelingen, und daran bestehen aktuell wenig Zweifel, dürfte sich das etwas in Vergessenheit geratene Tormonster im Jahr 2026 vielleicht sogar wieder ins Gespräch für den Ballon d’Or bringen.

Quelle: ntv.de, sue

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