Fußball

Badstuber war häufig verletzt Tragischer Bayern-Profi beendet seine Karriere

Deutscher Meister wurde Holger Badstuber gleich sechsmal.

Deutscher Meister wurde Holger Badstuber gleich sechsmal.

(Foto: imago images/ActionPictures)

Seine Erfolge sind zahlreich, doch nicht alle Titel kann er auf dem Platz feiern. Zu häufig ist Holger Badstuber in seiner Fußball-Karriere verletzt. In acht Jahren bestreitet er nur 177 Spiele für den FC Bayern. Nach Stationen auf Schalke, in Stuttgart und der Schweiz schlägt er nun einen neuen Weg ein.

Der größte Erfolg seiner Karriere steht für Holger Badstuber nur auf dem Papier zu Buche. Körperlich war er nicht selbst dabei, er saß nicht einmal auf der Bank. Als der FC Bayern im Jahr 2013 den Titel in der Champions League gewann, hielten David Alaba und Co. lediglich sein Trikot in die Kameras, die den ekstatischen Jubel aufnahmen. Badstuber fehlte - wieder einmal - verletzt. Ein Drama, das sich durch seine Karriere zog, die der mittlerweile 33-Jährige nun beendet.

Badstuber fehlte beim CL-Sieg verletzt.

Badstuber fehlte beim CL-Sieg verletzt.

(Foto: imago sportfotodienst)

"Liebe Fans … nach 13 Jahren Profi-Fußball gebe ich das Ende meiner Karriere als aktiver Spieler bekannt", schrieb er bei Twitter. "Natürlich hätte ich mir ein paar schwere Verletzungen weniger gewünscht. Aber die Freude über das Erreichte ist sehr groß. Ich bin dankbar für alles." Im Sommer 2009 beförderte ihn der damalige Bayern-Trainer Louis van Gaal zu den Profis, bis 2017 blieb er den Münchnern, bei denen er seit 2002 in der Jugend spielte, treu. 177 Einsätze bekam er in diesen acht Jahren - allein schon das zeigt seine Verletzungsmisere.

Er galt immer als hochtalentiert, aber auch als extrem verletzungsanfällig. Sehnenrisse, Muskelrisse, am schlimmsten sein Kreuzbandriss, der ihn von Dezember 2012 bis Mai 2014 außer Gefecht setzte und ihn auch die aktive Teilnahme am Champions-League-Sieg kostete. Trotzdem gewann er sechsmal die Deutsche Meisterschaft, viermal den DFB-Pokal, jeweils einmal die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft und den UEFA-Supercup sowie dreimal den deutschen Supercup.

Doch es war dieser Kreuzbandriss, der seine große prophezeite Karriere nachhaltig veränderte. Am 1. Dezember 2012 hatte er sich so schwer am Knie verletzt, im Spiel gegen Borussia Dortmund, in einem Zweikampf mit Mario Götze. Mit gerade einmal 23 Jahren hätte er noch längst nicht das Beste seiner Karriere erlebt haben sollen. Die Heilung und sein Comeback wurde durchkreuzt, als das Band 2013 erneut riss. Die WM 2014, die mit dem Titel für Deutschland endete, fand ohne ihn statt.

Er will Trainer werden

In der Nationalmannschaft bestritt er gerade einmal 31 Länderspiele, war bei der WM 2010 in Südafrika dabei, als das junge Team WM-Dritter wurde. Auf das letzte Spiel der WM-Qualifikation im Jahr 2012 folgt nur noch ein Freundschaftsspiel im Jahr 2015 gegen Australien. Seine 45 Minuten Einsatz enden mit einem 2:2, es waren die letzten 45 Minuten im DFB-Trikot.

Er dürfe "auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken", schrieb Badstuber. Er werde "die Kameradschaft, die ich in meinen Mannschaften erleben durfte, sehr vermissen", so der gebürtige Memminger, der vom FC Bayern im Jahr 2017 zum FC Schalke 04 verliehen worden war und noch im selben Jahr zum VfB Stuttgart wechselte. Zuletzt hatte er für den FC Luzern in der Schweiz gespielt, sein Vertrag war Ende des vergangenen Jahres ausgelaufen, seitdem war Badstuber vereinslos.

Einige Weggefährten kommentierten seinen Abschied. So schrieb Jérôme Boateng: "Es war mir eine Ehre, Holger. Genieß die Zeit nach der Karriere!" Das DFB-Team sendete via Twitter "Alles Gute für deine Zukunft", der FC Bayern betonte, Badstuber sei "für immer ein Teil der Geschichte des FC Bayern! Danke für alles, Holger".

Dem Fußball will er treu bleiben. Badstuber kündigte an, eine Trainerausbildung zu beginnen und damit auch in die Fußstapfen seines Vaters Hermann zu treten. Dieser war bereits im Jahr 2009 an einer Krebserkrankung verstorben, er hatte seinen Sohn einst zum Fußball gebracht. "Mein Vater wollte immer, dass ich einmal beim FC Bayern spiele. Als das Angebot kam, habe ich keine Sekunde gezögert", hatte Badstuber nach seinem Aufstieg zu den Profis erzählt. Zuletzt hatte Hermann Badstuber zwischen 2003 und 2007 die U19 des SSV Ulm trainiert. "Ich hoffe, dass ich somit dem Fußball noch lange erhalten bleibe, allerdings dann in anderer Rolle", schloss Badstuber seine Bekanntgabe.

Quelle: ntv.de, ara

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