Schwulenfeindliche Beleidigung Trainer verklagt Zeitung
11.12.2009, 15:50 UhrCo-Trainer Frank Eulberg vom Fußball-Zweitligisten Arminia Bielefeld hat sich erneut für seine Äußerungen gegen Schiedsrichter Georg Schalk entschuldigt, gleichzeitig aber Klage gegen eine Sonntagszeitung angekündigt.

"Die ganze Geschichte hat eine Dimension angenommen, die möglicherweise zu verhindern gewesen wäre": Frank Eulberg.
"Die ganze Geschichte hat eine Dimension angenommen, die möglicherweise zu verhindern gewesen wäre, wenn eine große deutsche Sonntagszeitung meinen unbedachten Ausspruch nicht noch verfälscht wiedergegeben hätte", teilte Eulberg mit. Daher habe er über seinen Anwalt Dr. Christian Schertz rechtliche Schritte eingeleitet.
Schalk hatte am Donnerstag angekündigt, Eulberg wegen einer "homophoben und grob beleidigenden Äußerung" zu verklagen und so für ein Novum im deutschen Profifußball gesorgt. Eulberg soll den 42-Jährigen aus Augsburg nach dem 2:3 im Zweitliga-Topspiel bei Fortuna Düsseldorf am vergangenen Wochenende als "schwule Sau" bezeichnet haben. Der Deutsche Fußball-Bund hatte daraufhin Ermittlungen aufgenommen.
"Mein Ausspruch tut mir sehr leid"
"Mir ist klar, dass die von mir getroffene Wortwahl 'schwule Sau' auch aufgrund meiner emotionalen Aufgeregtheit nicht vertretbar ist", sagte Eulberg weiter: "Mein Ausspruch tut mir sehr leid, leider kann ich ihn nicht mehr rückgängig machen. Dennoch verbürge ich mich dafür, dass besagter Ausspruch wirklich in keinster Weise auf den Schiedsrichter bezogen war."
Schalks Rechtsanwalt Jürgen Langer hatte gesagt, dass der Schiedsrichter nach dem Spiel sogar einige telefonische Morddrohungen erhalten habe. Davon distanzierte sich Eulberg in seiner Mitteilung deutlich: "Solche Dinge sind scharf zu verurteilen und haben im Fußball absolut nichts zu suchen."
Darüber hinaus plant Arminia Bielefeld am kommenden Sonntag vor dem Heimspiel gegen Union Berlin im Stadion den DFB-Aktionsflyer "Viele Farben - ein Spiel! Gegen die Diskriminierung von Homosexuellen im Fußball" zu verteilen. Dadurch solle für das Projekt und für die Gesamtproblematik der Homophobie im Fußball eine erhöhte Aufmerksamkeit hergestellt werden.
Quelle: ntv.de