Fußball

Einst ein Beckenbauer-Konkurrent Kult-Fußballer Hermann Nuber ist tot

Hermann Nuber ist eine Legende der Kickers Offenbach.

Hermann Nuber ist eine Legende der Kickers Offenbach.

(Foto: imago/Werner Otto)

Der hessische Traditionsklub Kickers Offenbach trauert um seine Vereinsikone Hermann Nuber. Der "eiserne Hermann", im Jahr 1968 Zweiter bei der Wahl zu Deutschlands Fußballer des Jahres hinter Franz Beckenbauer, starb am Montag im Alter von 87 Jahren.

Bei Kickers Offenbach (OFC) war er der Kult-Kicker: Hermann Nuber, der "eiserne Hermann" - absolvierte von 1953 bis 1971 als Mittelläufer in der Abwehr insgesamt 429 Spiele für die seinen Heimatverein und erzielte dabei 164 Tore. Im Jahr 1968 musste er sich bei der Wahl zu Deutschlands Fußballer des Jahres nur einem Spieler geschlagen geben: "Kaiser" Franz Beckenbauer. Nun ist Nuber im Alter von 87 Jahren gestorben.

"Das größte Offenbacher Fußball-Idol aller Zeiten ist heute von uns gegangen. Der OFC und auch ich persönlich haben Hermann Nuber viel zu verdanken", sagte Ex-Nationalstürmer Rudi Völler, der seine Karriere beim OFC begonnen hat: "Hermann war bei den Kickers mein A-Jugendtrainer und er hat mich besonders geprägt. Seine Arbeiter-Mentalität und sein unglaublicher Wille machten ihn zur Vaterfigur eines ganzen Vereins."

Die Kickers würdigten ihre Ikone bei Twitter: "Niemand hat die OFC-Tugenden so gelebt wie unser Ehrenspielführer: Einsatz, Wille, Fairness, Zielstrebigkeit, Teamgeist, Mentalität - das war Hermann Nuber als Spieler und Mensch". Man trauere um "den größten Spieler der Vereinsgeschichte, den wir je als Mannschaftskapitän, Leader und Persönlichkeit erleben durften".

Der große Erfolg blieb ihm verwehrt

Als gebürtiger Offenbacher lief Nuber in seiner gesamten Karriere nur für die Kickers auf, blieb dem Verein anschließend auch als Trainer treu. Unter anderem coachte er die OFC 1984 in der Bundesliga. Als Amateur- und A-Jugendtrainer bereitete er neben Völler auch weitere spätere National- und Bundesligaspieler auf ihre Karrieren, unter anderem Jimmy Hartwig, Rudi Bommer, Uwe Bein und Oliver Reck.

Der ganz große sportliche Erfolg blieb ihm jedoch verwehrt: Beim größten Vereinserfolg der Kickers, dem DFB-Pokalsieg 1970 fehlte Nuber, weil er seine Karriere bereits beendet hatte. Ein Jahr später lief er noch einmal in zwei Bundesligaspielen für die OFC auf, um seinem Klub im Abstiegskampf zu helfen. Auch ein Länderspiel blieb Nuber verwehrt, obwohl er bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1958 in Schweden zum Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft gehörte.

Die Kickers setzten ihrem Idol bereits 1995 ein Denkmal: Zu seinem 60. Geburtstag stellte der Verein eine Bronzebüste von ihm im Stadion auf. In diesem Jahr benannt der Klub dann auch die Haupttribüne in Hermann-Nuber-Tribüne um. Im Rollstuhl nahm Nuber an der Einweihung teil und ließ sich von den Fans feiern. Nun verabschieden sich die Kickers vom größten in ihren Reihen: "Lieber Hermann, danke für alles, Ruhe in Frieden."

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 13. Dezember 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, tno/wwi/dpa

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