Fußball

Konstant dominant im Frauenfußball Turbine will Geschichte schreiben

Unerreicht erfolgreich: Turbine Potsdam steht vor dem vierten Meistertitel in Serie im Frauenfußball.

Unerreicht erfolgreich: Turbine Potsdam steht vor dem vierten Meistertitel in Serie im Frauenfußball.

(Foto: picture alliance / dpa)

Vierter Triumph für Turbine Potsdam in Serie oder Premiere für den VfL Wolfsburg: Am letzten Spieltag der Bundesliga wird ganz sicherl Frauenfußball-Geschichte geschrieben. Damit es mit Potsdams viertem Coup in Folge nicht klappt, müsste aber schon ein Wunder her. Denn der Tabellenführer empfängt das Schlusslicht.

Es müsste schon etwas Außergewöhnliches passieren, damit Turbine Potsdam am Pfingstmontag (14.00 Uhr) nicht zum vierten Mal in Folge deutscher Frauenfußball-Meister wird. Ein Platzsturm zum Beispiel. "Wir führen zum Schluss 1:0, und dann rennen einfach die Zuschauer auf den Rasen", sagt Schröder und schmunzelt über seine Anspielung auf die Ereignisse während des Männer-Relegationsspiels zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC. Schröders Zuversicht ist begründet.

Erfolgscoach Bernd Schröder kann sich nicht erklären, warum seine Turbinen national besser sind als die Konkurrenz.

Erfolgscoach Bernd Schröder kann sich nicht erklären, warum seine Turbinen national besser sind als die Konkurrenz.

(Foto: picture alliance / dpa)

Tabellenführer Turbine müsste im eigenen Stadion Punkte gegen das Schlusslicht 1. FC Lok Leipzig liegen lassen, um den sechsten Meistertitel noch zu verpassen. Nur so könnte der VfL Wolfsburg (ein Punkt Rückstand) mit einem Sieg bei der SG Essen-Schönebeck noch vorbeiziehen.

Spitze trotz erneuten Aderlasses

Die Potsdamerinnen wären die erste Mannschaft in der Geschichte der Frauen-Bundesliga, die viermal in Folge die Meisterschale gewinnt. Schröder versteht selbst nicht so recht, wieso die Konkurrenz das zulässt. "Wenn wir das wirklich schaffen, frage ich mich: Was machen die anderen?", sagt Schröder: "Wir haben jedes Jahr zahlreiche Abgänge und sind dann doch wieder gut aufgestellt."

Acht Abgänge, darunter die Nationalspielerinnen Fatmire Bajramaj und Anja Mittag, musste Turbine diesmal verkraften. Als Topfavoriten hatten deshalb die meisten vor der Saison den 1. FFC Frankfurt auf dem Zettel, der sich unter anderem Bajramaj geangelt hatte. Doch der Ligakrösus (Etat 1,8 Millionen Euro) liegt sogar nur auf Rang vier. In den drei Nationalspielerinnen Babett Peter, Bianca Schmidt (beide Frankfurt) und Viola Odebrecht (Wolfsburg) verlieren die "Tor-Bienen" auch nach dieser Spielzeit drei Spitzenkräfte an die Konkurrenz.

Wolfsburg überrascht sich selbst

Dass aber der VfL Wolfsburg bereits in dieser Saison der hartnäckigste Verfolger sein würde, hätten wohl wenige vermutet. Selbst Nationalspielerin Martina Müller, seit 2005 im Verein, ist über den steilen Aufstieg verwundert: "Es sind im Sommer einige Neue dazu gekommen. Eigentlich muss so etwas erst einmal wachsen. Da muss man auch dem Trainerteam ein Riesen-Kompliment aussprechen, dass sie es geschafft haben, so schnell eine Einheit zu formen." Als sich das Team von Trainer Ralf Kellermann am vergangenen Sonntag die Champions-League-Qualifikation sicherte, jubelten fast 8700 Zuschauern im Stadion am Elsterweg - Rekord. Für das Spiel in Essen haben die Fans drei Reisebusse gechartert, um dabei zu sein, falls ihr Verein zum ersten Mal deutscher Meister wird. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist gerüstet und entsendet zwei Delegationen zur Ehrung.

Im Abstiegskampf hat der Rückzug des Hamburger SV für die kommende Saison die Karten neu gemischt, da nur noch ein sportlicher Absteiger ausgespielt wird. Leipzig (13 Punkte) steht gegen Potsdam am meisten unter Druck. Bayer Leverkusen (14) beim SC Bad Neuenahr und der FF USV Jena (15) gegen den SC Freiburg stehen vor leichteren Aufgaben.

Quelle: ntv.de, Jana Lange, sid

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