Remis im rheinischen Duell Ujah rettet die Kölner Ehre
28.07.2013, 17:54 Uhr
Kampf um die Lufthoheit - am Ende heißt es 1:1.
(Foto: dpa)
Vor dem Stadion bekämpfen sich die Fans, im Stadion die Spieler mit sportlichen Mitteln. Das erste Duell Köln gegen Düsseldorf seit 14 Jahren bot einigen Zündstoff. Am Ende sind es die Kölner, die zittern müssen. Sie werden erlöst. Zufrieden können sie dennoch nicht sein.
Der 1. FC Köln ist knapp an einer historischen Derby-Niederlage vorbeigeschrammt: Tony Ujah trifft gegen den Erzrivalen Fortuna Düsseldorf zum Ausgleich und rettete Trainer Peter Stöger damit die Heimpremiere. Vor den Augen von Edelfan Lukas Podolski erzielte der Nigerianer im ersten rheinischen Duell seit 1999 das Tor zum 1:1 (0:1)-Endstand (67.). Er bewahrte Köln damit vor der ersten Heimniederlage gegen Düsseldorf seit 24 Jahren.
Die Fortuna erwischte mit vier Punkten aus zwei Spielen einen guten Start in die zweite Liga, der FC hat zwei Zähler auf dem Konto. Charlison Benschop (12.) hatte die Mannschaft von Fortuna-Trainer Mike Büskens, der vor der Saison auch Kölns Wunschkandidat gewesen war, in Führung gebracht.
Vor dem Spiel hatte es einige Zwischenfälle gegeben, wenn auch nicht im befürchteten Ausmaß. Kölner Anhänger hatten zwei Düsseldorfer Fanbusse und eine Straßenbahn mit Flaschen beworfen. Auch ein Gullydeckel wurde gegen die Bahn geschleudert, in der Fortuna-Ultras unterwegs waren, die von der Polizei an einem geplanten Marsch zum Stadion gehindert worden waren.
Direkt vor dem Spiel huldigten die Kölner ihrer am 15. Juni Vereins-Legende Heinz Flohe mit einer "Applaus-Minute", auch die Fortuna-Fans klatschten mit. Mit Anpfiff war es dann mit der Solidarität vorbei. Schon nach wenigen Sekunden flogen aus dem Düsseldorfer Block die ersten Leuchtraketen, FIFA-Schiedsrichter Knut Kircher drohte erstmals mit Abbruch. Auch auf dem Spielfeld ging es von der ersten Sekunden an richtig zur Sache. Beide Teams kämpften verbissen um jeden Ball.
Düsseldorf wiegt sich lange in Sicherheit
Die Abnutzungskämpfe im Mittelfeld sorgten dafür, dass beide nur selten bis in den Strafraum vorstießen. Die Düsseldorfer Chance resultierte denn auch aus einem groben Schnitzer der Kölner: Jonas Hector schlug den Ball dem Fortunen Mathis Bolly genau in den Fuß. Der Ivorer flankte, den ersten Kopfball von Stefan Reisinger parierte FC-Torhüter Timo Horn noch reaktionsschnell, gegen den Nachschuss von Benchop aus drei Metern war er jedoch machtlos. Es war das erste Tor für den niederländischen Stürmer im Fortunen-Trikot.
Die Führung gab den ohnehin sehr gut organisierten Gäste zusätzliche Sicherheit. Der FC war bemüht, agierte aber umständlich, ohne Ideen und mit viel zu wenig Bewegung im Spiel. In der gesamten ersten Hälfte kam die Stöger-Elf nicht einmal gefährlich vor das Fortuna-Tor, das erneut Fabian Giefer hütete. Der frühere Kölner Michael Rensing stand trotz seiner offiziellen Entschuldigung nach seiner Kabinen-Flucht vor dem Spiel gegen Energie Cottbus wieder nicht im Kader.
Stöger brachte in der Pause die erstligaerfahrenen Matthias Lehmann und Daniel Halfar und stellte sein System um. Dies zeigte Wirkung. Nun erzeugte der FC zumindest Druck, hatte in der 60. Minute aber Glück, als Kircher nach einem Handspiel von Roman Golobart nicht auf Strafstoß entschied. Zudem vergab Bolly gegen Horn die Entscheidung (64.). Dies rächte sich drei Minuten später, als Ujah eine Flanke von Hector per Flugkopfball verwertete. Wenige Sekunden später hatte der Stürmer sogar das Siegtor auf dem Fuß.
Beste Kölner waren Horn und der Ex-Fortuna Ujah. Bei Düsseldorf überzeugten Benschop und Urgestein Andreas Lambertz.
Quelle: ntv.de, jtw/sid