Keine Spiele seit Putins Krieg Ukrainische Liga ohne Meister abgebrochen
27.04.2022, 09:54 Uhr Artikel anhören
Zuschauer beim Friedensspiel in Dortmund.
(Foto: IMAGO/Kirchner-Media)
Stunden nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wird die Premjer Liha ausgesetzt. Die Klubs bringen ihre Spieler im Ausland in Sicherheit. Dort bereiten sie sich auf kommende Aufgaben vor. An einen Ligabetrieb ist jedoch nicht zu denken. Zwei Monate nach Kriegsbeginn wird die Liga abgebrochen.
Die ukrainische Premjer Liha bricht ihre laufende Saison wegen des russischen Angriffskriegs ab - im Jahr 2022 wird es deshalb keinen Fußballmeister geben. Alle 16 Vereine der höchsten Spielklasse hätten dieser Entscheidung zugestimmt, teilte die UPL am Dienstagabend mit. Der Tabellenstand vom 24. Februar sei damit der endgültige der Saison 2021/22. Nach 18 Spieltagen hatte Serienmeister Schachtjor Donezk (47 Punkte) vor Dynamo Kiew (45) geführt.
Wenige Stunden nach dem Angriff russischer Truppen auf die Ukraine am 24. Februar hatte der ukrainische Fußball-Verband UAF den Spielbetrieb der ersten Liga ausgesetzt. Ursprünglich sollte die Winterpause der Premjer Liha am 25. Februar mit dem Spiel des Abstiegskandidaten FK Minaj gegen den Tabellenvierten Sorja Luhansk beendet werden. "Aufgrund der Verhängung des Kriegsrechts in der Ukraine wurde die ukrainische Meisterschaft ausgesetzt", hatte die UAF ihre Entscheidung vor gut zwei Monaten begründet.
Klubs wie Sorja Luhansk oder Schachtjor Donezk, die aus den bereits seit 2014 von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebieten der Ostukraine kommen, trainieren und spielen bereits seit mehreren Jahren nicht mehr in ihrer Heimat.
Nationalmannschaft will im Juni in WM-Quali ran
Weil die ukrainische Nationalmannschaft jedoch im Juni noch die WM-Qualifikation bestreiten soll, sammeln die bei heimischen Vereinen unter Vertrag stehenden Nationalspieler nun Spielpraxis in Testspielen quer durch Europa. So trat Dynamo Kiew am Dienstag zu einer Partie im Dortmunder Westfalenstadion an.
Für das Team, das sich auf Initiative seines rumänischen Trainers Mircea Lucesu seit Kriegsbeginn nahe Bukarest fit hält, war der 3:2 Sieg in Dortmund neben den karitativen Hintergründen auch ein sportlicher Härtetest. Insgesamt elf Profis stehen im Kader des ukrainischen Nationalteams.
Quelle: ntv.de, sue/dpa