Fußball

Attacken der Bayernfans Uli Hoeneß ist schockiert

Die heftigen Proteste einiger Fans des FC Bayern München beim letzten Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach setzten Präsident Uli Hoeneß schwer zu. Dass die Reaktion der Fans "in der Form ausfällt, das hätte ich in unserem eigenen Stadion nie für möglich gehalten", sagt Hoeneß.

"Ich will mich bis zum Saisonende nicht mehr dazu äußern": Uli Hoeneß.

"Ich will mich bis zum Saisonende nicht mehr dazu äußern": Uli Hoeneß.

(Foto: picture alliance / dpa)

Uli Hoeneß ist schwer getroffen von der harschen Kritik einiger Fans, die wahren Anhänger von Bayern München und die Stars Franck Ribery und Mario Gomez springen dem Präsidenten jedoch zur Seite: Auch zwei Tage vor dem 182. bayerischen Derby beim 1. FC Nürnberg überschattet die Causa Hoeneß beim Fußball-Rekordmeister die auch sportlich nicht gerade spannungsfreie Lage des Tabellen-Dritten der Bundesliga.

"Wegen meiner Hilfe für 1860 und, weil ich den Manuel Neuer nach unserem Spiel in München stark verteidigt habe, habe ich erwartet, dass eine Reaktion von gewissen Leuten kommt. Aber dass sie in der Form ausfällt, hätte ich nie für möglich gehalten. Entsprechend schockiert war ich am Samstagabend", sagte Hoeneß auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Nürnberg, wo die Bayern am Samstag ab 15.30 Uhr beim Club antreten.

Ribéry und Gomez springen ihm bei

Hoeneß war am Rande der Partie der Bayern gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag auf einem Plakat als Lügner verunglimpft worden. Einige Fans verübeln ihm, dass der Klub sich entgegen seiner Ankündigung auf der jüngsten Jahreshauptversammlung für die Rettung des Lokalrivalen 1860 München einsetzte. Die geplante Verpflichtung von Nationaltorwart Neuer von Schalke 04 stößt bei manchen Anhängern ebenfalls auf wenig Verständnis.

Zum verbalen Gegenschlag wollte Hoeneß jedoch nicht ausholen. "Ich will mich bis zum Saisonende nicht mehr dazu äußern." Dafür sprangen ihm Ribéry und Gomez bei und kritisierten die scharfen Attacken der Fans. "Uli Hoeneß ist ein großer Mann. Ich kenne Hoeneß sehr gut - und ich weiß, dass ihm das sehr wehtut. Wie kann man ihn nur beschimpfen? Ich kann das nicht verstehen, das ist nicht gut", sagte Ribéry der Münchner "tz". Gomez sagte der "Bild"-Zeitung: "Ich kann die Pfiffe gegen Hoeneß nicht verstehen. Er hat den Verein groß gemacht. Der Mann lebt für den Verein. Es ist schade, dass so etwas passiert."

"Wir wollen Uli Hoeneß nicht stürzen"

Simon Müller von der Ultra-Gruppierung Schickeria, die als als harter Kern der Kritiker gilt, betonte indes im "Münchner Merkur", dass der Aktion beim Spiel gegen Gladbach "ein breiter Konsens" der Fans zugrunde liege. Die "breite Masse aus der Kurve" stütze die Kritik, das Lügner-Plakat sei nicht aus den Reihen der Schickeria gekommen. "Es ist nicht so, dass wir uns aus der Affäre ziehen wollen. Aber wir wollen Uli Hoeneß nicht stürzen und auch seine Verdienste nicht in Abrede stellen", sagte Müller.

Auf der Internetplattform Facebook hat sich unter dem Motto "Gegengerade für Uli Hoeneß" derweil eine Unterstützer-Gruppe für den kritisierten Präsidenten formiert. Diese möchte dem Eindruck entgegen wirken, dass sich alle Anhänger des Rekordmeisters gegen den früheren Manager gewendet hätten. "Kritik darf und muss sein, aber nicht persönlich diffamierend und beleidigend", begründen die "wahren Fans" des FC Bayern ihr Engagement für Hoeneß, der 'maßgeblich dazu beigetragen hat, den Verein dorthin zu führen, wo er jetzt steht".

Schnell hatte die schnell wachsende Gruppe über 5500 Mitglieder. Für das Heimspiel am 17. April gegen Bayer Leverkusen hat sie Aktionen mit Spruchbändern und Sprechchören angekündigt. Dann droht jedoch die Spaltung der Anhängerschaft des Rekordmeisters.

Quelle: ntv.de, Marco Mader, sid

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