Beim HSV dabei, in Holland verschmäht Van der Vaart will zurück
13.09.2012, 16:32 Uhr
"Er macht einen hervorragenden Eindruck": Rafael van der Vaart.
(Foto: dapd)
Der Hype um Rafael van der Vaart könnte in Hamburg nicht größer sein. Der Heilsbringer, der doch nur ein Mittelfeldspieler ist, soll den Hamburger SV beim Bundesligaspiel in Frankfurt zum ersten Saisonsieg führen. Er selbst will aber auch zurück in die niederländische Nationalelf.
Mit 29 Jahren will Rafael van der Vaart einen Neustart mit dem Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga und in der Nationalmannschaft schaffen. Sein letztes Spiel für die kriselnden Hanseaten absolvierte der Niederländer vor mehr als vier Jahren am 17. Mai 2008 - mit reichlich Auslandserfahrung und Qualitäten als Führungsspieler kehrt er am Sonntag um 17.30 Uhr bei Eintracht Frankfurt ins deutsche Oberhaus zurück.
"Er kann dem einen oder anderen etwas Druck nehmen und helfen, er ist ein erfahrener Profi", sagte Trainer Thorsten Fink, "er macht einen hervorragenden Eindruck, ist voll integriert und kein Fremdkörper." Für den 13-Millionen-Zugang, der in Tottenham nicht mehr zur ersten Garde gehörte, steht bei den mit null Punkten und null Toren gestarteten Norddeutschen viel auf dem Spiel. Nach der enttäuschenden Europameisterschaft strich der neue niederländische Nationaltrainer Louis van Gaal die festen Größen van der Vaart, Nigel de Jong vom AC Mailand und Gregory van der Wiel von Paris St. Germain aus dem Kader und feierte trotzdem einen erfolgreichen Auftakt in die WM-Qualifikation gegen die Türkei und in Ungarn.
"So ist das, wenn man eine bekannte Frau hat"
"Wenn man 100 Länderspiele hat und nicht mehr nominiert wird, tut das weh", sagte der Mittelfeld-Regisseur, "man hat gesagt, dass ich nicht ganz fit bin. Da war ich ganz enttäuscht". Wenn er in der Bundesliga mit dem HSV gute Leistungen abliefere, rechne er sich Chancen auf eine Rückkehr aus. "Das ist das Schöne bei van Gaal, ich kann mich immer wieder zurückkämpfen." Das einzige, was er nun mit dem HSV tun könne, sei "gut zu spielen und der Mannschaft zu helfen".
Die Voraussetzungen seien optimal. "Wir haben drei Jahre hier gelebt - diese Wärme, wir lieben die Stadt und die Stadt liebt uns." Auch der Promi-Status seiner Silvie störe ihn nicht: "So ist das, wenn man eine bekannte Frau hat. Wir versuchen das zu trennen, Silvie macht ihr Ding. Wir können damit gut umgehen, das ist kein Problem." Der Vorstandsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow unterstrich derweil die ungemeine Bedeutung van der Vaarts für den HSV. "Er hat eine unglaubliche Wirkung in Hamburg, bedingt durch seine frühere Zeit hier. Rafael van der Vaart kann dazu beitragen, dass die Stimmung kippt, er kann durch seine Mentalität auch für einen Umschwung in der Mannschaft sorgen", sagte Jarchow dem Fachmagazin "Kicker". Die Verpflichtung sei sehr kostspielig gewesen, ein möglicher Abstieg wäre teurer, führte der Clubchef an.
Quelle: ntv.de, Britta Körber, dpa