Fußball

Wie Platini und Beckenbauer Vatikan kritisiert Real-Kaufrausch

Der vorwiegend mit Krediten finanzierte Kaufrausch von Spaniens Fußball-Rekordmeister Real Madrid ruft nun sogar im Vatikan Kritiker auf den Plan.

Was seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. über Reals Transferpolitik denkt, ist nicht bekannt.

Was seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. über Reals Transferpolitik denkt, ist nicht bekannt.

(Foto: REUTERS)

In der Vatikan-Zeitung "Osservatore Romano" wies Chefredakteur Gaetano Vallini auf die Gefahren von Pleiten und der Unterwanderung des Fußballs durch Verbrecher-Organisationen aufgrund des riskanten Finanzgebarens der Vereine hin.

"Es wäre gut, sich zu fragen, ob die Summen, die Reals Präsident Florentino Perez in Zeiten der wirtschaftlichen und finanziellen Krise bezahlt, ökonomisch noch zu rechtfertigen und marktwirtschaftlich überhaupt erklärbar sind", schrieb Vallini: "Man sollte auch prüfen, ob diesem Summen noch in die Welt des Fußballs passen oder nicht viel mehr destabilisierend wirken." Ähnliche Bedenken hatten zuvor auch schon Bayern-Präsident Franz Beckenbauer und UEFA-Boss Michel Platini geäußert.

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Real hatte in den vergangenen Wochen insgesamt 214 Millionen Euro für die Ablösesummen für Cristiano Ronaldo, Kaka, Karim Benzema und Raul Albiol ausgegeben. Ronaldo war mit einer Transfersumme von 94 Millionen Euro zum teuersten Fußballer der Welt avanciert. Insgesamt wollen die "Königlichen" 300 Millionen Euro in neue Spieler investieren.

Vallini fürchtet eine negative Entwicklung in mehreren Bereichen: "Wenn man die Preisspirale für Spieler weiter nach oben dreht, wächst das Risiko für die Klubs, bankrott zu gehen oder in die Hände von Kriminellen zu fallen, die ihre Gelder aus illegalen Geschäften im Fußball nur reinwaschen wollen." Tatsächlich hatte eine kürzlich veröffentlichte OECD-Studie ergeben, dass der Fußball extrem anfällig für Geldwäsche im großen Stil ist.

 

Quelle: ntv.de, sid

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