Keine Champions-League-Teilnahme Verband sperrt Fenerbahce
25.08.2011, 08:14 Uhr
Fenerbahces Klubchef Aziz Yildirim, links, wurde in verhaftet.
(Foto: dpa)
Der türkische Fußballverband zieht den amtierenden Meister Fenerbahce Istanbul aus der Champions League zurück, wie von der Uefa gefordert. Nun soll Trabzonspor antreten. Zudem soll die beste Mannschaft der Süper-Lig-Siason nun im Playoff-Modus entschieden werden.
Die Champions League 2011/2012 geht ohne den türkischen Fußball-Meister Fenerbahce Istanbul über die Bühne. Der türkische Verband schloss den Klub einen Tag vor der Auslosung der Gruppenphase wegen seiner angeblichen Verwicklung in einen Betrugsskandal aus dem Wettbewerb aus. Mit dieser in einer Sondersitzung getroffenen Entscheidung habe man auf eine entsprechende Forderung der Europäischen Fußball-Union (Uefa) reagiert, hieß es vonseiten des türkischen Verbandes TFF.
Den Platz von Fenerbahce nimmt Vizemeister Trabzonspor ein, entschied die Uefa wenige Stunden später. Trabzon hatte in der 3. Qualifikationsrunde zur europäischen Königsklasse gegen Benfica Lissabon den Kürzeren gezogen und war in die Europa League gerutscht. Dort wurde das Team gegen Athletic Bilbao gelost. Die Basken werden nun den Platz von Trabzonspor in der Europa League einnehmen. Das Playoff-Rückspiel zwischen beiden Klubs wurde abgesagt.

Zu früh gefeiert: Spieler von Fenerbahce Istanbul bei der Meisterfeier.
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"Der türkische Verband hat mit seiner Entscheidung bewiesen, dass er in voller Verantwortung handelt im Kampf gegen Korruption im Fußball", sagte Generalsekretär Gianni Infantino in einer Uefa-Erklärung zum Ausschluss von Fenerbahce. Der 18-malige Landesmeister, der sich für die Auslosung in Monte Carlo in Lostopf drei befand, steht im Mittelpunkt der Ermittlungen zum Wett- und Manipulationsskandal in der Türkei.
30 Personen festgenommen
Insgesamt 30 Spieler und Funktionäre waren in den vergangenen Wochen und Monaten im Zusammenhang mit der Affäre in Haft genommen worden, darunter auch Fenerbahces Klubchef Aziz Yildirim. Insgesamt stehen türkische 19 Liga-Spiele in dem Verdacht, manipuliert worden zu sein. Wegen des Skandals war der Saisonbeginn in der türkischen Süper Lig bereits um einen Monat verschoben worden.
Als Konsequenz aus dem Skandal wird der türkische Verband den Meister des Landes künftig im Playoff-Modus ermitteln. Das gab Verbands-Chef Mehmet Ali Aydinlar nach einem Treffen mit den Präsidenten der 18 Erstliga-Klubs bekannt. "Das Playoff-System wird schon in der Saison 2011/12 in Kraft treten. Wir erwarten, dass es frischen Wind in unseren Fußball bringt und denken, dass die Vereine dadurch mehr Geld verdienen können. Wir wollen unseren Fußball attraktiver machen", sagte Aydinlar.
Quelle: ntv.de, dpa