Fußball

"Die Situation ist ernst" VfB-Boss schickt Labbadia in Mission "Nervenkitzel"

Bruno Labbadia braucht den Nervenkitzel. Den gibt es in Stuttgart angesichts der sportlichen und wirtschaftlichen Lage.

Bruno Labbadia braucht den Nervenkitzel. Den gibt es in Stuttgart angesichts der sportlichen und wirtschaftlichen Lage.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der VfB Stuttgart könnte zur Fahrstuhl-Mannschaft werden: Es droht der dritte Abstieg aus der Fußball-Bundesliga binnen sieben Jahren. Das würde den Klub teuer zu stehen kommen, "die Situation ist ernst", sagt der Chef. Rückkehrer Bruno Labbadia freut sich auf den "Nervenkitzel".

Vorstandschef Alexander Wehrle hat vor den Folgen eines dritten Absturzes des VfB Stuttgart binnen sieben Jahren in die 2. Fußball-Bundesliga gewarnt. "Ein möglicher Abstieg im Jahr 2023 ist nicht vergleichbar mit 2019 oder 2016", sagte der 47-Jährige: "Da liegen zweieinhalb Jahre Corona dazwischen, mit einem Corona-Umsatzverlust von 90 Millionen Euro, einem Stadioninvest in Höhe von 130 Millionen Euro, und ein möglicher Abstieg würde über 40 Millionen Umsatzverlust für den VfB Stuttgart bedeuten. Die Situation ist ernst."

Der VfB überwintert als Tabellen-16. auf dem Relegationsrang der Bundesliga mit nur einem Punkt Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz. Mit Bruno Labbadia als Nachfolger für den im Oktober freigestellten Trainer Pellegrino Matarazzo und Fabian Wohlgemuth als neuem Sportdirektor nach der Trennung von Sven Mislintat setzen die Schwaben auf einen Neuanfang. "Bruno Labbadia nimmt diese Situation an. Er ist ein sehr erfahrener Bundesliga-Trainer. Er kennt die Fußball-Bundesliga, und er kann Klassenerhalt", sagte Wehrle.

"Brauche gewissen Nervenkitzel"

Labbadia ist sich der Schwere und auch der Bedeutung seiner Rettungsmission beim VfB Stuttgart bewusst und will sie in erster Linie als Kommunikator angehen. "Es ist sicherlich nicht die einfachste Aufgabe, die ich mir ausgewählt habe", sagte der 56-Jährige. "Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich auch immer einen gewissen Nervenkitzel brauche und eine Herausforderung." Der Klub habe "eine Wucht in alle Richtungen", sagte er. "Man hat die Möglichkeit, mit ihm einen Schritt nach vorne zu machen." Auch das habe ihn gereizt.

Er habe sich bewusst lange dafür entschieden, keinen neuen Job anzunehmen, berichtete Labbadia, der bereits von Dezember 2010 bis August 2013 VfB-Coach und zuletzt fast zwei Jahre vereinslos war. Nun sei der richtige Zeitpunkt für ein Comeback, erklärte er. "Der Zeitpunkt ist jetzt noch gut, weil ich die Möglichkeit habe, Einfluss auf die Mannschaft zu nehmen. Den braucht sie auch." Für die kommenden Tage kündigte Labbadia viele Gespräche an. "Wir müssen in die Köpfe der Spieler kommen", sagte der Trainer, der über seine taktischen Pläne noch nicht viel verraten wollte. Er lege großen Wert auf Kommunikation.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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