Ohne Sturm gegen Benfica Lissabon VfB Stuttgart reicht ein Tor
24.02.2011, 12:31 UhrGleich mehrere gravierende Personalien prägen beim VfB Stuttgart die Situation vor der Europaligapartie gegen Benfica Lissabon. Im Tor löst Marc Ziegler den jungen Sven Ulreich ab. Nach dem Ausfall von Cacau steht Stuttgart ohne etatmäßige Sturmspitze da.
Neuer Keeper, aber kaum noch Knipser: Mit dem erwarteten Torwart-Tausch will der VfB Stuttgart heute ab 21 Uhr gegen Benfica Lissabon die Grundlage für den erhofften Achtelfinal-Einzug in der Europa League schaffen. "Wir werden wechseln. Die Entscheidung ist nach reiflicher Überlegung gefallen", begründete Trainer Bruno Labbadia die Rochade: Routinier Marc Ziegler soll am Donnerstag anstelle von Jungspund Sven Ulreich der anfälligen VfB-Defensive mehr Stabilität gegen das portugiesische Top-Team verleihen.
Dagegen fällt mit Nationalstürmer Cacau, der an einer erneuten Adduktorenverletzung leidet, die letzte etatmäßige Spitze für das Zwischenrunden-Rückspiel aus. Da Pawel Pogrebnjak wegen seines Rippenbruchs noch nicht fit ist und Ciprian Marica vom Kader ausgeschlossen wurde, muss Labbadia im Angriff improvisieren. Wahrscheinlich bietet er Martin Harnik als Solo-Stürmer auf. Der Österreicher hatte bei der 1:2-Hinspiel-Niederlage den VfB mit einem herrlichen Heber zunächst in Führung geschossen.
"Definitiv zu viele Tore kassiert"
Labbadia versicherte, der nun ins zweite Glied zurückversetzte "Ulle" sei "nicht der Alleinschuldige". Die Mannschaft habe zuletzt nicht so funktioniert, wie sie sollte. "Aber wir haben definitiv zu viele Tore kassiert", räumte der Coach ein. Mit dem Wechsel wolle der VfB "einen Akzent setzen". Der zu Saisonbeginn von Borussia Dortmund zum VfB zurückgekehrte Ziegler kommt gegen Lissabon zu seinem ersten Einsatz. Labbadia verspricht sich von dem 34 Jahre alten Schlussmann, der bislang 103 Bundesligaspiele für verschiedene Vereine bestritt, eine "gewisse Stabilität und Erfahrung". Ziegler habe sich als Nummer zwei stets fair verhalten.
Trotz der tiefgreifenden Personalien - Innenverteidiger Serdar Tasci droht zudem wegen Leistenproblemen auszufallen - rechnen sich die Schwaben gute Chancen aufs Weiterkommen aus. "Wir müssen hinten stabil stehen und Geduld haben", forderte Labbadia. "Ein Tor reicht uns." Der VfB habe in der ersten Halbzeit in Lissabon gezeigt, dass diese Top-Mannschaft verwundbar sei.
VfB Stuttgart - Benfica Lissabon, 21.05 Uhr
Stuttgart: Ziegler - Boulahrouz, Tasci (Niedermeier), Delpierre, Molinaro - Träsch, Kuzmanovic - Gebhart, Hajnal, Okazaki – Harni
Lissabon: Roberto - Pereira, Luisao, Sidnei, Coentrao - Salvio, Pablo Aimar, Javi Garcia, Gaitán - Saviola, Cardozo
Schiedsrichter: Dean (England)
Quelle: ntv.de, Elmar Dreher, dpa