Psychologische Hilfe nach Malanda-Tod VfL Wolfsburg beginnt mit Trauerarbeit
11.01.2015, 15:25 Uhr
(Foto: AP)
Trotz des tödlichen Unfalls von Mittelfeldspieler Junior Malanda wird Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg sein Trainingslager in Südafrika antreten. "Die Lücke ist groß, aber es geht weiter im Leben", sagt Trainer Dieter Hecking unter Tränen. Der Verein holt sich aber Hilfe.
Der Tod von Junior Malanda hat den VfL Wolfsburg in einen Schockzustand versetzt und eine Welle der Anteilnahme im internationalen Fußball ausgelöst. Am Tag nach dem folgenschweren Verkehrsunfall auf der A2 bei Porta Westfalica, bei dem der belgische Mittelfeldspieler am Samstag ums Leben gekommen war, begannen der Bundesligist und seine Fans immer noch tief bestürzt mit der Trauerarbeit.
Der Tabellenzweite hatte wegen des Unglücks die geplante Reise nach Südafrika zunächst verschoben, wollte nach einer eintägigen Bedenkzeit am Sonntagabend aber doch ins Trainingslager nach Kapstadt aufbrechen. "Es war keine leichte Entscheidung, aber es ist die absolut richtige", erklärte VfL-Manager Klaus Allofs. "Junior wollte den Erfolg, das ist das Letzte, was wir für ihn tun können", ergänzte Allofs.
Trainer Dieter Hecking, mehrfach von Weinkrämpfen geschüttelt, verteidigte die Maßnahme. "Die Lücke ist groß, aber es geht weiter im Leben. Das müssen wir vor allem den jungen Spielern vermitteln", sagte der Coach des Tabellenzweiten. Er möchte am vorgesehenen Programm mit zwei Testspielen in Südafrika festhalten.
"Alle sind total am Boden zerstört"
Allofs beschrieb die allgemeine Gemütslage ohne Umschweife. "Alle Spieler sind total am Boden zerstört, wir können unsere Fassungslosigkeit kaum in Worte fassen. Wir haben einen lebensfrohen, lernbegierigen Menschen und einen außergewöhnlichen Fußballer verloren", erklärte der Manager.
Mit dem Flug ins Ausland wolle er nicht zur Tagesordnung übergehen. "Aber in einer anderen Umgebung, wo wir nicht jeden Tag Juniors Spind sehen, kann die Gruppe den Verlust besser aufarbeiten", sagte Allofs. In Kapstadt erhält das Team psychologische Hilfe.
Die VfL-Fans erinnerten im VIP-Bereich vor dem Stadion mit Kerzen, Blumen, Bildern und grün-weißen Schals an den verstorbenen Profi, der in 17 Bundesligaspielen für den VfL zwei Tore erzielt hatte. Bereits am Samstagabend hatten sich rund 200 trauernde Fans um die Volkswagen Arena versammelt. Für Sonntag hatten die Fan-Organisationen einen Trauergang zum Stadion angesetzt.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa