Fußball

Deutliche Worte an Bayers Platzhirsche Völler stärkt seinen Trainer Dutt

Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen ist in der Hinrunde deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Trotzdem setzt der Meisterschaftszweite der vergangenen Saison weiter auf Trainer Robin Dutt. Allerdings gibt es eine deutliche Ansage an die arrivierten Kräfte.

Vollstes Vertrauen und so: Robin Dutt, Trainer der ersten Mannschaft der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH.

Vollstes Vertrauen und so: Robin Dutt, Trainer der ersten Mannschaft der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH.

(Foto: dpa)

Hanno Balitsch wurde ausgemustert, Robin Dutt darf weitermachen: Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen steht wenige Tage vor Heiligabend noch nicht der Sinn nach besinnlicher Weihnacht, denn es besteht Aufarbeitungsbedarf nach der desolaten Leistung beim 0:3 am vergangenen Samstag daheim gegen den 1. FC Nürnberg. Trainer Dutt wird ausdrücklich in Schutz genommen, der Druck auf die Mannschaft erhöht.

"Robin Dutt steht nicht zur Disposition", sagte Bayers Boss Wolfgang Holzhäuser. Dass sich Ex-Nationalspieler Hanno Balitsch einen neuen Verein suchen darf und in den Planungen des umstrittenen Coaches keine Rolle mehr spielt, ist für den Sprecher der Geschäftsführung nichts Ungewöhnliches: "Aus Gründen, die wir nicht öffentlich erörtern, spielt Hanno in den Planungen des Trainers keine Rolle mehr. Ich finde es nur fair, dass der Trainer ihm dies mitteilt, solange sich der Spieler noch einen neuen Verein suchen kann."

Die Personalie Balitsch soll wohl auch ein deutlicher Wink in Richtung einiger Profis sein, die nicht immer mit der Arbeitsweise des 46-jährigen Dutt unterm Bayer-Kreuz einverstanden waren. Deshalb kommt dem Trainingslager Anfang Januar an der Algarve eine besondere Bedeutung zu. "Es geht dort nicht nur um die Vorbereitung auf die Rückrunde, sondern schon auf die kommende Saison. Es gibt eine mittelfristige Planung, statt auf einige der Platzhirsche eher auf die Jungen zu setzen", sagte Holzhäuser.

Selbst Ballack könnte betroffen sein

Das dürfte keine Begeisterungsstürme bei den Arrivierten auslösen. Wer betroffen sein könnten, blieb offen. Aber der Konkurrenzkampf bei Bayer soll angeheizt werden, Erbhöfe gibt es nicht mehr. Selbst Ex-Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack, der wohl am Saisonende die Rheinländer verlassen wird, könnte betroffen sein. Die Vorbereitung auf die Rückserie verspricht bei Bayer viel Spannung, Verpflichtungen in der Winterpause sind nicht auszuschließen.

Dutt genießt jedenfalls "unser volles Vertrauen", wie Sportchef Rudi Völler sagte. "Robin muss wieder dahin kommen, wo er am Anfang seiner Zeit bei uns war: Er muss wieder von seiner Arbeit überzeugt sein. Er muss sein Ding durchziehen getreu dem Motto: Ich will hier was bewegen. Aber am Ende des Tages sind in erster Linie die Spieler gefragt." Das bescheidene Abschneiden in der Bundesliga-Hinrunde mit 26 Punkten hat die Führungskräfte in Leverkusen nachdenklich gestimmt. "Das ist kein Weltuntergang, denn wir waren uns im Klaren, dass es im dritten Jahr, nach zwei Jahren unter Jupp Heynckes, schwierig werden könnte. Aber nach dem Nürnberg-Spiel muss ich sagen, dass es teilweise sehr holprig war", sagte Holzhäuser.

Das Erreichen des Champions-League-Achtelfinales in der Gruppe mit dem FC Chelsea und dem FC Valencia hat vieles übertüncht. Doch nun wartet im Achtelfinale Klub-Weltmeister und Titelverteidiger FC Barcelona mit Weltfußballer Lionel Messi. Wenn nicht alles täuscht, ist der Auftritt in der Königsklasse nach den beiden Duellen gegen die Katalanen beendet. Dann kann sich Dutt aber ganz darauf konzentrieren, sein Team wieder in die Königsklasse zu führen. Völler: "Wir sind selbstbewusst genug, dass es mit unserer Qualität im Kader und der Rückkehr von Renato Augusto und Tranquillo Barnetta möglich ist, noch Platz drei anzugreifen."

Quelle: ntv.de, Ralph Durry, sid

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