Fußball

Folgen für andere Klubs? Vor Gericht: Man City feiert Sieg gegen Premier League

Manchester City hat Grund zum Jubeln.

Manchester City hat Grund zum Jubeln.

(Foto: Mike Egerton/PA Wire/dpa/Archivb)

Manchester City erringt einen juristischen Sieg gegen die Premier League. Ein unabhängiges Schiedsgericht erklärt Sponsoring-Regeln der Liga, die verhindern sollten, dass Vereine ihre Sponsorenverträge mit Eigentümer-verbundenen Unternehmen künstlich aufblähen, für rechtswidrig.

Englands Fußballmeister Manchester City feiert einen ersten juristischen Erfolg gegen die Premier League. Ein unabhängiges Schiedsgericht, bestehend aus pensionierten Richtern, erklärte die neuen Sponsoring-Regeln der Liga für rechtswidrig. Das berichteten mehrere englische Medien übereinstimmend. Diese Regeln sollen unter anderem verhindern, dass Vereine ihre Sponsorenverträge mit Unternehmen, die eng mit den Eigentümern der Klubs verbunden sind, nicht künstlich aufblähen.

Eingeführt wurde das Regelwerk zu den sogenannten Associated Party Transactions (APTs) im Dezember 2021, kurz nach der Übernahme von Newcastle United durch ein Konsortium des saudischen Staatsfonds PIF (Public Investment Fund) und im März 2024 angepasst. Die Anpassung hatten 12 von 20 Erstliga-Klubs befürwortet, 6 hatten dagegen gestimmt und 2 sich enthalten.

Die Liga hatte dahingehend zwei Sponsoring-Deals von Man City, darunter eine umfangreiche Abmachung mit der Fluggesellschaft Etihad, blockiert, was das Gremium nun für rechtswidrig befand. City hatte behauptet, dass der Ausschluss von Gesellschafterdarlehen von den APT-Regeln bestimmte Vereine begünstigt und den Markt verzerren könnte. Wie der Klub von Coach Pep Guardiola nun mitteilte, will er "eine Entschädigung einfordern".

Die Liga nahm den Schiedsspruch ebenso wohlwollend zur Kenntnis wie der zehnmalige Meister. Denn das Tribunal habe "den Großteil der Einwände von Manchester City zurückgewiesen". Außerdem haben die Richter festgestellt, "dass die Regelungen notwendig" seien, um die Wirksamkeit der "Finanzkontrollen zu gewährleisten". Jedoch werde man nun die "beiden beanstandeten Punkte überarbeiten."

Der Fall steht nicht in direktem Zusammenhang mit der Disziplinarkommission der Premier League, die sich mit 115 Vorwürfen gegen City wegen angeblicher Verstöße gegen die Finanzvorschriften befasst, von denen einige bis ins Jahr 2009 zurückreichen. Im Kern geht es darin um Sponsoring-Einnahmen, die Verbindung zu Geschäftspartnern und Betriebskosten, darunter mögliche verdeckte Zahlungen an Trainer und Spieler.

Die Entscheidung nun könnte weitreichende Folgen für andere Premier-League-Vereine haben, die in ähnlichen finanziellen Strukturen agieren, darunter der FC Arsenal und Brighton & Hove Albion, die auch Kredite von ihren Eigentümern erhalten haben. Das Schiedsgericht stellte fest, dass Kredite von Aktionären und Eigentümern nicht von den Regeln der sogenannten Associated Party Transactions (APT) erfasst sind und die Premier League diese Transaktionen daher nicht regulieren darf.

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

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