Fußball

Spaziergang oder Todesgruppe fürs DFB-Team? WM-Auslosung bietet viel Drama-Potenzial

Trotz Hochspannung vor der WM-Auslosung geben sich Fußball-Bundestrainer Joachim Löw und sein Trainerstab tiefenentspannt.

Trotz Hochspannung vor der WM-Auslosung geben sich Fußball-Bundestrainer Joachim Löw und sein Trainerstab tiefenentspannt.

(Foto: dpa)

Die 32 Teilnehmer für die Fußball-WM 2014 in Brasilien stehen fest. Offen bleibt bis zur Auslosung am 6. Dezember aber, wer in der Vorrunde gegen wen antreten muss. Für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist von Himmel bis Hölle alles möglich.

Nach der Qualifikation von Uruguay ist das 32-köpfige Teilnehmerfeld der Fußball-WM 2014 komplett. Fest steht damit auch, welche acht Teams bei der Auslosung am 6. Dezember in Costa do Sauípe als Gruppenköpfe gesetzt sind. Neben der deutschen Nationalmannschaft und Gastgeber Brasilien sind dies die weiteren Topteams der aktuellen Fifa-Weltrangliste aus Spanien, Argentinien, Kolumbien, Belgien, der Schweiz und Uruguay.

Dennoch droht der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw wie bei der Fußball-EM 2012 eine schwere Vorrundengruppe, denn selten bot eine Auslosung so viel Drama-Potenzial. Schuld daran ist das Setzsystem. Möglich ist deshalb auch eine Gruppe mit den drei Ex-Weltmeistern Argentinien, Italien, Frankreich und Mexiko als WM-Dauerteilnehmer.

Seltsame Setzliste

Der Weltverband Fifa nimmt für den Topf 1 der gesetzten Teams neben Gastgeber Brasilien nämlich nur die Oktober-Weltrangliste, nicht aber WM-Meriten der Vergangenheit als Maßstab. Die Konsequenz: Die Schweiz, Belgien oder Kolumbien, bei der WM 2010 früh gescheitert oder gar nicht dabei, sind gesetzt. Vize-Weltmeister Holland oder 2006-Champion Italien wandern in den normalen Europa-Topf.

Im schlimmsten Fall könnte es für die Löw-Elf deshalb schon in der Vorrunde zum Kräftemessen mit Italien, Holland oder den gerade besiegten Engländern kommen. Aus den weiteren Töpfen drohen Kaliber wie die Elfenbeinküste, die USA, Mexiko oder unbequeme Außenseiter wie Japan oder Südkorea. Möglich ist aber auch eine leichte Vorrunde mit Griechenland, Algerien und Australien als Kontrahenten.

WM-Organisatoren überlegen noch

Die Lostöpfe werden vom WM-Organisationskomitee erst am 3. Dezember, drei Tage vor der Auslosung, endgültig festgelegt. Die Fifa hat aber schon entschieden, dass die drei Töpfe hinter den acht Gesetzten nach regionalen und sportlichen Kriterien gebildet werden.

Da neun Mannschaften aus Europa nicht im ersten Topf sein werden, muss wohl Frankreich als das in der Weltrangliste schlechteste europäische Team in einem anderen Topf platziert werden. Mathematisch würde es Sinn ergeben, die Équipe tricolore mit den verbliebenen zwei Südamerika-Teams und den fünf Afrikanern in einen Topf zu setzen. Der vierte Topf würde dann aus je vier Teams aus Asien und Nord- und Mittelamerika gebildet werden können.

Fest steht auch, dass maximal zwei Teams aus Europa in einer Gruppe spielen dürfen. Vorrunden-Duelle anderer Mannschaften aus einer Konföderation sind ausgeschlossen. Damit wäre zum Beispiel klar, dass Frankreich nicht auf Deutschland, aber auf Brasilien, Argentinien, Uruguay oder Kolumbien treffen würde - das käme sicherlich auch Joachim Löw entgegen.

Die wahrscheinlichen WM-Lostöpfe:

Topf 1: Brasilien, Spanien, Deutschland, Argentinien, Kolumbien, Belgien, Schweiz, Uruguay
Topf 2: Niederlande, Italien, England, Portugal, Griechenland, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Russland
Topf 3: Frankreich, Chile, Ecuador, Algerien, Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Nigeria
Topf 4: Australien, Iran, Japan, Südkorea, Costa Rica, Honduras, Mexiko, USA

Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid

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