Fußball

DFB-Pokal: Bayern gegen Schalke Wer kriegt die Gladiolen?

Es ist das vorgezogene Endspiel, aber für einen Titelanwärter ist im Halbfinale des DFB-Pokals schon Schluss. Der Sieger der Partie des FC Bayern gegen den FC Schalke darf sich am 21. Mai in Berlin auf einen Zweitligisten als Gegner freuen - als turmhoher Favorit.

Wiedersehen macht Freude: Im vergangenen Jahr gewannen die Bayern das Halbfinale.

Wiedersehen macht Freude: Im vergangenen Jahr gewannen die Bayern das Halbfinale.

(Foto: dpa)

Heißes Torwartduell, Magaths München-Rückkehr, Chance zur Revanche - und für Louis van Gaal soll der Pokal-Klassiker nach der Pleite gegen Dortmund Startschuss für einen mitreißenden Saison-Endspurt werden. "Okay, wir können nicht mehr Meister werden. Aber wir können noch viel gewinnen. Ich glaube daran und glaube auch, dass die Spieler daran glauben", sagte der Trainer des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München einen Tag vor der Halbfinal-Partie gegen den FC Schalke 04 heute ab 20.30 Uhr. Es wäre "natürlich fantastisch", den Pokal zu gewinnen, sagte der Niederländer und äußerte zudem seine Hoffnung, auch in der Champions League noch etwas "wahr machen zu können".

Aber das ist für den Gewinner des Achtelfinal-Hinspiels gegen Inter Mailand noch verdammt weit weg, erst einmal lautet Schalke die ewig brisante Aufgabe. "Das Spiel ist für Schalke noch mehr ein Der-Tod-oder die Gladiolen-Spiel. Ich denke, dass ein Klub wie Schalke sich immer für Europa qualifizieren will. Das wird schwer, wenn sie verlieren", betonte van Gaal. Das sieht Schalkes Trainer Felix Magath ein bisschen anders. "Der FC Bayern ist der Favorit, aber auch wir haben durchaus die Chance, ins Finale zu kommen und sogar einen Titel zu gewinnen. Der Pokal ist für uns nun einmal die beste Möglichkeit, einen internationalen Wettbewerb zu erreichen", sagte er, wies aber zugleich auf das "schwerste Los" hin.

Huntelaar fällt verletzt aus

Auch wenn seit der Zeit seines Double-Gewinns 2005 und 2006 mit den Bayern und der Entlassung 2007 schon ein paar Jahre vergangen sind - Siege gegen den Fußball-Rekordmeister schmecken Magath immer besonders gut. Allerdings muss der Coach wohl kurzfristig auf Torjäger Klaas-Jan Huntelaar verzichten. Der Niederländer verletzte sich beim Training in München am Knie und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Nach der 1:3-Schmach gegen Borussia Dortmund am Samstag wollen die Münchner "im vorgezogenen Endspiel" (Sportdirektor Christian Nerlinger) gegen den nächsten Ruhrpott-Club die nächste Pleite verhindern. Nicht nur van Gaal, auch Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge warnte aber vor dem Tabellenzehnten, dessen Spieler "wie die Teufel" kämpfen werden. "Ich glaube, es ist nicht vermessen, zu sagen, dass der Gewinner dieses Halbfinalspiels auch der große Favorit im Endspiel sein wird, weil man dort auf einen Zweitligisten trifft", sagte Rummenigge, dessen Team in 25 Pokal-Heimspielen nacheinander ungeschlagen ist.

Robben kann auf Verlängerung verzichten

Im Dezember gab es in der Liga ein 2:0 der Schalker - auch dank eines überragenden Manuel Neuer. "Ich finde, er ist ein super Torwart", sagte Münchens Turbo-Dribbler Arjen Robben über einen der Weltbesten. Aber unbezwingbar sei er nicht. "Ich glaube, dass nicht Superman im Tor steht. Gegen ihn kann man auch Tore schießen." Eindrucksvoll stellte Robben selbst das im März 2010 beim 1:0 im Halbfinale in Gelsenkirchen mit seinem Traumsolo in der Verlängerung unter Beweis. Darauf könnte er diesmal seinetwegen auch verzichten: "Ich hoffe nicht, ich hoffe, wir können es in 90 Minuten schaffen."

Wenig Platz versuchten die Verantwortlichen vor dem zehnten Pokal-Duell der beiden Clubs der brisanten Torwart-Personalie zu geben. Franz Beckenbauer empfahl seinen Bayern unlängst noch einmal, sich um eine Verpflichtung des bis 2012 an Schalke gebundenen Manuel Neuer zu bemühen. Bei den Münchnern möchte Talent Thomas Kraft für die eigene Chance im Rekordmeister-Kasten vorspielen. "Ich muss nur meine Leistung bringen, dann wird man sehen, was mir die Zukunft bringt", sagte der 22-Jährige.

Unvergessene Duelle gab es zwischen den beiden Rivalen im Pokal. Legendär ist das 6:6 n.V. im Halbfinale 1984, als der gerade 18 Jahre alte spätere Fußball-Weltmeister Olaf Thon drei Tore für Schalke erzielte. Das Wiederholungsspiel gewannen die Bayern. Schalke konnte lediglich eine Partie gewinnen, 2002 im eigenen Stadion mit 2:0.

Quelle: ntv.de, Christian Kunz und Heinz Büse, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen