"Nicht hinnehmbarer Vorfall" Werder wirft Füllkrug für drei Tage raus
20.10.2021, 18:10 Uhr
Füllkrug sagte, er habe "eine Grenze überschritten".
(Foto: imago images/Jan Huebner)
Leistungsträger sollte Niclas Füllkrug bei der Mission Wiederaufstieg sein - doch der Stürmer sitzt bei Werder Bremen meist nur noch auf der Ersatzbank. Nach der Klatsche beim SV Darmstadt attackiert der Fußballer dann einen Vorgesetzten heftig. Und bekommt dafür unfreiwillige Freizeit.
Fußball-Zweitligist Werder Bremen hat Stürmer Niclas Füllkrug nach einer Auseinandersetzung in der Kabine bis einschließlich heute vom Training freigestellt. Der Angreifer war im Anschluss an die 0:3-Pleite am Sonntag bei Darmstadt 98 in der Kabine mit Clemens Fritz, Leiter Profifußball, aneinandergeraten, teilte der Verein mit. Demnach sei der 28-Jährige "mehrfach ausfällig gegenüber dem Ex-Werder-Kapitän" geworden.
"Diesen Vorfall konnten wir als Verein so nicht hinnehmen. Daher haben wir die Entscheidung getroffen, Niclas für drei Tage freizustellen", sagte Bremens Geschäftsführer Frank Baumann und erklärte: "Niclas wird neben der temporären Freistellung einen bereits festgelegten Betrag an soziale Projekte spenden, mit denen wir als Verein zusammenarbeiten." Der ehemalige Hannoveraner bedauerte seine Aktion und sagte: "Ich habe mich bei Clemens, beim Trainerteam und auch bei der Mannschaft entschuldigt. Ich habe eine Grenze zwischen Spieler und Verantwortlichem überschritten. Das darf mir nicht passieren."
Ob Füllkrug eine Zukunft in Bremen haben wird, ist derzeit noch offen. Am Donnerstag wird es ein Gespräch zwischen Baumann und dem unzufriedenen Angreifer geben. "Wenn wir das Gefühl haben, dass die Einsicht da ist, gibt es keinen Grund, mit ihm nicht weiterzumachen und ihn dann ganz normal als Teil der Mannschaft zu integrieren. Wenn wir das nicht spüren, es nicht deutlich genug ist, macht es eben keinen Sinn. Dann müssen wir dementsprechend reagieren. Wie das dann aussieht, werden wir am Donnerstag besprechen", stellte Baumann klar.
Füllkrug hat derzeit in Bremen einen schweren Stand. Der eigentlich als Leader vorgesehene Angreifer ist nach der Verpflichtung von Marvin Ducksch nur noch Joker, hat in bisher neun Zweitliga-Einsätzen in dieser Saison noch kein Tor selbst erzielt und nur eins vorbereitet. Nach dem Darmstadt-Spiel wurde er von Trainer Markus Anfang öffentlich kritisiert. "Auch der, der reinkommt, kann mal einen Akzent setzen und eine Partie drehen", monierte Anfang in Richtung Füllkrug. Der 28-Jährige selbst sagte jüngst, er fühle sich als "Verlierer der aktuellen Situation" - auch das hatte Anfang anschließend kritisiert.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa