Fußball

Leverkusen vertändelt 2:0-Führung Werders Moral schockt Bayer

Paukenschlag in letzter Minute: Sebastian Prödl krönt Werders Aufholjagd mit dem späten Ausgleich.

Paukenschlag in letzter Minute: Sebastian Prödl krönt Werders Aufholjagd mit dem späten Ausgleich.

(Foto: REUTERS)

Zum Abschluss des 24. Bundesliga-Spieltags gerät das abgestürzte Bremen gegen den Zweiten aus Leverkusen trotz guter Leistung mit 0:2 in Rückstand. Doch ein Eigentor und ein Platzverweis bringen Bayer aus dem Konzept, ehe Sebastian Prödl in letzter Minute noch für Riesenjubel in Bremen sorgt.

Das Spiel war lange ausgeglichen, ehe es früh entschieden schien.

Das Spiel war lange ausgeglichen, ehe es früh entschieden schien.

(Foto: dapd)

Sebastian Prödl hat Werder Bremen im Bundesliga-Überlebenskampf vor einem weiteren empfindlichen Rückschlag bewahrt. Durch das Kopfballtor des Österreichers in der Nachspielzeit erkämpften die Hanseaten ein 2:2 (0.1) gegen Champions-League-Aspirant Bayer Leverkusen und vermieden den Sturz auf Relegationsplatz 16.

In der 82. Minute hatte ein Eigentor von Stefan Kießling den Bremern wieder Hoffnung gegeben. "Wir müssen Punkte sammeln, Stück für Stück. Wir haben am Ende unheimlich viel riskiert", sagte Werder-Coach Thomas Schaaf erleichtert. Nach den Treffern von Eren Derdiyok (42.) und Simon Rolfes (67.) schien die Werkself vor 37.500 Zuschauern im Weserstadion einem sicheren Sieg entgegen zustreben. Neben zwei Punkten verlor Bayer auch noch Arturo Vidal (86.) durch die Gelb-Rote Karte. Der Rückstand auf Tabellenführer Borussia Dortmund wuchs auf zwölf Punkte.

Schaaf setzt personelle Zeichen

Schaaf hatte im Kampf um den Klassenverbleib Zeichen setzen wollen: Er ließ die zuletzt formschwachen Marko Marin, Aaron Hunt und Marko Arnautovic auf der Bank und gab stattdessen dem erst 18-jährigen Florian Trinks erstmals eine Chance von Anfang an. Der Youngster, der bis dahin erst 42 Minuten lang Bundesliga-Luft geschnuppert hatte, spielte mutig wie die gesamte Werder-Mannschaft. Doch im Angriff fehlten Übersicht und Durchschlagskraft, obwohl Claudio Pizarro wieder mit dabei war.

Für Aufregung an der Weser sorgte am Spieltag auch Torsten Frings. Der 34 Jahre alte Werder-Kapitän, der gegen Bayer wegen seiner fünften Gelben Karte zum Zuschauen verurteilt war, kündigte via Zeitungsinterview sein Karriereende nach dieser Saison an. Ohne Frings-Kumpel Michael Ballack, den Bayer-Coach Jupp Heynckes drei Tage nach dessen 90 Minuten-Einsatz und Torerfolg gegen Charkow zunächst draußen ließ, präsentierte sich Leverkusen als spielerisch reiferes Team. Werder trat indes nicht wie ein Abstiegskandidat auf und hielt mit Kampf und Einsatz dagegen.

Borowski vergibt kläglich

Den Hausherren boten sich in der ersten Halbzeit zwei hochkarätige Gelegenheiten durch Tim Borowski, der erstmals seit September wieder in der Anfangsformation stand. Der Ex-Nationalspieler scheiterte allerdings jeweils an Bayer-Keeper Rene Adler (19./26.). Beim zweiten Versuch hatte Borowski nach kluger Vorarbeit von Trinks und Sandro Wagner sogar völlig freie Bahn zum Tor gehabt.

Dennoch war die Führung für die Werkself kurz vor der Pause nicht unverdient. Nach einem Eckball nutzte Derdiyok die Unaufmerksamkeit von Abwehrspieler Sebastian Prödl und Keeper Tim Wiese und traf per Kopf zum 0:1. Sekunden zuvor hatte der Werder-Schlussmann im ersten Spiel nach Ablauf seiner Rot-Sperre gegen Derdiyok glänzend reagiert.

Nach dem 2:0 für Leverkusen durch Rolfes sah die Werkself wie der sichere Sieger aus.

Nach dem 2:0 für Leverkusen durch Rolfes sah die Werkself wie der sichere Sieger aus.

(Foto: dapd)

"Im Fünfer darf Derdiyok nicht so zum Kopfball kommen. Woche für Woche wechselt das mit den Fehlern bei uns", klagte Werder-Chef Klaus Allofs zur Pause. Während die Bremer im zweiten Durchgang zunächst vergeblich dem Ausgleich hinterher rannten, nutzte Bayer seine nächste Chance eiskalt aus. Der von Derdiyok bediente Rolfes erzielte das 2:0. Doch dann schaffte Werder mit einem Kraftakt doch noch der Punktgewinn.

Quelle: ntv.de, dpa

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