Fußball

Spanische Profis unter Verdacht Wettskandal weitet sich aus

Der Wettskandal hat Spanien erreicht. Mehrere Spiele in der zweiten, dritten und vierten Liga stehen unter dem Verdacht, manipuliert worden zu sein, der Fußballverband ermittelt. Laut der Zeitung "El Pais" sollen 20 Spieler verwickelt sein - auch Profis aus der Primera División.

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(Foto: dpa)

Eine Bestätigung gab es dafür aber nicht. Im Mittelpunkt steht bisher die Zweitligapartie UD Las Palmas gegen Rayo Vallecano (0:0) im Juni 2008. Das Spiel hatte schon damals bei den Zuschauern und in der Presse den Verdacht aufgebracht, dass der Ausgang manipuliert worden sein könnte. Das Remis nutzte beiden Teams. Las Palmas sicherte sich den Klassenerhalt, für Rayo ging es um nichts mehr, aber Torwart David Cobeño gewann so die Auszeichnung für den Keeper mit den wenigsten Gegentoren der Liga. Und: In Wettbüros waren auffallend hohe Summen auf ein 0:0 gesetzt worden.

Die Spieler verhielten sich so passiv, dass es in der ganzen Partie nur zwei Schüsse aufs Tor gab. Rayos Trainer Pepe Mel fragte seine Schützlinge in der Pause, ob sie mit dem Gegner einen Stillhaltepakt getroffen hätten, was diese aber verneinten. Es bleib aber bei den Verdächtigungen und die Sache verlief im Sande. Las Palmas bestätigte nun, dass der spanische Verband gegen den Zweitligisten auf Gran Canaria und gegen Rayo ermittelt.

DFB und DFL fordern mehr Details

In Deutschland verfügen derweil der Deutsche Fußball-Bund und die Deutsche Fußball Liga zwei Wochen nach Bekanntwerden des Skandals noch nicht über die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft Bochum. "Wir machen uns ein klein wenig Sorge darüber, dass die Verbände bislang nicht in die Informationen miteinbezogen werden. Das führt auch dazu, dass viele Spieler, viele Vereine mit Vorwürfen bedacht werden, ohne dass wir konkret sagen können, dem ist so oder dem ist nicht so", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch. Es gebe bisher aber keine Anhaltspunkte dafür, dass Schiedsrichter verwickelt seien, so Koch.

Unterdessen zog Sechstligist FC Gütersloh Konsequenzen und stellte einen seiner Spieler frei, der nach Vereinsangaben Geschäftsführer in einem Wettbüro sein soll. "Es besteht der Verdacht, dass er in Kontakt mit dem Spieler gewesen ist, der in Verl die Manipulation gestanden hat", sagte der Gütersloher Präsident Udo Böning. Der suspendierte Verler Kapitän Patrick Neumann hatte zuvor nach Angaben seines Anwalts zugegeben, 500 Euro für manipulierte Spiele angenommen zu haben. Ein weiterer Verler schilderte nun in der "Sport Bild", wie er angeblich zur Manipulation angestiftet worden sein soll.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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