Hoffenheim dreht am Torwartkarussell Wiese degradiert, Gomes neu
31.01.2013, 18:24 Uhr
Tim Wiese ist ein Spitzenkeeper, sagt 1899 Hoffenheim. Trotzdem darf er für Hoffenheim erstmal nicht mehr spielen.
(Foto: dpa)
"Relativ unglaublich" findet Hoffenheims Trainer Marco Kurz die öffentliche Bewertung von Keeper Tim Wiese. Der komme zu schlecht weg. Um ihn zu schützen, darf Wiese vorerst nicht mehr spielen. Nur warum holt Hoffenheim noch einen neuen Keeper?
Die Posse um den ehemaligen Nationaltorwart Tim Wiese beim Krisenklub 1899 Hoffenheim geht in die nächste Runde. Wie der neue Trainer Marco Kurz bekannt gab, wird der 31-Jährige am Samstag gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr) nicht mehr im Tor des Tabellen-17. stehen. Auf Wiese laste ein "unmenschlicher Druck", sagte Kurz, der eine "unglaubliche Dynamik in der öffentlichen Wahrnehmung" ausgemacht hat.
"Sicher ist, dass er nicht spielen wird", sagte Kurz. Eventuell werde Wiese nicht mal im Kader für das Spiel stehen. "Tim ist in der jetzigen Situation chancenlos. Egal, was er macht, er hat keine Möglichkeit, vernünftig bewertet zu werden", sagte Manager Andreas Müller.
Als Ersatz verpflichtete Hoffenheim den früheren brasilianischen Nationaltorwart Heurelho Gomes. Der 31-Jährige kommt bis zum Saisonende auf Leihbasis vom englischen Premier-League-Club Tottenham Hotspur. Obwohl Gomes bei Tottenham nur Reservist war, soll er in Hoffenheim den kriselnden Wiese ersetzen.
"Mit Heurelho Gomes bekommen wir einen Torhüter, der sowohl national als auch international eine Menge Erfahrung auf höchstem Niveau gesammelt hat", bestätigte Müller. "Er wird seinen Beitrag dazu leisten, dass die TSG in der Bundesliga bleibt. Davon bin ich überzeugt."
Wiese, der schon von Kurz' Vorgänger Markus Babbel wegen schwacher Leistungen vom Kapitän zum Reservisten degradiert worden war, hatte beim 1:2 bei Eintracht Frankfurt am vergangenen Wochenende nicht den besten Eindruck hinterlassen - Kurz hatte ihm dennoch den Rücken gestärkt. "Die Wahrnehmung von Tim Wiese ist für mich relativ unglaublich. Ich kann da nur den Kopf schütteln", hatte Kurz noch nach dem Spiel gesagt.
Quelle: ntv.de, sid/dpa