Hoffenheim setzt Suspendierung durch Wiese fliegt aus dem Kraftraum
22.03.2013, 12:15 Uhr
Ex-Nationaltorwart Tim Wiese ist in Hoffenheim derzeit persona non grata.
(Foto: dapd)
Einzeltraining ist Einzeltraining, darauf legt Hoffenheims Trainer Marco Kurz wert. Und deshalb muss der degradierte Torhüter Tim Wiese auch den Kraftraum verlassen, als Kurz dort mit der Mannschaft üben will. Die spricht sich derweil für eine Begnadigung aus.
Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim setzt die Verbannung gegen seinen aussortierten Torhüter Tim Wiese konsequent um. Der zum Einzeltraining verdonnerte frühere Nationaltorhüter wurde am vergangenen Dienstag von Trainer Marco Kurz aus dem Kraftraum des Vereins verwiesen, weil Kurz diesen mit der Mannschaft nutzen wollte. "Es war eine Aufforderung in ruhigem Ton. Er sollte seine Trainingseinheit lediglich verschieben", sagte ein Vereinssprecher und bestätigte damit einen Bericht der "Bild"-Zeitung.
Kurz habe lediglich die gegen Wiese verhängte Suspendierung umgesetzt. "Wiese erhält nur Einzeltraining. So ist die Regelung. Da muss man nichts aufbauschen", erklärte der Sprecher. Doch nicht alle Spieler können Wieses Ausbootung nachvollziehen. "Tim fehlt. Es wird Zeit, dass er zur Mannschaft zurückkehrt", wurde Mittelfeldspieler Tobias Weis in der "Bild" zitiert. Der ehemalige Nationaltorwart habe "sicherlich Fehler gemacht", sagte Sejad Salihovic: "Aber wie man ihn behandelt, finde ich nicht richtig. Schließlich hat er schon viel geleistet und ist einer der besten Torhüter."
Trainer Kurz wollte diese Aussagen nicht kommentieren. "Es ist müßig. Das ist Kasperletheater", sagte er nur.
Der als Hoffnungsträger nach Hoffenheim gewechselte Wiese war nach seiner Degradierung zur Nummer drei bei einer Karnevalsveranstaltung auffällig geworden. Danach handelte er sich wegen Alkoholkonsums im VIP-Raum des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen eine Abmahnung ein, gegen die der Torwart juristisch vorgeht.
Quelle: ntv.de, dpa/sid