Fußball

Neue Besen kehren gut Wiesinger und Keller punkten

Seitdem Michael Wiesinger den "Club" coacht, befindet sich der Verein auf der Erfolgsspur.

Seitdem Michael Wiesinger den "Club" coacht, befindet sich der Verein auf der Erfolgsspur.

(Foto: dpa)

Neue Besen kehren gut. Zumindest in der Bundesliga trifft dieser Spruch ins Schwarze. Während es für Schalke und Nürnberg mit neuen Trainern stetig bergauf geht, befinden sich Bremen und Stuttgart mit bewährten Fußball-Lehrern im Sinkflug.

Auch nach dem 2:1-Erfolg über Mainz wollte Michael Wiesinger nicht von europa sprechen. Nüchtern wie immer analysierte der Trainer das Spiel seiner Mannschaft, die mittlerweile seit neun Spielen nicht mehr verloren hat. Nach der Hinrunde mit Platz 14 hätte davon niemand zu träumen gewagt, aber der 'Club' darf ernsthaft noch auf die Teilnahme an der Europa League hoffen. Und der Vater des Erfolgs trägt einen Namen: Wiesinger.

Als Dieter Hecking in der Winterpause nach Wolfsburg gewechselt war, hatten es viele als Wagnis bezeichnet, den Ex-Profi vom U23- zum Profi-Trainer zu befördern. Ein Trugschluss: Der 40-Jährige hat Nürnberg auf Kurs gebracht, wird von Manager Martin Bader nun als "Ideallösung" bezeichnet. Es wäre fast schon vermessen, Wiesingers Vertrag am Saisonende nicht zu verlängern.

Gleiches gilt für seinen Kollegen in Gelsenkirchen. Nach einem holprigen Start ist auch Jens Keller endgültig auf Schalke angekommen. Fast schon symptomatisch, dass sich der Trainer nach dem 2:0 in Bremen auf die Schulter klopfen durfte. Mit Raffael wechselte er den Matchwinner ein, in der Pause war es Kellers Wutrede, die den blau-weißen Schlafmützen wieder Beine machte. "Ich will nicht sagen, dass ich die Nerven verloren habe, aber ich habe deutliche Worte gefunden", sagte Keller.

Der Coach, vor wenigen Wochen noch als Gesicht der Schalker Krise ausgemacht, ließ sich trotz aller Kritik nicht aus der Ruhe bringen. Die Spieler betonen, gerne mit ihm weiterarbeiten zu wollen, und auch Manager Horst Heldt und Vorstands-Boss Clemens Tönnies stellen Keller eine Zukunft auf der Trainerbank in Aussicht. Es bleibt ihnen aber auch fast schon nichts anderes übrig, denn nach dem Erfolg in Bremen sind die 'Knappen' sogar wieder auf Tuchfühlung zu Platz 3 – dem neuen Besen sei Dank.

Werder und Stuttgart im freien Fall

Des einen Freud, des anderen Leid: Während Schalke weiter klettert, geht an der Weser langsam das Abstiegsgespenst um. Sollte Werder am kommenden Spieltag in Düsseldorf verlieren, rutschen die Grün-Weißen auf Rang 15 ab. "Wir müssen da schleunigst rauskommen", meint Thomas Schaaf, der seit Wochen in der Kritik steht. Als dienstältester Trainer der Bundesliga wird dem 51-Jährigen vorgeworfen, seine Mannschaft nicht mehr zu erreichen. Experten legen Schaaf nahe, nach 14 Jahren seinen Hut zu nehmen.

Dass in Stuttgart noch keine Trainerdiskussion aufgekommen ist, scheint fast schon wie ein Wunder. Mit acht Punkten ist der VfB zweitschlechteste Team in der Rückrunde, nur Fürth holte noch weniger Zähler als die Mannschaft von Bruno Labbadia. Kurios: Nachdem der 47-Jährige seinen auslaufenden Vertrag verlängert hat, geht es steil bergab.

Sollten Werder und Stuttgart nicht schleunigst die Kurve bekommen, droht sogar der Gang in die Zweitklassigkeit. Augsburg hat in den letzten Wochen kräftig Boden gut gemacht und seit Freitag ist auch Hoffenheim zurück im Kampf um den Klassenerhalt. Nach der Entlassung von Coach Marco Kurz hat Markus Gisdol der Mannschaft offenbar wieder Leben eingehaucht. Wenn der neue Besen weiter so gut kehrt, könnten Bremen oder der VfB sogar noch aus dem Oberhaus geputzt werden.

Quelle: ntv.de

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