Fußball

Siegtor kurz vor Schluss Wölfinnen nutzen schweren Patzer des FC Bayern

Die Frauen des VfL Wolfsburg durften sich über einen hart erarbeiteten "Schlüsselmoment" freuen.

Die Frauen des VfL Wolfsburg durften sich über einen hart erarbeiteten "Schlüsselmoment" freuen.

(Foto: picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl)

Die Frauen des FC Bayern München müssen noch vor der Winterpause die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga räumen: Weil der Meister patzt, zieht der große Konkurrent vorbei. Der VfL Wolfsburg müht sich selbst schwer, hat aber das entscheidende Quäntchen Glück mehr.

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben den Patzer des FC Bayern München genutzt und die deutschen Meisterinnen im letzten Spiel des Jahres von Platz eins der Bundesliga-Tabelle verdrängt. Die "Wölfinnen" gewannen mit 1:0 (0:0) gegen Werder Bremen und gehen nun als Spitzenreiter in die rund sechswöchige Winterpause. Die Titelverteidigerinnen aus München hatten am Samstag nur 1:1 beim Aufsteiger 1. FC Nürnberg, der zuvor sieben der ersten neun Saisonspiele verloren hatte, gespielt.

Im Wolfsburger AOK-Stadion schoss Dominique Janssen erst in der 83. Minute mit einer verunglückten Flanke das Siegtor für den VfL. Noch im November hatte das Team von Trainer Tommy Stroot dieses Nordduell im DFB-Pokal mit 5:0 für sich entschieden. Diesmal hatte der VfL sogar Glück: Ein Tor der stark verteidigenden Bremerinnen wurde in der 15. Minute wegen Foulspiels nicht anerkannt. Kurz nach der Pause traf Werder-Kapitänin Michelle Ulbrich nur den Pfosten (47.).

"Für uns ging es heute um die Balance zwischen der Frage, wie weit wir spielerisch gehen können und inwieweit wir unser Spiel einen Ticken vereinfachen müssen, um Torchancen zu erzwingen", sagte ein erleichterter Stroot. "Das Spiel hat unseren Saisonverlauf ein Stück weit widergespiegelt. Wir bekommen nicht viel geschenkt und müssen hart arbeiten. Alles in allem war es ein verdienter Sieg, wenn auch auf eine glückliche Art und Weise. Und solche Siege sind im Saisonverlauf extrem wertvoll. Das sind Schlüsselmomente."

"Eines der besten Teams der Welt" patzt

Beim FC Bayern war die Stimmungslage anders. Zwischen den wichtigen Champions-League-Spielen gegen Ajax Amsterdam hatte Trainer Alexander Strauss gleich fünf Umstellungen in seiner Mannschaft vorgenommen. Mit Giulia Gwinn, Linda Dallmann, Sydney Lohmann und Sarah Zadrazil saßen gleich fünf Nationalspielerinnen zum Start auf der Bank. Nach fünf Ligasiegen in Serie schien es für die Bayern-Frauen auch in Nürnberg zu laufen: Lea Schüller traf mit einem Linksschuss in der elften Minute zur Führung. Die Münchnerinnen verpassten es aber, vorentscheidend nachzulegen, stattdessen traf Innenverteidigerin Glodis Perla Viggosdottir ihre Gegenspielerin Vanessa Haim im Strafraum mit dem Ellbogen.

Medina Desic (72.) verwandelte den fälligen Foulelfmeter sicher, woraufhin der Favorit noch eine Viertelstunde lang wütend das FCN-Tor bestürmte. Giulia Gwinn (83.) und Jovana Damnjanovic (85.), die den Pfosten traf, vergaben Großchancen zum Sieg. Auch zehn Minuten Nachspielzeit überstand Außenseiter Nürnberg mit Glück und Leidenschaft schadlos - und durfte das Unentschieden wie einen Sieg bejubeln: "Wir hatten in diesem Spiel nichts zu verlieren und sind jetzt überglücklich über den Punkt", sagte Torschützin Dedic. "Wir haben gegen eines der besten Teams der Welt ein Remis geholt."

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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