Transfermarkt in der Bundesliga ist eröffnet Wolfsburg liebäugelt mit de Bruyne
03.01.2014, 13:14 Uhr
"Wir haben alle Zeit der Welt": Kevin de Bruyne.
(Foto: dpa)
Die Winterpause in der Fußball-Bundesliga dient vielen Vereinen dazu, Korrekturen an ihren Kadern vorzunehmen. Seit wenigen Tagen ist das Transferfenster wieder geöffnet. Große Namen und teure Spieler haben aber noch nicht den Klub gewechselt.
Seit Neujahr ist der Winter-Basar eröffnet. Bis zum 31. Januar können die Fußball-Bundesligisten auf dem Transfermarkt aktiv werden, um sich von ungeliebten Spielern zu trennen und vermeintliche Verstärkungen zu verpflichten. Allzu viele Kader-Korrekturen hat es bislang nicht gegeben. Die Erstligisten vermeldeten erst zwölf neue Spieler und fünf Abgänge. Bislang flossen erst drei Millionen Euro an Transfersumme, die Mainz 05 für den bulgarischen Nationalspieler Todor Nedelew ausgab. Die Erfahrung der Vergangenheit lehrt aber: Hektische Betriebsamkeit kommt meist erst kurz vor Transferschluss auf. In der Winterpause 2012/13 wechselten immerhin 45 Profis ihre Arbeitgeber.
Der derzeit bekannteste gehandelte Name ist der von Kevin de Bruyne. Der Belgier möchte den FC Chelsea verlassen, weil ihn Trainer José Mourinho kaum bis gar nicht einsetzt. Laut der belgischen Zeitung "Voetbal Krant" hat sich Wolfsburgs Manager Klaus Allofs mit Verantwortlichen der West-Londoner getroffen, um über den Wechsel des Mittelfeldspielers zu verhandeln. In den Medien werden 20 Millionen Euro kolportiert, die der VfL bereit wäre, für den 22-jährigen Ex-Bremer zu bezahlen. Druck verspürt Allofs jedoch nicht. Die in der Hinrunde überzeugenden Wolfsburger sind nicht auf den Spieler angewiesen. "Wir haben alle Zeit der Welt." Falls es mit de Bruyne nicht klappen sollte - einen Belgier haben die Niedersachsen bereits sicher. Junior Malanda kommt vom SV Zulte-Waregem und soll am Samstag ins Training einsteigen. Der 19-jährige U21-Nationalspieler soll das defensive Mittelfeld verstärken. "Er ist für sein Alter schon sehr weit", erklärte Allofs im "Kicker", müsse aber nicht sofort Stammspieler werden.
Abgegeben haben die Wolfsburger ihren U-19-Spieler Julian Brandt an Bayer Leverkusen. Der Bundesliga-Zweite, der sieben Punkte hinter dem übermächtig erscheinenden FC Bayern München liegt, hat zudem den 20-jährigen Ryu Seung-Woo von Jeju United aus Südkorea ausgeliehen. Stars sind in Leverkusen bislang nicht in Sicht. Auch wenn Bayer ebenfalls an de Bruyne interessiert gewesen sein soll - den Angriff der Verfolger aus Mönchengladbach und Dortmund möchten die Rheinländer wohl auch ohne große neue Namen abwehren.
Jermaine Jones steht vor dem Absprung
Die überraschend stark auftrumpfenden Gladbacher haben das Sturmtalent Kwame Yeboah vom australischen Erstligisten Brisbane Roar unter Vertrag genommen. Der 19-Jährige kennt die Bundesliga nur aus dem Fernsehen und Erzählungen des früheren Borussen Thomas Broich. "Mit ihm verstehe ich mich wirklich gut", erzählte der Neuzugang: "Er hat nur positiv über Deutschland und Borussia geredet." Die auf Rang vier rangierenden Dortmunder haben bereits kundgetan, im Winter ihr Geld lieber in den Clubkassen zu belassen. Bislang lieh der BVB nur das japanische Talent Mitsuru Maruoka von Cerezo Osaka aus.
Interesse hat die Borussia an Freiburgs Defensiv-Talent Matthias Ginter. In der "Sportbild" bestätigte der 19-Jährige den Kontakt zum BVB: "Es gab bereits einmal Gespräche. Und in jüngerer Zeit ist das wieder konkret geworden." Ginter ist begehrt: Auch Leverkusen und der FC Bayern sollen den Defensiv-Allrounder auf dem Schirm haben.
Deutschlands vierter Champions-League-Club FC Schalke 04 ist mit Rang sieben nach der Hinrunde überhaupt nicht zufrieden. Wegen der Personalnot in der Abwehr hat der Revier-Klub Jan Kirchhoff bis 2015 vom FC Bayern ausgeliehen. Veränderungen im Schalker Personaltableau könnte der Abgang von Jermaine Jones noch im Winter nach sich ziehen. Der 32-Jährige möchte sich zur Rückrunde "noch einmal verändern", wie auf der Klub-Homepage zu lesen war. Um Anfragen zu prüfen, reist Jones nicht mit ins Trainingslager nach Katar. Der im Abstiegskampf befindlichen Frankfurter Eintracht wird nachgesagt, durch Spielertransfers in der Winterpause neue Impulse setzen zu wollen. Bislang hat die Eintracht nur Abwehrspieler Alexander Madlung präsentiert. Auch Hannovers neuer Trainer Tayfun Korkut dürfte auf einige Neulinge drängen.
Die bisherigen Wintertransfers
FC Bayern, Zugänge: keine, Abgänge: Jan Kirchhoff (Schalke 04, Leihe)
Bayer Leverkusen, Zugänge: Julian Brandt (VfL Wolfsburg U19), Seung-Woo Ryu (Jeju United/Südkorea/Leihe). Abgänge: keine
Borussia Mönchengladbach, Zugänge: Kwame Yeboah (Brisbane Roar/Australien (für eigene U23), Abgänge: keine
Borussia Dortmund, Zugänge: Mitsuru Maruoka (Cerezo Osaka, Leihe), Abgänge: keine
VfL Wolfsburg, Zugänge: Junior Malanda (SV Zulte-Waregem/Belgien), Fagner (Vasco da Gama/Brasilien, war ausgeliehen), Dan-Patrick Poggenberg (eigene U23), Abgänge: keine
Hertha BSC, Zugänge: Rune Jarstein (Viking Stavanger/Norwegen), Abgänge: keine
Schalke 04: Zugänge: Jan Kirchhoff (Bayern München, Leihe), Abgänge: keine
FC Augsburg,Zugänge: keine, Abgänge: Panagiotis Vlachodimos (Olympiakos Piräus)
FSV Mainz 05,Zugänge: Todor Nedelew (Botew Plowdiw/Bulgarien), Abgänge: keine
VfB Stuttgart,Zugänge: keine, Abgänge: keine
Werder Bremen, Zugänge: keine, Abgänge: keine
TSG Hoffenheim, Zugänge: Jiloan Hamad (Malmö FF/Schweden), Abgänge: keine
Hannover 96, Zugänge: keine, Abgänge: Franca (Sao Paulo, Leihe)
Hamburger SV, Zugänge: keine, Abgänge: keine
Eintracht Frankfurt, Zugänge: Alexander Madlung (vereinslos), Abgänge: keine
SC Freiburg, Zugänge: Garra Dembele (WH Zall/China, war ausgeliehen), Abgänge: keine
1. FC Nürnberg, Zugänge: keine, Abgänge: keine
Eintracht Braunschweig, Zugänge: keine, Abgänge: keine
Quelle: ntv.de, Matthias Bossaller, dpa